Solarausbau: Fast jede zweite Großstadt würde Klimaziele verfehlen

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
In 42 von 82 Großstädten reicht der Photovoltaik-Ausbau der letzten zwei Jahre nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens bis 2035 zu erreichen. Einige würden die Klimaziele sogar um Längen verfehlen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
Potsdam und Salzgitter bilden laut DUH die Schlusslichter. Sie müssten
ihren Solarausbau für das 2035 avisierte Ziel sogar verdreifachen. Zu
den Spitzenreitern gehören Regensburg, Oldenburg, Fürth und Ulm. Ihr
Photovoltaik-Ausbau lag mehr als 50 Prozent über dem Zielwert, der für
eine Vereinbarkeit mit dem Pariser Klimaabkommen erforderlich wäre.
Die
Auswertung macht aber auch Fortschritte deutlich: In den anderen 40
Städten wurden in den letzten zwei Jahren genug Photovoltaik-Anlagen
installiert, um auf Klimakurs zu bleiben - einige schießen sogar über
das Ziel hinaus. "Damit leisten die Städte inzwischen einen
signifikanten Beitrag zum bundesweiten Solarhochlauf, der nun dringend
noch weiter gesteigert werden muss", sagte Barbara Metz,
Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe. "Jetzt kommt es
darauf an, dass die Städte sich verbindliche Klimaziele in Kombination
mit konkreten Ausbauzielen für Photovoltaik setzen", so Metz weiter.
Die
Deutsche Umwelthilfe richtet Erwartungen an Wirtschaftsministerin
Katherina Reiche (CDU): "Ich appelliere an Bundeswirtschaftsministerin
Reiche, dass die neue Regierung die Bürgerbeteiligung bei der
Energiewende intensiv unterstützt und nicht ausbremst", sagte Metz.
Auch
Rupert Wronski, stellvertretender Leiter des Kommunalen Umweltschutzes
bei der DUH, richtet Forderungen an die Städte und die Politik: "Wir
appellieren an alle deutschen Großstädte, den Schwung der letzten zwei
Jahre mitzunehmen. Wirtschaftsministerin Reiche ist jetzt in der
Verantwortung, entsprechende Anreize zu schaffen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur