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Zschäpe-Anwalt hält These der Mittäterschaft für "äußerst gewagt" und rät seiner Mandantin zu schweigen

Archivmeldung vom 17.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gedenktafel für die Opfer der NSU-Gewalttaten am Tatort des Polizistenmords von Heilbronn
Gedenktafel für die Opfer der NSU-Gewalttaten am Tatort des Polizistenmords von Heilbronn

Foto: peter schmelzle
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Anwalt der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe, Wolfgang Heer, bestreitet die Vorwürfe der Bundesanwaltschaft, wonach Zschäpe Mittäterin bei den Verbrechen des NSU gewesen sei. In einem Interview für den Norddeutschen Rundfunk/Panorama sagte Heer: "Wir halten schon jetzt die Hypothese der Bundesanwaltschaft, Frau Zschäpe sei Mittäterin, für äußerst gewagt und gehen davon aus, dass diese Hypothese nicht bestätigt werden wird."

In dem Interview, das in Ausschnitten am Sonnabend (17. November) in den Tagesthemen gesendet wird, bestreitet Heer außerdem, dass sich seine Mandantin in der Nähe der Tatorte aufgehalten habe. "Nach unseren Informationen war Beate Zschäpe an keinem Tatort und auch nicht in der Nähe des Tatortes zugegen." Damit widerspricht Heer der Darstellung der Bundesanwaltschaft und Medienberichten.

Laut einen Bericht der "taz" wurde Beate Zschäpe 2005 am Tag des Mordes an Ismail Yasar in Nürnberg von einer Zeugin in unmittelbarer Nähe des Tatortes gesehen. Heer: "Wir kennen diese Zeugenaussage. Diese Zeugin hat erstmals 2005 ausgesagt. Sie hatte damals bekundet, zwei Männer wahrgenommen zu haben, zu einer Frau hat sie nichts Besonderes erwähnt. Sie hatte eine Frau überhaupt nicht genannt in der ersten Vernehmung. Dann wurde sie nachvernommen von der Bundesanwaltschaft. Und hat in einer Videosequenz die Mandantin erkannt. Die Mandantin ist inzwischen äußerst bekannt durch die Medien und wir gehen daher davon aus, dass da überhaupt kein Beweiswert vorhanden ist." Heer kündigte an, seiner Mandantin zu raten, weiterhin "keine Angaben zur Sache zu machen, also zu schweigen.

Das Bundeskriminalamt hat bei den Ermittlungen gegen Beate Zschäpe auch Video-Aufnahmen der Beschuldigten eingesetzt. Die Bewegtbilder, die dem Norddeutschen Rundfunk vorliegen, zeigen Zschäpe in einer Art Gegenüberstellung, mutmaßlich um sie möglichen Zeugen vorspielen zu können. Der Film zeigt mehrere Minuten lang neben sieben anderen Vergleichspersonen auch das letzte überlebende Mitglied des NSU in verschiedenen Einstellungen. Darin ist sie mit verschiedenen Frisuren sowie mit und ohne Brille zu sehen. Der Norddeutsche Rundfunk zeigt auf panorama.de die ersten Filmaufnahmen von Beate Zschäpe seit über vierzehn Jahren.

"Üblicherweise wird so was mit einer Wahllichtbildvorlage, also mit Fotos gemacht. Ich habe es hier selbst zum ersten Mal erlebt, dass eine Videogegenüberstellung erfolgt ist. Aber wir gehen davon aus, dass der Beweiswert gegen Null tendiert", sagte Heer in Bezug auf die Identifizierung Zschäpes in der Nähe des Nürnberger Tatortes.

Die letzten öffentlichen Fotos entstanden, als sich Zschäpe vor einem Jahr der Polizei in Jena stellte. Sie wird als Mitglied der Terrorbande "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) angeklagt. Beate Zschäpe wird vorgeworfen, als Teil der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" zwischen 1998 und 2011 als "gleichberechtiges Mitglied" an der Planung von zehn Morden, zwei Bombenanschlägen und 15 Raubüberfällen beteiligt gewesen zu sein.

Das Video wird im Verlauf des 17. November 2012, nachmittags, unter: www.panorama.de veroffentlicht. Ausschnitte davon und von dem Interview mit Wolfgang Heer sind am Abend in den ARD-Tagesthemen zu sehen.

Quelle: NDR / Das Erste (ots)

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