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Knapp zwei Jahre nach Güterzugunfall in Westfalen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sechs DB-Mitarbeiter der wegen fahrlässiger Gefährdung des Eisenbahnverkehrs

Archivmeldung vom 30.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Deutsche Bahn AG (DB)
Deutsche Bahn AG (DB)

Fast zwei Jahre nach dem Güterzugunfall in Porta Westfalica-Vennebeck (Kreis Minden-Lübbecke) hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Ermittlungen gegen sechs Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) eingeleitet. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt.

Nach Angaben von Behördensprecher Staatsanwalt Christoph Mackel wird den DB-Mitarbeitern fahrlässige Gefährdung des Eisenbahnverkehrs vorgeworfen. Bei dem Güterzugunfall am 6. Januar 2010 war Sachschaden in Höhe von 900 000 Euro entstanden.

Die sechs Beschuldigten sollen bei der Planung und Ausführung von Gleisbauarbeiten an dem Streckenabschnitt, auf dem der Unfall geschah, Fehler begangen haben. Es sollen Arbeiten angeordnet worden sein, die witterungsbedingt nicht hätten durchgeführt werden dürfen, sagte Mackel der Zeitung. Die sechs betroffenen DB-Mitarbeiter seien in unterschiedlichen Positionen für die Bauaufsicht zuständig gewesen.

Die Schienen hätten auf einem maroden Untergrund gelegen. Dadurch seien sie abgesackt. Es besteht der Verdacht, dass aus wirtschaftlichen Gründen der Untergrund nicht richtig verdichtet wurde. Zudem sollen unzulässige Schweißarbeiten bei Temperaturen von bis zu minus 18 Grad durchgeführt worden sein. Diese Arbeiten sollten eigentlich im Frühjahr 2010 nachgebessert werden. Bei Erwärmung dehnen sich die Schienen aus, was zu erhöhten Spannungen und damit zu Störungen der Gleisanlage führen kann, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Bei dem Unfall in Vennebeck war ein Güterzug entgleist. Vier Waggons sprangen aus den Schienen. Tags zuvor, am 5. Januar 2010, war bereits ein Güterzug bei Neubeckum entgleist. Bei diesem Unfall entstand Sachschaden in Millionenhöhe. Durch die beiden Unfälle war es auf der Hauptverbindungsstrecke zwischen Köln, dem Ruhrgebiet und Berlin über mehrere Tage zu erheblichen Behinderungen gekommen. Auch im Fall Neubeckum besteht der Verdacht, dass Pfusch am Bau zu dem Unglück geführt hat, schreibt das Westfalen-Blatt. Die Gleise in Neubeckum waren erst 2008 erneuert worden. Hier sind die Ermittlungen der Bundespolizei noch nicht abgeschlossen. In beiden Fällen, Vennebeck und Neubeckum, haben nach Angaben der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle (EUB) in Bonn fehlerhafte Schienenanlagen zu den Güterzugunfällen geführt. Wer für die Fehler verantwortlich ist, wird nun von der Bundespolizei ermittelt.

Auch bei einem Güterzugunfall, der sich am 3. August 2010 in Hilden bei Düsseldorf ereignet hatte, besteht der Verdacht, dass fehlerhafte Gleisanlagen die Ursache sind. Hier dauern die Ermittlungen von EUB und Bundespolizei noch an. In Hilden war ein mit Kohlenstaub beladener Güterzug entgleist. Die Trümmerschneise, die der Zug hinterließ, war mehr als einen halben Kilometer lang. Sachschaden: eine Million Euro.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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