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Test: Sechs von sieben Autos mit "Keyless"-System können gestohlen werden

Archivmeldung vom 31.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Ford Asia Pacific, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Ford Asia Pacific, on Flickr CC BY-SA 2.0

Eigentlich ist es eine feine Sache: Wer ein Auto mit sogenanntem "Keyless"-System fährt, muss nicht mehr nach seinem Schlüssel kramen, sondern der Funkschlüssel in der Tasche des Besitzers entriegelt und startet das Auto automatisch. Doch dieser Komfort birgt ein hohes Risiko, wie ein einfaches Experiment zeigt: Sicherheitsberater Udo Hagemann hat für stern TV auf öffentlichen Parkplätzen das Funksignal von sieben Autos abgefangen - und konnte sechs der Fahrzeugen problemlos öffnen und den Motor starten.

Obwohl das Sicherheitsrisiko bekannt ist, wird das "Keyless"-System mittlerweile von fast allen Autoherstellern angeboten. Hagemann hat Automobilwirtschaft und Politik in der Vergangenheit schon mehrfach über die Mängel informiert. Die Reaktionen: enttäuschend. "Die Antworten aus der Politik waren mit Ignoranz gepflastert", so Hagemann im Gespräch mit stern TV. "Von den Autoherstellern gab es überhaupt keine Antworten oder es wird gar geleugnet, dass dieses Problem überhaupt in der Welt ist."

Auch die stern TV-Redaktion hatte nach dem aktuellen Experiment die Hersteller mit den Problemen konfrontiert. Viele leugneten oder ignorierten die kritischen Nachfragen - doch immerhin Mercedes und Citroen räumten stern TV gegenüber ein, von dem Problem zu wissen. "Unter bestimmten Umständen und mit dem entsprechenden technischen Equipment kann das Funksignal zwischen Schlüssel und Fahrzeug gegebenenfalls verlängert werden", heißt es aus dem Hause Mercedes. Citroen gibt zu, dass unter bestimmten Bedingungen Autos gestohlen werden könnten, wiegelt aber zugleich ab: "Diese Umstände sind eher selten und daher in der Praxis nicht sehr erfolgversprechend."

Hagemann sieht das anders. "Der Schlüssel kommuniziert mit dem Fahrzeug und man kann sich mit einem speziellen Gerät dazwischen hängen und die Daten des Schlüssels abgreifen, sodass das Fahrzeug meint, der echte Schlüssel befindet sich vor der Tür", erklärt er seinen simplen Trick. Der Sicherheitsberater und Technik-Tüftler, der normalerweise für Polizei und Behörden im In- und Ausland arbeitet, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Sicherheitsmängeln der Funkschlüssel-Technik.

"Fast alle Autohersteller nutzen das gleiche "Keyless"-System weltweit und somit sind auch weltweit alle Fahrzeuge betroffen, die "Keyless" nutzen - egal, welches Fabrikat", so Hagemann. Mittlerweile verfügt auch etwa jedes 15. Auto auf Deutschlands Straßen über die eigentlich komfortable Funktion.

Quelle: STERN TV (ots)

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