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Erst Quarantäne, dann zur NATO - Minenjagdboot "Grömitz" zurück in Kiel

Archivmeldung vom 22.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Das Minenjagdboot "Grömitz" auf dem Weg in Richtung Heimat. Bild: Bundeswehr
Das Minenjagdboot "Grömitz" auf dem Weg in Richtung Heimat. Bild: Bundeswehr

Am Freitag, den 25. September 2020 um 10 Uhr, läuft das Minenjagdboot "Grömitz" in den Kieler Marinehafen in der Wik ein. Das Boot gehörte für knapp zwei Monate zum Ständigen NATO-Minenabwehrverband SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1). Nord- und Ostsee sind die Einsatzgebiete dieses maritimen Verbandes, die zu den Eingreifkräften der NATO Response Force zählen.

Die SNMCMG 1 ist mit Minenabwehrbooten, Minenlegern und Führungsschiffen in ständiger Einsatzbereitschaft. Für Kommandant Korvettenkapitän Philipp Palm (37) und seine 40-köpfige Besatzung war es eine besondere Zeit: "Mit einer Quarantäne fängt man normalerweise keine Seefahrt an." Die Besatzung hatte zwei Wochen vor Auslaufen ein Gebäude im Marinestützpunkt Kiel bezogen, um sich von der Außenwelt abzuschotten und so einer COVID-19-Infektion auszuschließen. Als Kohorte gingen sie dann an Bord und stießen zum NATO-Verband.

Der Landgang in Auslandshäfen wie Amsterdam (Niederlande) oder Zeebrugge (Belgien) musste in den kommenden Wochen ausfallen. Für den Kommandanten und dessen Crew kein Problem. "Wir hatten einen regen internationalen Austausch zwischen den Besatzungen, die sich in den Häfen an Bord besucht haben. Ohne Maske - denn wir sind ja nachweislich ohne Infektionsrisiko, so lange wir unter uns bleiben", so Palm. Die Boote nahmen an einer Übung vor der belgischen Küste teil und überquerten auf dem Weg nach Tromsö (Norwegen) den Polarkreis. Deshalb wird das Minenjagdboot auch mit dunkelblau gestrichener Bugspitze in Kiel einlaufen - das äußerlich erkennbare Zeichen für den Einsatz nördlich von 66 Grad 33.92 Minuten nördlicher Breite. "Wir konnten in der Nordsee Minenjagd in stark strömenden Gewässern trainieren. Das müssen wir natürlich beherrschen - daheim in der Ostsee ist das aber nicht möglich", sagt der Kommandant. In den Tagen vor der Rückkehr in den Heimathafen übte die Besatzung zusätzlich in einem dänischen Übungsgebiet im Kattegat die Abwehr von Luft- und Überwasserbedrohungen mit den Bordwaffen.

Am 28. September 2020 tritt das Minenjagdboot "Sulzbach-Rosenberg" die Nachfolge in der SNMCMG 1 an. Nach einer zweiwöchigen Quarantäne schließen sich Boot und Besatzung den internationalen Partnern auf See an. Die Besatzung ist seit dem vergangenen Montag unter sich, um nach dem Ablauf von zwei Wochen erwiesen infektionsfrei und damit klar für den NATO-Einsatz zu sein. Wie die "Grömitz" werden sie unter der Flagge der Allianz fahren und während ihres Einsatzes dem Marinehauptquartier Allied Maritime Command in Northwood (Großbritannien) unterstellt. Die "Sulzbach-Rosenberg" wird kurz vor Weihnachten im Heimathafen zurückerwartet.

Hintergrundinformationen

Die NATO unterhält vier maritime Einsatzverbände, die zusammen mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die NATO Response Force bilden. Zwei davon sind Minenabwehrverbände, zu denen das 3.Minensuchgeschwader und das Unterstützungsgeschwader der Deutschen Marine dauernd auf höchstem Niveau ausgebildete Besatzungen schicken. Die Minenabwehrboote suchen unter Wasser nach Objekten und können sie durch ferngelenkte Drohnen oder Minentaucher zerstören oder sie mit Simulationsgeräten zur Detonation bringen. Regelmäßig werden sie zur Suche nach Altlasten aus vergangenen Kriegen und Konflikten eingesetzt, die noch zuhauf in den Gewässern liegen und eine Gefahr für Schifffahrt und Meeresumwelt darstellen.

Die Besatzungen haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können nach NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung wie für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung. Sie unterstehen dem Oberbefehl des NATO-Befehlshabers in Europa. Die NATO Response Force wurde 2014 um eine als "Speerspitze" bekannte Very High Readiness Joint Task Force erweitert, zu der auch die maritimen Einsatzgruppen zählen. Die Zusammenziehung in den Marineverbänden dient außerdem der gemeinsamen Ausbildung und Qualifizierung, weshalb die Gruppen regelmäßig an NATO-Manövern oder Übungen auf Einladung einzelner Mitgliedsstaaten teilnehmen. Die SNMCMG 1 operiert ganzjährig in Nord- und Ostsee und im Atlantik. Der Verband hat den Auftrag, in See in Einsatzbereitschaft zu stehen und dabei alle Aspekte der Minenkampfführung zu trainieren.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)


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