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Fast 300 Anbaulizenzen für Cannabis-Clubs in Deutschland vergeben

Freigeschaltet am 30.07.2025 um 06:54 durch Sanjo Babić
Kiffen von Hanf um ca. 1887 (Symbolbild)
Kiffen von Hanf um ca. 1887 (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
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293 Anbaulizenzen für Cannabis Social Clubs sind in Deutschland seit Juli 2024 vergeben worden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter den für die Vergabe zuständigen Ministerien, Landesämtern und Bezirksregierungen der 16 Bundesländern.

Mit 82 Clubs gibt es demnach die meisten lizenzierten Anbauvereine in Nordrhein-Westfalen. Auf Platz zwei und drei folgen Niedersachsen (54 Anbaulizenzen) und Rheinland-Pfalz (27 Anbaulizenzen). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl geht aber Hamburg mit seinen 13 Cannabis-Clubs als Spitzenreiter hervor: Hier gibt es mit 0,68 Cannabis-Clubs pro 100.000 Einwohner die meisten Cannabis-Clubs mit Anbaulizenz. Die niedrigste Rate weist Bayern auf (8 Cannabis-Clubs; 0,06 pro 100.000 Einwohner). Im Saarland wurde bislang noch keine Genehmigung erteilt.

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrick Streeck (CDU), kritisiert das von der ehemaligen Ampel-Regierung ins Leben gerufene Cannabis-Gesetz. "Das Konsumcannabis-Gesetz ist nicht gut gemacht, denn es gibt Widersprüche und Fragen bleiben offen", sagte der CDU-Politiker den Funke-Zeitungen. Die Grenze zwischen harmlosem und gefährlichem Konsum sei schwierig einzuhalten und Menschen, die täglich mit Jugendlichen arbeiten, wie Kinderärzte, Lehrkräfte, Polizisten und Eltern, seien bei der Gesetzentwicklung zu wenig eingebunden worden.

Eine Rücknahme der Teillegalisierung forderte Streeck allerdings nicht. "Mein Ziel ist es, Menschen zu helfen - nicht sie zu belehren. Es geht hier nicht um Ideologie, sondern um eine nüchterne, ehrliche und wissenschaftsbasierte Drogenpolitik", so der CDU-Politiker und Virologe. Er wolle die Evaluierung im Herbst und Frühjahr abwarten, um zu bewerten, welche Auswirkungen das Gesetz hat.

Allerdings sei bereits jetzt klar, dass man bessere Aufklärung brauche. "Nicht mit dem Zeigefinger, sondern auf Augenhöhe. Vor allem Jugendliche müssen verstehen, was Cannabis mit ihrem Körper und ihrem Gehirn macht. Dafür brauchen wir gezielte Prävention - in Schulen, auf Social Media, in einer Sprache, die ankommt", so Streeck.

Der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Peter Raiser, warnte gegenüber den Funke-Zeitungen vor einem erhöhten Beratungsbedarf. "Dreiviertel der Suchtberatungsstellen in Deutschland können nicht kostendeckend arbeiten. Teilweise müssen Leistungen bereits reduziert werden." Der erhöhte Beratungs- und Aufklärungsbedarf seit der Legalisierung müsse aufgefangen werden. "Allein durch die öffentliche Besprechung kommen viele Fragen auf, besonders bei jungen Menschen. Wir stellen aber fest, dass es in Deutschland nicht genug Ressourcen für Prävention gibt", sagte Raiser.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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