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DOSB-"General" Vesper: Wir brauchen ein flächendeckendes System von Anti-Doping-Staatsanwaltschaften

Archivmeldung vom 14.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Joachim Berga / PIXELIO
Bild: Joachim Berga / PIXELIO

Ein flächendeckendes System von Anti-Doping-Staatsanwaltschaften nach dem Vorbild des bayerischen Modells verlangt der Deutsche Olympische Sportbund. Zugleich machte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper in einem Video-Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" deutlich, dass trotz großer Anstrengungen und trotz jahresdurchschnittlich rund 14 000 Trainings- und Wettbewerbskontrollen nicht der Leuchtturm schlechthin bei der Doping-Bekämpfung sei.

"Doping ist heute keine Sache mehr, die man als Einzelner im stillen Kämmerlein machen könnte, indem man in die Apotheke geht und sich verbotene Substanzen kauft oder so. Heute ist das eine hochwissenschaftliche Aktivität, an der Mediziner, Betreuer, Beschaffer beteiligt sind. Und dieses Umfeld muss noch nachhaltiger verfolgt werden", verlangte Vesper.

Der Staat sei immer dann gefragt, wenn es um das Umfeld gehe. "Wir haben seit etwa drei Jahren eine deutliche Verschärfung der Gesetzgebung. Das muss von den Staatsanwaltschaften noch stärker verfolgt werden." Der DOSB begrüße es sehr, dass der Freistaat Bayern als erstes Bundesland eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft geschaffen habe. "Wir fordern, dass auch in den anderen Ländern eine solche Schwerpunktstaatsanwaltschaft geschaffen wird. Bei Doping handelt es sich um ein spezielles Delikt. Dafür brauchen die Staatsanwälte Fachkenntnis. Und deswegen brauchen wir da spezialisierte Staatsanwälte", meinte Vesper.

Dabei könne der internationale Antidopingkampf nur erfolgreich sein, wenn er nicht nur national, sondern wenn er auch international geführt werde. Deswegen sei vor etwa zehn Jahren die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA geschaffen worden. "Ihre Regeln gelten für alle Länder. Sie werden noch nicht überall auf gleichem Niveau umgesetzt. Da ist Deutschland sicherlich vorne mit dabei. Aber Deutschland ist auch nicht der Leuchtturm", stellte Vesper fest. "Wir haben in Deutschland, wenn man Trainings- und Wettkampfkontrollen zusammenrechnet, ungefähr 14 000 Kontrollen jedes Jahr. Und wir arbeiten jetzt daran, gemeinsam mit der WADA, die Analysemethoden noch weiter zu verbessern, die Zahl der Blutkontrollen weiter zu erhöhen, um immer mehr versteckte Substanzen sehr schnell aufdecken zu können", sagte der DOSB-Generaldirektor. "Der Sport kann nur dann Begeisterung wecken, wenn man glaubwürdig dafür sorgt, dass Erfolge mit sauberen Mitteln erzielt werden."

Mit Blick auf die laufende Bewerbung der Region München für die Olympischen Winterspiele 2018 sagte der DOSB-Generaldirektor und Aufsichtsratschef der Münchner Olympia-Bewerbung, der erfrischend gute Auftritt der DFB-Nationalelf bei der WM in Südafrika stelle, ein Jahr vor der IOC-Entscheidung über die Winterspiele 2018 im südafrikanischen Durban, "ganz sicher ein Mosaiksteinchen in dem großen Mosaik dar, das wir in den kommenden Monaten aufbauen und möglichst bunt bemalen werden". Es gehe darum, "deutlich zu machen, dass wir gute Gastgeber sind, dass wir für die Wintersportler aus aller Welt gute Bedingungen schaffen werden, dass wir dabei die Umwelt so wenig wie möglich beanspruchen werden und dass wir als eine führende Wintersportnation diese Spiele optimal durchführen können". Dabei brauche der Steuerzahler keine Sorge zu haben, als Finanzier zur Kasse gebeten zu werden, versicherte Vesper. "Man schmeißt kein Geld raus, um Olympischen Spiele zu veranstalten. Die Organisation selber, das operative Budget, wird getragen durch Einnahmen aus den Fernsehrechten, aus Sponsorenverträgen, aus Zuschauereinnahmen. Dazu braucht keine Gebietskörperschaft einen Beitrag zu leisten." Man wolle ein hervorragender Gastgeber sein. "Und wir wollen optimale Bedingungen schaffen, sowohl was die Umwelt- und Klimaschutzaktivitäten angeht. Wir wollen auch zeigen, dass man mit sauberen Mitteln Erfolge erzielen kann."

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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