Jobcenter erfassten 2024 mehr Bürgergeld-Missbrauchsfälle
Im Jahr 2024 haben die Jobcenter in Deutschland 421 Fälle von "bandenmäßigem Leistungsmissbrauch" beim Bürgergeld erfasst. 209 dieser Fälle zogen eine Strafanzeige nach sich, wie aus Antworten der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht, über die die "Rheinische Post" in ihrer Montagsausgabe berichtet.
Im Jahr 2023 waren es noch 229 Fälle, von denen 52 zu einer Anzeige
führten. Insgesamt bezogen zuletzt rund 5,5 Millionen Menschen
Bürgergeld.
"In der Debatte um das Bürgergeld braucht es mehr
Sachlichkeit statt polemischer Stimmungsmache", sagte der
Grünen-Bundestagsabgeordnete Timon Dzienus vor dem Hintergrund dieser
Zahlen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Audretsch
vermutet, dass die Regierung beim Bürgergeld weit weniger Geld einsparen
kann als angekündigt. "Friedrich Merz und Carsten Linnemann wollten
Milliarden im Bürgergeld einsparen. Die Bundesregierung hat dazu noch
nicht mal Berechnungen angestellt. Das wird der nächste große
Wortbruch", sagte er der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur