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VfL-Bochum-Geschäftsführer erwartet "Amerikanisierung des Fußballs"

Archivmeldung vom 18.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
VfL Bochum
VfL Bochum

Die Geschäftsführung des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum sieht die wirtschaftliche Praxis im Profifußball vor tiefgreifenden Veränderungen. "Es wird zu einer Amerikanisierung des Fußballs kommen", sagte Ilja Kaenzig, Geschäftsführer des VfL, dem "Handelsblatt". Der Sportmanager schließt zwar aus dem US-Sport bekannte Mechanismen wie ein eingleisiges Liga-System (Franchise-Modell) oder Gehaltsdeckel für den europäischen Markt aus - es werde aber "einen Fußball geben, der Teil der Unterhaltungsindustrie ist, einen Netflix-Fußball", so Kaenzig.

Der Geschäftsführer sieht einen Fokus von US-Investoren auf der deutschen Liga, den er ausdrücklich begrüßt. Auch mit Blick auf die eigene Investorensuche hat sich der VfL Bochum als erster deutscher Profiklub der Selbstverpflichtung eines "Sports Governance Kodex" genannten Regelwerks angeschlossen. Darin sind, angelehnt an den Corporate-Governance-Kodex, Empfehlungen zu wirtschaftlich und gesellschaftlich verantwortungsvollem und ethischem Handeln festgelegt. "Wir waren elf Jahre lang in der zweiten Liga, haben wirtschaftlich und infrastrukturell einiges aufzuholen", sagte Sportvorstand Sebastian Schindzielorz.

"Wenn wir das Gleiche machen wie alle anderen, haben wir mit unseren finanziellen Mitteln keine Chance", ergänzte Kaenzig. Ein Thema wie Governance könne "der entscheidende USP" für den VfL Bochum sein. Mit Blick auf die umstrittene Fußball-WM in Katar sieht Kaenzig das Governance-Problem des Sports nicht einzig in den intransparenten Strukturen des Weltverbands FIFA begründet. "Langfristig muss man sich fragen: Sind Katar oder Russland das Problem oder ist es der Fußball, wenn er dieses Geld nimmt, solange es keinen Aufschrei gibt", so Kaenzig. Und weiter: "Fußballverbände laufen in Zukunft Gefahr, dass es sie irgendwann nicht mehr gibt." Aus organisatorischen Gründen brauche es keine FIFA, auch für die Vermarktung nicht, die Gelder verteilen könnten ebenfalls andere. "Es wird da eine Art Selbstreinigung geben, weil die Gesellschaft von uns allen auch Dinge wie Compliance erwartet", schätzt Schindzielorz die Lage ein. "Die Fans werden sich Hinterzimmer-Deals nicht mehr lange gefallen lassen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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