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Lehrerverband befürchtet Kontrollverlust an Schulen

Archivmeldung vom 13.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kinder frieren wieder in 2020 in Schulen - genau wie nach 1945 (Symbolbild)
Kinder frieren wieder in 2020 in Schulen - genau wie nach 1945 (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, mahnt angesichts der anschwellenden vierten Coronawelle zu stringenteren Hygiene- und Quarantäneregeln an den Schulen. "In der Tat ist es so, dass wir in einigen Hotspotgebieten bereits kurz vor einem Kontrollverlust stehen", sagte Meidinger der "Welt am Sonntag".

Man wisse nicht mehr, wie man Infektionsausbrüche an Schulen eindämmen könne. In immer mehr Kommunen seien die Gesundheitsbehörden so überlastet, dass sie nicht mehr in der Lage seien, die Kontaktrückverfolgung bei infizierten Schülern durchzuführen. "Und die Schulleitungen selbst können keine Quarantäne anordnen." Dass derzeit trotz allem nur ein sehr geringer Anteil der Schüler dem Unterricht fernbleiben muss, ist für ihn kein Widerspruch. "Zur Wahrheit gehört, dass die Quarantänemaßnahmen enorm abgebaut worden sind", sagte Meidinger.

Der Lehrerverband bekomme derzeit zahlreiche Beschwerden von Eltern, die beklagten, dass nur infizierte Kinder in die häusliche Isolation geschickt werden und später dann weitere Infektionen aufträten. Von den über 12-Jährigen sei zwar inzwischen etwa die Hälfte geimpft. Sieben von elf Millionen Schülern seien aber nach wie vor ohne Schutz. "Man muss einen Mittelweg gehen", fordert Meidinger. "Wenn es in einer Klasse Luftfilter und ausreichende Lüftungsmöglichkeiten gibt, ist die Ansteckungsgefahr durch Aerosole sehr gering. Aber ohne Luftfilter, ohne Mindestabstandsregelungen und ohne Maske nur das infizierte Kind nach Hause zu schicken, ist fahrlässig."

Das RKI habe die klare Empfehlung gegeben, in der derzeitigen Situation nicht auf Masken in Unterrichtsräumen zu verzichten. "Aber die Hälfte der Bundesländer schert sich nicht darum." Streit um die ausgesetzte Maskenpflicht gibt es derzeit vor allem in Nordrhein-Westfalen. Bildungsministerin Yvonne Gebauer hatte den Verzicht auf Masken im Unterricht vor allem mit der umfassenden Teststrategie an Schulen begründet. Damit seien die Schüler "die am besten überwachte gesellschaftliche Gruppe, da niemand sonst sich so zahlreichen Tests unterziehen muss", sagte Gebauer. Dies sorge dafür, dass die Schulen in Nordrhein-Westfalen sichere Orte blieben. Die Lehrergewerkschaft GEW sieht das hingegen anders.

Auch über Corona hinaus gebe es zu Beginn der kalten Jahreszeit ein dynamisches Infektionsgeschehen, sagte die nordrhein-westfälische GEW-Vorsitzende Ayla Çelik der "Welt am Sonntag". "In einer solchen Situation die Maskenpflicht auszusetzen, war und ist ein großer Fehler, der dazu noch große Unruhe und Unsicherheit für alle Beteiligten mit sich bringt. Die Landesregierung sollte diesen Fehler schnellstmöglich korrigieren."

Die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern sagte der "Welt am Sonntag", dass sich die Länder nicht auf gemeinsame Regeln zum Thema Masken verständigt hätten, sei "kontraproduktiv und schadet damit der Akzeptanz der Maßnahmen". Sie forderte zudem, die Impfkampagne rasch um Drittimpfungen für Lehrkräfte zu erweitern. "Allen Beschäftigten muss nach sechs Monaten schnell und unkompliziert eine Boosterimpfung angeboten werden." Lehrerverbandspräsident Meidinger forderte, die Lehrkräfte bei den Boosterimpfungen zu priorisieren. Bei älteren Lehrkräften lasse der Impfschutz jetzt langsam nach, was sich an vermehrten Impfdurchbrüchen zeige. "Um ihnen schnell zu einer Drittimpfung zu verhelfen, wären mobile Impfteams an den Schulen sehr sinnvoll. Genügend Impfstoff müsste ja da sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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