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Umfrage: Mehrheit der Deutschen hält Schulsystem für veraltet

Archivmeldung vom 15.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Das deutsche Schulsystem ist nach Ansicht der Mehrheit der Bundesbürger veraltet. In einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus" vertraten 53 Prozent der Befragten diese Ansicht. 34 Prozent halten das Schulsystem für zeitgemäß. TNS Emnid befragte für "Focus" am 10. und 11. April 1.008 repräsentativ ausgewählte Personen.

Wissenschaftler und Politiker kritisierten in dem Magazin das bestehende Schulsystem. Der Neurobiologe Gerald Hüther sagte "Focus": "Jedes Kind hat in jedem Fachgebiet ein individuelles Lerntempo." Der Hirnforscher bemängelte, dass die Schüler in allen Fächern zum gleichen Rhythmus gezwungen würden. "Wir bremsen die Schnellen und bestrafen die Langsamen mit schlechten Noten, anstatt sie zu fördern."

Die gegenwärtigen Vorstellungen von Schule stammten aus dem 19. Jahrhundert, als Menschen bei der Arbeit im Gleichtakt funktionieren sollten. Eine demokratische Gesellschaft, die auf Eigeninitiative und Selbstbewusstsein ihrer Bürger angewiesen sei, könne sich solche Lehrmethoden nicht mehr leisten.

Der Hirnforscher Gerhard Roth stimmte seinem Kollegen im Interview mit dem Magazin zu: "Mehrere Untersuchungen bestätigen, dass Schulunterricht, wie er derzeit stattfindet, Wissen nicht dauerhaft vermittelt. Selbst einfachster Stoff, wie beispielsweise Dreisatz-Rechnen, wird nach wenigen Jahren nicht mehr beherrscht."

Das Wissen aus Psychologie und Neurologie, wie man Wissen in der Schule erfolgreich vermitteln könne, werde in der Schulpraxis "weitgehend ignoriert". Schlechte Schulen gefährden nach Ansicht des ehemaligen Hamburger Wissenschaftssenators Jörg Dräger die Karrierechancen der Schüler.

Zudem sei Unbildung nicht nur "ein Problem der Ungebildeten. Was schlechte Bildung persönlich, gesellschaftlich und volkswirtschaftlich anrichtet, gefährdet das Überleben unserer Gesellschaft als Ganzes." Der dänische Pädagoge Jesper Juul sieht die deutschen Schulen "in einer tiefgreifenden Krise".

Auch der Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht hält die deutschen Schulen für besonders schlecht und ruft zu einer Revolution im Bildungssystem auf. In seinem neuen Buch "Anna, die Schule und der liebe Gott" prangert er einen Verrat des Bildungssystems an Schülern an.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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