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ARD-DeutschlandTREND: Drei von vier Deutschen für Wiedereinführung der Wehrpflicht

Freigeschaltet am 03.07.2025 um 18:15 durch Sanjo Babić
Bild: picture alliance/dpa Fotograf: Sina Schuldt
Bild: picture alliance/dpa Fotograf: Sina Schuldt

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen spricht sich für die Wiedereinführung der Wehrpflicht aus: Dabei befürworten 55 Prozent einen Wehr- und Zivildienst, der für Frauen und Männer gleichermaßen gilt (+10 im Vgl. zu April). Weitere 18 Prozent fordern die Wiedereinführung der Wehrpflicht nur für Männer (-9).

Ein knappes Viertel (23 Prozent) ist der Meinung, der Wehr- und Zivildienst sollte weiter ausgesetzt bleiben (+1), so wie es seit 2011 gilt. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.312 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Dabei ist die Zustimmung für eine Wiedereinführung auf die eine oder andere Art unter Anhängern der SPD (83 Prozent) fast ebenso hoch wie unter Anhängern der Union (87 Prozent). Mehrheitliche Zustimmung gibt es auch unter Anhängern von Grünen (72 Prozent) und AfD (71 Prozent). Von allen in Fraktionsstärke im Bundestag vertretenen Parteien sind einzig die Anhänger der Linken mehrheitlich dafür, die Wehrpflicht weiter auszusetzen (58 Prozent). Gleichzeitig zeigen sich deutliche Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen: Zwar ist auch bei den 18- bis 34-Jährigen jeder Zweite (51 Prozent) für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, zugleich sind überdurchschnittlich viele (45 Prozent) dagegen. Deutlichen Rückhalt bekommt eine Rückkehr zum Wehr- und Zivildienst bei den 35- bis 49-Jährigen (72 Prozent), den 50- bis 64-Jährigen (85 Prozent) und den Über-65-Jährigen (78 Prozent).

Dass Deutschland dringend mehr Soldaten benötigt, die im Ernstfall das Land verteidigen, bestätigen drei von vier Deutschen (73 Prozent); jeder Fünfte (22 Prozent) sieht das anders. Sechs von zehn Deutschen (62 Prozent) sind zudem der Meinung, Deutschland müsse kriegstüchtig werden, damit der Frieden in Europa gesichert werden kann; hier sind 31 Prozent anderer Meinung. Gleichzeitig stimmt eine Mehrheit (57 Prozent) der Aussage zu: „Es macht mir Angst, wie leichtfertig in Deutschland über Kriegstüchtigkeit geredet wird.“ 37 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu.

Als Friedenspartei werden am ehesten CDU und CSU wahrgenommen. Knapp jeder Dritte (31 Prozent) traut am ehesten der Union zu, den Frieden in Europa herzustellen und zu sichern (+4 im Vgl. zu Juni 2024). 14 Prozent sagen das von der AfD (+7), 11 Prozent von der SPD (-6), jeweils 5 Prozent von den Grünen (-3) sowie der Linken (+2) und 3 Prozent vom Bündnis Sahra Wagenknecht (-2).

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte ab 18 Jahren in Deutschland
  • Fallzahl: 1.312 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 30. Juni bis 2. Juli 2025
  • Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
  • Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:

  • Welcher Partei in Deutschland trauen Sie am ehesten zu, den Frieden in Europa herzustellen und zu sichern?
  • Bis 2011 gab es in Deutschland die Wehrpflicht. Männer ab 18 Jahren konnten für mehrere Monate zum Wehrdienst in der Bundeswehr oder als Ersatz zum Zivildienst in sozialen Einrichtungen verpflichtet werden. Sind Sie dafür, dass der Wehr- und Zivildienst für Männer weiter ausgesetzt bleibt? Sind Sie für die Wiedereinführung? Oder sind Sie für die Einführung eines Wehr- und Zivildienstes, der für Männer und Frauen gilt?
  • Bitte geben Sie im Folgenden an, ob Sie der jeweiligen Aussage eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.
  1. Deutschland braucht dringend mehr Soldaten, die im Ernstfall das Land verteidigen.
  2. Es macht mir Angst, wie leichtfertig in Deutschland über Kriegstüchtigkeit geredet wird.
  3. Deutschland muss kriegstüchtig werden, damit der Frieden in Europa gesichert werden

Quelle: ARD Das Erste (ots)

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