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Gespräch mit Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz

Archivmeldung vom 21.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Hans-Georg Maaßen (2012)
Hans-Georg Maaßen (2012)

Foto: Bundesministerium des Innern/Sandy Thieme
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Zahl deutscher Dschihad-Kämpfer im syrischen Bürgerkrieg ist nach Erkenntnissen des Bundesamts für Verfassungsschutz von Juni 2013 von 60 auf nunmehr über 240 Personen gestiegen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen, dass sich in den vergangenen Monaten auch die Todesmeldungen gehäuft hätten. Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass sich die Zahl getöteter deutscher Dschihad-Kämpfer bereits in "einem unteren zweistelligen Bereich" bewegt.

Maaßen nannte es sehr "besorgniserregend", dass die Salafisten die am schnellsten wachsende islamistische Gruppierung in Deutschland seien. "Im nächsten Verfassungsschutzbericht 2013 werden wir möglicherweise von 5500 Salafisten in Deutschland sprechen". Das wären 1000 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Nachrichtendienst sieht die Verteilung von Koran-Büchern durch Salafisten in Einkaufsstraßen, Marktplätzen oder vor Schulen äußerst kritisch. "Es gibt immer wieder Fälle, wo wir feststellen, dass Personen, die nach Syrien gereist sind, bei Koran-Verteilaktionen angesprochen wurden. Oder sie standen selbst hinter dem Verteiltisch. Insoweit sehe ich einen deutlichen Zusammenhang zwischen dieser Verteilaktion und Dschihadisten, die in Syrien kämpfen", sagte Maaßen.

Der Salafismus wird nach seiner Einschätzung auch 2014 zunehmen. "Ich sehe unverändert eine abstrakt hohe Terrorgefahr für Deutschland. Wir haben keine konkreten Fälle, aber das muss man als eine realistische Gefahr sehen", sagte Maaßen auch vor dem Hintergrund möglicher Gefahren durch zurückkehrende Kämpfer aus Syrien.

Sorgen bereiten dem Nachrichtendienst vor allem junge Männer, "die einen Entwicklungsbruch am Ende der Pubertät haben und in den 20er Lebensjahren auf der Suche nach Orientierung sind, nach Halt, nach Anerkennung", erklärte Maaßen. "Wo diese Suche in Militanz endet, ob im Rechtsextremismus oder im Islamismus, ist oftmals Zufall", sagte der Verfassungsschützer. "Das sieht man bei vielen Personen mit deutschem Hintergrund, die konvertiert sind, sich blitzschnell radikalisieren und dann nach einiger Zeit sogar in Kämpfen ums Leben kommen", sagte Maaßen mit Blick auf deutsche Dschihad-Kämpfer in Syrien.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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