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"Abfangjäger" der Meere: Einsatzgruppenversorger "Berlin" kehrt aus dem Einsatz zurück

Archivmeldung vom 07.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Einsatzgruppenversorger A 1411 Berlin läuft in den Heimathafen Wilhelmshaven ein, am 15.05.2019. Bild: Bundeswehr / Kim Brakensiek Fotograf: Tanja Wendt
Einsatzgruppenversorger A 1411 Berlin läuft in den Heimathafen Wilhelmshaven ein, am 15.05.2019. Bild: Bundeswehr / Kim Brakensiek Fotograf: Tanja Wendt

Am Samstag, den 10. Juli 2021 um 12 Uhr, wird der Einsatzgruppenversorger "Berlin" unter dem Kommando von Fregattenkapitän Stefan Klatt (52) aus dem Auslandseinsatz European Union Naval Forces Mediterranean (EUNAVFOR MED) "Irini" in seinen Heimathafen Wilhelmshaven zurückkehren.

"In den vergangenen vier Monaten habe ich mit der 'Berlin' und meiner Besatzung an der Operation 'Irini' teilgenommen. Unser Auftrag bei dieser von der Europäischen Union geführten Mission war die Unterbindung des Waffenschmuggels über das Mittelmeer nach Libyen. Unterstützt wurden wir dabei von einem litauischen Bordeinsatzteam und phasenweise auch von einem deutschen Seefernaufklärer P3C 'Orion' aus Nordholz.

Wir haben auf unseren Patrouillen mehr als 27.000 Seemeilen zurückgelegt und gemeinsam mit unseren litauischen Kameraden fünf Boardings, also Untersuchungen der Ladung auf Handelsschiffen, 20 Friendly Approaches und über 400 Funkabfragen durchgeführt. Ich denke, dass wir das Mittelmeer damit ein Stück weit sicherer gemacht haben und auch Vertrauen in die Mission und die EU aufgebaut haben," berichtet Fregattenkapitän Stefan Klatt über die zurückliegende Zeit im Einsatz.

Unterstützt wurde die Besatzung durch zwei Hubschrauber vom Typ "Sea Lynx" des Marinefliegergeschwaders 5 aus Nordholz. Neben logistischen Aufgaben zum Transport von Personal und Material erhöhten die Hubschrauber als fliegendes Auge die Reichweite des EGV und verbrachten Boarding-Teams auf zu kontrollierende Schiffe.

"Eine weitere Besonderheit dieses Einsatzes war die Nutzung eines Versorgungsschiffes quasi als 'Abfangjäger' in einer Embargooperation. Dies war früher undenkbar, ist aber heutzutage spätestens mit uns Normalität geworden. Heute führt die 'Berlin' alle Statistiken des Einsatzes an. Die meisten Funkabfragen, Friendly Approaches und Boardings, die ein Schiff in der Mission 'Irini' bis heute durchgeführt hat.

Nach der Rückkehr wird sich die Besatzung in den wohlverdienten Urlaub abmelden. Im Anschluss wird der Einsatzgruppenversorger "Berlin" das Flaggschiff beim "Wochenende an der Jade" in Wilhelmshaven stellen. Im November wird dann der Bundespräsident das Schiff bei einem Besuch in Oslo als Repräsentationsplattform nutzen.

Hintergrundinformationen

Nachdem die Außenminister der Europäischen Union am 17. Februar 2020 vereinbart hatten, das VN-Waffenembargo gegen Libyen zu überwachen, wurde einen Monat später durch den EU-Rat die Operation "Irini" beschlossen.

Die Europäische Union verstärkt ihre Bemühungen zur Durchsetzung des Waffenembargos der Vereinten Nationen gegen Libyen und trägt damit durch die Einleitung einer neuen Militäroperation der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) im Mittelmeerraum zum Friedensprozess im Land bei. "Irini" (neugriechisch für "die Friedfertige") hat als Kernauftrag die Umsetzung des VN-Waffenembargos durch Luftfahrzeuge, Satelliten und Schiffe. Das beinhaltet das Entdecken, Anhalten und Durchsuchen des Waffenschmuggels nach Libyen, verdächtigter Schiffe im Einsatzgebiet (VN-Sicherheitsrats-Resolution 2292 [2016]).

Weitere Aufgaben der Mission sind das Überwachen und Sammeln von Informationen über illegale Exporte von Erdöl, Rohöl und raffinierten Erdölprodukten aus Libyen. Die European Union Naval Forces Mediterranean (EUNAVFOR MED) unterstützt beim Aufbau von Kapazitäten der libyschen Küstenwache/Marine und der Ausbildung von Strafverfolgungsaufgaben auf See. Weiterhin leistet die Operation "Irini" einen Beitrag zur Störung des Geschäftsmodells des Menschenschmuggels und Menschenhandels durch das Sammeln von Informationen und deren Weitergabe an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden der EU-Mitgliedsstaaten.

Das Einsatzgebiet von "Irini" erstreckt sich auf die Hohe See außerhalb der Küstenmeere Libyens und Tunesiens, südlich Siziliens, innerhalb der Region des mittleren und südlichen Mittelmeers. Hinzu kommen der Luftraum über diesen Gebieten sowie angrenzende Seegebiete, die zur Umleitung und Übergabe von Schiffen in einen europäischen Hafen benutzt werden. Davon ausgenommen sind Malta und das umschließende Seegebiet innerhalb von 15 Seemeilen. Das Operationsgebiet entspricht ungefähr der Größe der Bundesrepublik Deutschland.

Das EU-Mandat für die Operation "Irini" läuft bis zum 30. April 2022. Das Mandat des Deutschen Bundestages vom 21. April 2021 behält die Obergrenze von 300 Soldatinnen und Soldaten bei.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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