Millionenschwere Förderung für Konsulatsunterricht
Archivmeldung vom 10.03.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBaden-Württemberg hat den Konsulatsunterricht im Land im vergangenen Jahr mit mehr als 1,1 Million Euro bezuschusst. Das teilte das Kultusministerium auf Anfrage der "Heilbronner Stimme" (Freitagausgabe) mit. Das Land fördert demnach Kurse ab einer Teilnehmerzahl von zwölf Kindern. Den größten Teil der Finanzierung des umstrittenen Sprachunterrichts übernehmen die Herkunftsländer, die auch die Lehrer an die Schulen im Land schicken. In der Regel stellen staatliche Schulen die Räumlichkeiten für den Unterricht zur Verfügung.
Aktuell bezuschusst Baden-Württemberg demnach den Konsulatsunterricht aus vierzehn Herkunftsländern: Bosnien-Herzegowina, Griechenland, Italien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Polen, Portugal, Serbien, Slowenien, Spanien, Türkei, Tunesien und Ungarn. Der muttersprachliche Zusatzunterricht Türkisch ist derzeit mit 508 Kursen der größte geförderte Bereich. Es folgen Italienisch (141 Kurse) und Griechisch (44 Kurse).
Derzeit lässt das Kultusministerium prüfen, zu welcher Unterstützung das Land aufgrund einer EU-Verordnung verpflichtet ist. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie Landtagsabgeordnete mehrerer Fraktionen fordern die Abschaffung des Konsulatsunterrichts. Sie befürchten angesichts der politischen Entwicklung in der Türkei eine nationalistische Indoktrinierung von Schülern mit türkischem Migrationshintergrund. Der Konsulatsunterricht wird von den Schulämtern nicht überwacht.
Quelle: Heilbronner Stimme (ots)