Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Vermischtes Hohe Abgabenlast, durchschnittliche Zufriedenheit - besonders für Geringverdiener

Hohe Abgabenlast, durchschnittliche Zufriedenheit - besonders für Geringverdiener

Freigeschaltet am 16.07.2025 um 09:55 durch Sanjo Babić
Deutschland steht an der Spitze der Steuerlast in Europa Bild: BuchhaltungsButler GmbH Fotograf: DataPulse Research
Deutschland steht an der Spitze der Steuerlast in Europa Bild: BuchhaltungsButler GmbH Fotograf: DataPulse Research

Deutschland zählt zu den europäischen Spitzenreitern was Steuern und Sozialabgaben angeht, doch was bekommen die Bürger dafür? Eine aktuelle Studie von BuchhaltungsButler und DataPulse Research zeigt: Niedrig- und Durchschnittsverdiener in Deutschland sind im europäischen Vergleich besonders stark belastet, während die Lebenszufriedenheit pro Steuer-Euro lediglich Mittelmaß erreicht.

Steuerlast trifft die Falschen

Die Analyse macht deutlich: Geringverdiener (Gehalt weniger als 50 % des Durchschnittseinkommens) in Deutschland behalten nur 59 % ihres Bruttogehalts, europaweit beinahe der geringste Anteil. Durchschnittsverdiener bekommen lediglich 52 % der Arbeitskosten netto ausgezahlt, der zweitschlechteste Wert in Europa nach Belgien.

Besserverdiener (mit doppeltem Durchschnittseinkommen) sind dagegen im europäischen Vergleich nur moderat belastet und bewegen sich im steuerlichen Mittelfeld.

Viele Steuern, wenig Glück

Deutschland weist mit 47,9 % die zweithöchste Steuer- und Abgabenlast für durchschnittliche Alleinverdiener in Europa auf, direkt nach Belgien. Doch bei der Lebenszufriedenheit landet Deutschland mit einem Ladder-Score (World Happiness Report 2025) von 6,75 nur auf Platz 16 von 26 untersuchten Ländern.

Die zentrale Erkenntnis: Deutsche Arbeitnehmer zahlen viel, spüren aber vergleichsweise wenig davon in ihrer Lebenszufriedenheit. Im Vergleich zu Ländern mit ähnlicher Steuerlast, etwa Finnland, Schweden oder Österreich, schneidet Deutschland schlechter ab.

Fazit: Steuerpolitik zwischen Belastung und Vertrauen

Die Ergebnisse zeigen deutlich: Wer in Deutschland wenig oder durchschnittlich verdient, wird im europäischen Vergleich besonders stark belastet - doch der Gegenwert in Lebenszufriedenheit bleibt überschaubar. Das gefährdet nicht nur ökonomische Gerechtigkeit, sondern auch das Vertrauen in das System.

Prof. Dr. Thomas Druyen, Soziologe und Vermögensforscher, warnt: "Aus zukunftspsychologischer Sicht befördern Gefühle der Ungerechtigkeit, der einseitigen Privilegien und der Ausgrenzung fatale und negative Reaktionen und Spaltungspotenziale. [...] Wer in Vollzeit arbeitet, darf nicht das Gefühl haben, dass sich Leistung kaum oder nicht lohnt."

Die Studie macht klar: Eine zukunftsfähige Steuerpolitik muss sich nicht nur an fiskalischen Zielen, sondern an Wirkung, Gerechtigkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt orientieren.

Methodik der Studie

Die Untersuchung basiert auf Daten des OECD Taxing Wages Reports 2025 und des World Happiness Report 2025. Der sogenannte Tax Wedge beschreibt die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit. Die Lebenszufriedenheit wird über den Ladder-Score (0-10 Skala) des World Happiness Reports gemessen. Die Studie verknüpft beide Kennzahlen zur Beurteilung der steuerlichen Effizienz in 29 europäischen Ländern.

Quelle: BuchhaltungsButler GmbH (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte halber in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige