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Robert Harting: "Die Sorge, erneut sozial abgestoßen zu werden, ist mein Antrieb"

Archivmeldung vom 17.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Harting nach dem Gewinn des Weltmeistertitels 2011 in Daegu
Harting nach dem Gewinn des Weltmeistertitels 2011 in Daegu

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Ich komme aus einem Aussiedlergetto. Meine Eltern waren wirtschaftlich am Boden. Es gab bei uns kaum finanzielle Sicherheit. Und das - also die Sorge, erneut sozial abgestoßen zu werden - ist noch heute mein Antrieb", sagt Robert Harting im Interview mit dem Frauenmagazin EMOTION. In seiner Kindheit war der Diskus-Weltmeister ein Außenseiter und ist immer aus der Masse herausgestochen: "Meine Gliedmaßen waren eher Gegner als Freunde". Aus diesen Erfahrungen entstand sein großer Ehrgeiz. "Ähnlich einem kleinen Racheschwur dachte ich damals: 'Wartet nur ab, euch werde ich's zeigen!'", erzählt der 29-Jährige.

Der gebürtige Cottbusser vertraut für seine sportlichen Erfolge auch auf seine Intuition: "Bauchgefühl ist keine Floskel. Das gibt es wirklich." Und das klappt offensichtlich gut. 2012 gewann er bei den Olympischen Spielen in London die Goldmedaille und ist zudem bereits zum dritten Mal Weltmeister. Zunächst konnte der "Nischensportler" seinen Ruhm jedoch gar nicht genießen: "Ich hatte das Gefühl, dass der Ruhm nicht zu mir passt. Denn berühmt zu sein, ist etwas Passives. Die wahre Leistung steht auf einem anderen Blatt", weiß Harting. Je größer der Erfolg sei, desto größer werde auch die Angst davor, im Wettkampf nicht das abrufen zu können, was in ihm stecke. "Wenn ich 2016 kein Olympiasieger werde, werde ich hundertprozentig enttäuscht sein, aber ich habe keine Angst mehr davor." Seine Fans können sicher sein, dass er alles geben werde: "Ich bin risikobereit für den Erfolg, ich habe nichts zu verlieren."

Nach außen wirkt der Wahlberliner oft unverwundbar, privat zeigt er auch seine andere Seite: "Ich bin verletzbar. Ich zeige offen Gefühle. Aber was mein Privatleben angeht, mache ich die Schotten dicht vor der Öffentlichkeit." Bei Freunden und Familie tankt er neue Kraft. Doch so ganz kommt der Spitzensportler nie zur Ruhe: "Mich plagt sofort ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal nichts tue." Dass dies "nicht gut" sei, wisse er selber. "Nach der aktiven Sportkarriere werde ich sicherlich psychologische Betreuung brauchen, um von dem Level der Perfektion wieder runterzukommen", sagt Robert Harting im EMOTION-Interview.

Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)

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