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Corona-Krise dämpft Kriminalität in Niedersachsen: Auch im häuslichen Umfeld sinken die Zahlen

Archivmeldung vom 23.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Auch hauptberufliche Verbrecher machen aktuell Kurzarbeit (Symbolbild)
Auch hauptberufliche Verbrecher machen aktuell Kurzarbeit (Symbolbild)

Bild: sassi / pixelio.de

Die Corona-Krise wirkt sich dämpfend auf die Kriminalität aus. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Niedersachsens Landespolizeipräsident Axel Brockmann: "Wir sehen sehr deutlich, dass die Kriminalität bislang in vielen Deliktsbereichen sinkt."

Entgegen vorherigen Befürchtungen gebe es auch keinen Anstieg von Fällen im familiären Umfeld wie Missbrauch und häusliche Gewalt. "Auch hier: Wir sehen bislang keine Steigerung, eher einen Rückgang."

Als Erklärungsansatz nannte Brockmann die Möglichkeit, dass hier das Dunkelfeld wachse, also weniger Taten angezeigt würden. Andere Taten würden unterbleiben, weil die Gelegenheiten entfielen und das Entdeckungsrisiko hoch sei. Es lägen auch keine Daten vor, aus denen sich eine höhere Rate von Selbsttötungen ablesen lasse, führte der Landespolizeipräsident weiter aus.

Brockmann betonte, dass trotz der Corona-Kontrollen die übrige Polizeiarbeit nicht liegen bleibe. "Es braucht sich niemand der Erwartung hingeben, dass Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten - auch nicht im Verkehrsbereich - aktuell weniger konsequent verfolgt und bearbeitet werden." So würden Beamte der Bereitschaftspolizei, die ansonsten bei Fußballspielen und Demonstrationen im Einsatz wären, die örtlichen Polizeidienststellen verstärken.

Der Polizeipräsident dankte den Bürgern für Informationen über etwaige Verstöße gegen die Corona-Auflagen. Er betrachte dies nicht als ungutes Denunziantentum, sondern wertvolle Unterstützung. "In einer Situation wie jetzt ist jeder gefordert, Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gesellschaft zu übernehmen." Es gehe um den Schutz der Gesundheit vieler Menschen - in jedem Einzelfall. "Daher, wenn man sich nicht ganz sicher ist: Ich bin ein Verfechter davon, besser einmal mehr als einmal weniger die Polizei anzurufen", sagte der Spitzenbeamte.

Der Polizeipräsident verteidigte den fortgesetzten Verstoß gegen die Anordnung der Landesdatenschutzbeauftragten, indem das Gesundheitsministerium Daten von Corona-Kranken an die Polizei weiterreicht. "Wir sprechen von Listen, aus denen ersichtlich ist, ob in einem Haushalt Quarantäne behördlich angeordnet worden ist", sagte Brockmann. "Das dient der Eigensicherung der Beamten, die dort im Einsatz sind, aber es hat auch ganz praktische Gründe: Stellen Sie sich vor, Sie müssen jemanden wegen aktuell verübter häuslicher Gewalt der Wohnung verweisen, und diese Person steht unter Quarantäne. Das muss man wissen und zum Beispiel ein besonderes Fahrzeug oder eine Quarantäneunterkunft besorgen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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