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Die teuersten Fußball-Clubs, Spieler und Trainer

Archivmeldung vom 24.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Cristiano Ronaldo Bild: Manchester United / GoMoPa
Cristiano Ronaldo Bild: Manchester United / GoMoPa

Fußball wird eines Tages eine Wertanlage sein. Schon heute ist das Produkt Fussball nicht mehr Sport, sondern Entertainment. Beispiel Ronaldo. Der teuerste Fußballtransfer aller Zeiten wurde gerade besiegelt.

Am 6. Juli 2009 beginnt für Cristiano Ronaldo bei seinem neuen Arbeitgeber Real Madrid (Spanien) der erste Arbeitstag. Die Spanier zahlen dem englischen Verein Manchester United dafür eine Ablösesumme in Höhe von 93 Millionen Euro. So wurde es im Vertrag zwischen den beiden Fußballclubs fixiert, berichtet die spanische Sporttageszeitung Marca.

Cristiano Ronaldo erhält einen Fünfjahresvertrag plus Option auf eine weitere Spielzeit und wird künftig bis zu 13 Millionen Euro pro Saison verdienen. Gegenüber der Zeitung Marca sagte Ronaldo: "Das ist ein historischer Deal, jetzt kann ich nach vorne schauen, auf Real und einen neuen Schritt in meiner Karriere."

Bei Manchester United lagen die Bezüge des Mittelfeldspielers nur bei 7,5 Millionen Euro. Der Wechsel hat sich in finanzieller Sicht für den Superstar auf jeden Fall gelohnt. Insbesondere, weil er in Spanien sein ganzes Geld als Angesteller (13 Millionen Euro sind hier 13 Millionen Euro netto) voll behalten darf. Und sein Verein, der die Steuerzahlungen aufs Brutto gänzlich übernimmt, darf sich wegen einer Ausländerregelung ebenfalls freuen, weil der Verein dadurch richtig Steuern spart.

Real Madrid zahlt für Cristiano Ronaldo nur 24 Prozent Steuern.

Seit sechs Jahren gibt es in Spanien ein Gesetz, das ursprünglich geschaffen wurde, um hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland ins Land zu locken. Diese zahlen in den ersten sechs Jahren lediglich den Eingangssteuersatz von 24 Prozent. Der Spitzensteuersatz liegt in Spanien bei 43 Prozent und muss bei einem Einkommen von mehr als 60.000 Euro Brutto im Jahr gezahlt werden. Ronaldo überschreitet diese Summe innerhalb von drei Tagen, wird nun aber sechs Jahre verschont.

Nutznießer dieser Steuererleichterung ist aber nicht Fußballstar Cristiano Ronaldo selbst, sondern sein neuer Verein Real Madrid. Denn in Spanien werden immer Nettolöhne ausgehandelt. Das heißt, egal wieviel Cristiano Ronaldo von Real Madrid bekommt, es ist bereits das versteuerte Netto. Im aktuellen Fall also 13 Millionen Euro netto.

Für Real Madrid ist es wiederum ein großer Vorteil, wenn der Verein nur einen Steuersatz von 24 Prozent anstelle von 43 Prozent vom Bruttogehalt seines Spitzenspielers an den spanischen Fiskus abführen muss.

Das entsprechende Gesetz wird in Spanien als "Ley Beckham" bezeichnet, seit David Beckham es nach seinem Wechsel zu Real Madrid als erster Fußballer zum Wohle seines Vereins ausgenutzt hatte. Nun profitiert Real Madrid auch steuerlich bei Cristiano Ronaldo. Der Portguiese hat in den letzten zehn Jahre nicht dauerhaft in Spanien gelebt, arbeitet in Spanien und ist bei einem spanischen Unternehmen beschäftigt. Somit sind alle Kriterien für den niedrigen Steuersatz für die nächsten sechs Jahre erfüllt.

Zum ersten Mal für seinen neuen Klub wird Cristiano Ronaldo im Juli 2009 bei einem Freundschaftsspiel in Dublin spielen. Die Mannschaft fährt vom 13. Juli bis 22. Juli 2009 nach Irland. In Deutschland ist Ronaldo live am 19. August 2009 zu sehen, dann bestreitet Real Madrid ein Testspiel bei Borussia Dortmund.

Für den zweiten Neueinkauf für die kommende Saison, den Brasilianer Kaka, zahlt Real Madrid 65 Millionen Euro an den AC Mailand.

Finanziert werden sollen die Deals laut spanischen Presseberichten mit Krediten der Großbank Santander und der Großsparkasse Caja Madrid. Als Garantie sehen die Geldinstitute die TV-Übertragungsrechte der Erstliga-Spiele für sieben Jahre, die dem Club etwa 1,1 Milliarden Euro sichern. Spaniens Wirtschafts- und Finanzministerin Elena Salgado zeigte sich angesichts des Kredits "überrascht", da die Banken wegen der Finanzkrise den Geldhahn weitgehend zugedreht haben. "Wenn die Geldinstitute für so etwas liquide sind, sollten sie auch kleinen und mittleren Unternehmen sowie Privatleuten Geld leihen."

Scharfe Kritik im spanischen Parlament

Am 16. Juni 2009 beschäftigte Real Madrid gar das spanische Parlament. Die kleine katalanische Linkspartei ICV brachte den Antrag ein, mit dem Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero zur europaweiten Initiative zur Begrenzung der Profi-Gehälter bewegt werden soll. Die Regierung müsse zudem dafür sorgen, dass die Clubs zunächst ihre Steuerschulden begleichen, ehe sie Millionen für Kicker ausgeben. Die Initiative hat angesichts der Mehrheitsverhältnisse kaum Aussicht auf Erfolg. Mehrere Abgeordnete schlossen sich aber der Meinung an, die astronomischen Summen verstießen auch angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise gegen jegliche Ethik und Moral.

Andere Politiker pochen auf die Freiheit der Clubs. Fußball-Clubs seien wie Privatunternehmen anzusehen, es herrsche freie Marktwirtschaft. Die konservative Abgeordnete Celia Villalobos: "Wenn ein Club mit einem 100 Millionen Euro schweren Neuzugang Selbstmord begehen will, ist das sein Problem, nicht das Problem der Spanier."

Real Madrid verteidigt den Transfer: Wir brauchen Superstars

Ex-Weltklassestürmer Emilio Butragueno, bei Real nun "Direktor für Beziehungen zu den Institutionen", hatte die Transfers kürzlich so verteidigt. "Oft ist das Billige teuer und das Teure schließlich billig. Aus fußballerischer Sicht gibt es nicht den geringsten Zweifel, dass Ronaldo und Kaka unter den Besten der Welt sind und der Mannschaft enorm weiterhelfen werden. Wirtschaftlich ist die Frage, ob es ratsam ist, viel Geld in zwei Spieler dieser Kategorie zu stecken, oder in sechs Spieler, die gut, aber keine Superstars sind."

Rummenigge will neue Finanz-Regeln

"Wir müssen wieder mehr Rationalität reinbekommen. Die Summen, die da im Moment durch die Gegend fliegen, sind keinem Menschen auf der Straße mehr zu vermitteln. Rechnen Sie allein mal die Ablösesumme 93 Millionen Euro für Ronaldo plus die kolportierten 13 Millionen Netto-Gehalt - das wird mir zu absurd", sagte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (unterschrieb Vertragsverlängerung bis 31. Dezember 2011) der "Bild".

Rummenigge, der auch Vorsitzender der Europäischen Club-Vereinigung (ECA) ist, nahm bereits Kontakt mit UEFA-Präsident Michel Platini auf. "Wir werden in Sachen Financial Fairplay neue Regeln aufstellen müssen", sagte Rummenigge. Auch der ehemalige Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld sieht solche Transfers als problematisch für einen fairen Wettbewerb an. "Man sollte die Investitionen selbst bezahlen können. Ich finde es sehr fraglich, wenn sich der Verein überschuldet. Real macht ja wieder mehr Schulden, als sie schon haben. Das finde ich etwas unseriös", sagte der heutige Schweizer Nationaltrainer in einem Interview der "tz". "Wenn sich Vereine maßlos überschulden können, ist das Wettbewerbsverzerrung."

Der frühere Nationalspieler Günter Netzer bezeichnete die Entwicklung als "krank" und "ethisch-moralisch nicht mehr vertretbar". "Ich verurteile, dass so hohe Summen gezahlt werden. Das ist nicht mehr meine Welt", sagte Netzer den "Stuttgarter Nachrichten". Betriebswirtschaftlich hält der TV-Experte derartiges Finanzgebaren ebenfalls für kaum noch seriös. Viele Clubs seien "mit ihrer Finanzkraft an der äußersten Grenze angelangt".

Selbst der bei Real Madrid unter Vertrag stehende Nationalspieler Christoph Metzelder verfolgt die Transfer-Offensive seines Clubs mit gemischten Gefühlen. Einerseits freut er sich zwar über jeden Weltstar, der sein Team verstärkt, andererseits kann auch er die gigantischen Ablösesummen nicht gutheißen. "Madrid hat hohe Ziele, muss am besten immer ein Offensiv-Spektakel bieten und daher investieren. Persönlich kann ich diese Dimensionen aber nicht nachvollziehen, gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten", sagte der DFB-Auswahlakteur.

Das sind die zehn wertvollsten Fußballclubs der Welt sind:

Platz 1: Manchester United. Wert: 1,33 Milliarden Euro.
Platz 2: Real Madrid. Wert: 951 Millionen Euro.
Platz 3: FC Arsenal London. Wert: 888 Millionen Euro.
Platz 4: FC Liverpool. Wert: 777 Millionen Euro.
Platz 5: FC Bayern München. Wert: 679 Millionen Euro.
Platz 6: AC Mailand. Wert: 591 Millionen Euro.
Platz 7: FC Barcelona. Wert: 580 Millionen Euro.
Platz 8: FC Chelsea London. Wert: 566 Millionen Euro.
Platz 9: Juventus Turin. Wert: 378 Millionen Euro.
Platz 10: FC Schalke 04. Wert: 348 Millionen Euro.

Teure Spieler garantieren keine Titel und Geld schießt keine Tore. Trotz dieser alten Fußballwahrheiten, so der Sportjournalist Martin Wilhelm, geben die europäischen Großvereine wie Real Madrid, der AC Mailand oder Juventus Turin immer wieder astronomische Millionenbeträge für neue Spieler aus und erhoffen sich dadurch mehr Erfolge. In der Geschichte der Bundesliga sind Mario Gomez mit 30 Millionen Euro, Diego mit 27 Millionen Euro, Frank Ribery und Marcio Amoroso mit 25 Millionen Euro Ablösesummen die bislang kostspieligsten Einkäufe. Der teuerste Spieler der Welt kostete jedoch dreimal mehr.

Hier die Rangliste der elf teuersten Spieler-Transfers aller Zeiten:

Platz 1: Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro, geboren am 5. Februar 1985 in Funchal, Madeira, Portugal, wechselt zum 6. Juli 2009 für 93 Millionen Euro von Manchester United nach Real Madrid. Er ist zudem aktueller Nationalspieler seines Landes. In seinem Noch-Verein Manchester United agiert er vornehmlich als Flügelstürmer auf der rechten Seite, kommt aber zeitweilig auch im Angriffszentrum oder als zweiter Stürmer in vorderster Linie zum Einsatz. Cristiano Ronaldo wurde sowohl zu Europas Fußballer des Jahres als auch zum Weltfußballer des Jahres 2008 gewählt. Am 11. Juni 2009 gab Manchester United bekannt, dass ein Angebot von Real Madrid für Cristiano Ronaldo über 80 Millionen Pfund Sterling (93 Millionen Euro) angenommen wurde. Am 23. Juni 2009 berichtete die spanische Sporttageszeitung Marca, dass Real Madrid die Ablösesumme seines zukünftigen Spielers auf eine Milliarde Euro festgesetzt hätte, während das Konkurrenz-Blatt As von 200 Millionen Euro als festgesetzte Summe sprach. Die hohen Summen sollen eine Hürde dafür sein, dass Cristiano Ronaldo nicht gleich wieder von einem reichen Investor, zum Beispiel einem Ölscheich, weggekauft wird.

Platz 2: Zinedine Zidane. Weltmeister, Europameister, dreifacher Weltfußballer des Jahres und zweitteuerster Spieler der Welt. Der Kapitän der französischen Weltmeister-Elf von 1998 wechselte zur Saison 2001/2002 von Juventus Turin zu Real Madrid. Die fußballerische Klasse des Mittelfeldstars war dem spanischen Klub die Rekordablösesumme von 73,5 Millionen Euro wert. Mit Real gewann er 2002 die Champions-League und 2003 die spanische Meisterschaft. Insgesamt stand er für die Königlichen in 155 Ligaspielen auf dem Feld und erzielte dabei 34 Tore.

Platz 3: Kaka. Der Neu-Madrilene Kaka ist der drittteuerste Spieler der Welt. Und der AC Mailand darf sich über 65 Millionen Euro freuen, muss allerdings sportlich einen herben Verlust hinnehmen. Der 27-jährige Mittelfeldspieler zählt neben dem Portugiesen Cristiano Ronaldo und dem Argentinier Lionel Messi zu den drei besten Fußballern der Welt. Mit seiner nüchternen und schnörkellosen Spielweise pflegt der Brasilianer einen eher europäischen Stil. Auch sonst unterscheidet Kaka sich von anderen Fußballstars aus seiner Heimat. Ricardo Izecson Santos Leite, wie Kaka mit bürgerlichem Namen heißt, wuchs nicht in einer "favela" (Armensiedlung) auf, sondern stammt aus einer Mittelstandsfamilie aus der Hauptstadt Brasilia. Anders als Ronaldo oder Ronaldinho hält er nichts von nächtlichen Feiern und Disco-Besuchen. Trotz seines Ruhms, seines Reichtums und seines blendenden Aussehens gibt Kaka sich stets bescheiden. Für Milan markierte er in 193 Spielen stattliche 71 Tore.

Platz 4: Luis Figo. Sein Name steht für die "goldene Generation" einer ganzen Fußballnation. Der langjährige Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft ist die Symbolfigur einer Reihe hoch talentierter portugiesischer Fußballer wie Joao Pinto oder Rui Costa, die 1991 U20-Weltmeisterschaft gewannen. In der A-Nationalmannschaft blieb F? allerdings ein Titel verwehrt. 2004 reichte es bei der EM im eigenen Land nur zum Vize-Titel, und 2006 unterlag Portugal bei der WM im Spiel um Platz drei dem deutschen Team. Nachdem Figo bei der Fußball-EM 2000 zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, wechselte er für die Ablösesumme von 60 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Real Madrid. Dort konnte er in seiner ersten Saison direkt die spanische Meisterschaft erringen und ein Jahr später die Champions-League gewinnen. 2001 wurde er zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Aktuell steht F? war zuletzt bei Inter Mailand unter Vertag und gab bekannt, seine Karriere mit der Saison 2008/2009 zu beenden.

Platz 5: Hernan Crespo. 55 Millionen Euro zahlte Lazio Rom im Sommer 2000 für Hernan Crespo an den FC Parma. In seiner ersten Lazio-Saison wurde er Torschützenkönig in Italien. Insgesamt markierte er in 54 Spielen 39 Tore in der Serie A. Einen Titel mit Lazio konnte der Argentinier allerdings nicht erringen. Aufgrund massiver finanzieller Schwierigkeiten war Lazio gezwungen, zur Saison 2002/2003 Transfereinnahmen zu erzielen. Crespo wechselte in Folge dessen zu Inter Mailand - Ablösesumme: 38 Millionen Euro. In der argentinischen Nationalmannschaft stehen für Crespo 35 Tore in 66 Spielen zu Buche. Ein großer Auftritt bei Weltmeisterschaften blieb ihm jedoch verwehrt. 1998 und 2002 stand er im Schatten Gabriel Batistutas, der von Nationtrainer Marcelo Bielsa den Vorzug bekam. Bei der Weltmeisterschaft 2006 schoss Crespo in vier Spielen drei Tore, schied allerdings im Viertelfinale gegen Deutschland aus. Aktuell steht er in Genua unter Vertrag.

Platz 6: Gianluigi Buffon. Der teuerste Torwart aller Zeiten. Der Weltmeister von 2006 wechselte zur Saison 2001/2002 vom FC Parma zu Juventus Turin. 54 Millionen Euro Ablöse zahlte Juve für den Italiener. Der Kauf Buffons war eine Investition, die sich für die Turiner bezahlt machte. Mit Buffon im Tor gewann Juve die Meistertitel der Jahre 2002 und 2003. Der Gewinn der Champions-League 2003 wurde erst im Finale verpasst. Auch in den schwierigsten Zeiten der Vereinshistorie blieb der Torhüter dem Verein treu. Nach dem Zwangsabstieg Juves infolge des Schiedsrichterbestechungsskandals 2006, spielte der Weltstar auch in der zweiten italienischen Liga und trug damit zum direkten Wiederaufstieg bei. Buffon war Welttorhüter der Jahre 2003, 2004, 2006 und 2007. Sein Kontrakt bei Juventus läuft noch bis 2013.

Platz 7: Gaizka Mendieta. Neun Jahre lang spielte Gaizka Mendieta für den FC Valencia und wurde dort nicht nur Kapitän, sondern auch zum zentralen Spieler des Teams, das 2001 erst im Finale der Champions-League scheiterte. In der folgenden Saison wechselte der Baske in die italienische Serie A zu Lazio Rom. 48 Millionen Euro überwiesen die Italienier für den Mittelfeld-Star an den FC Valencia. In Italien enttäuschte Mendieta. Für Lazio bestritt er lediglich 20 Spiele. Für zwei der drei Spielzeiten, in denen er dort unter Vertrag stand, wurde er ausgeliehen, zunächst zum FC Barcelona und später zum FC Middlesbrough. Bei beiden Teams fand er als Stammspieler wieder zu alter Stärke und beendete 2008 seine Karriere.

Platz 8: Andriy Shevchenko. Nach sieben Jahren, 208 Spielen und 127 Toren hängte Andriy Shevchenko seine Fußballschuhe an den Nagel - jedenfalls beim AC Mailand. Selbige schnürte er nämlich fortan für den FC Chelsea. Die Dienste des Stürmer-Stars waren den Engländern 46 Millionen Euro wert. In der Saison 2006/2007, seiner ersten für Chelsea, konnte er an seine erfolgreichen Zeiten in Mailand (Champions-League-Sieg, UEFA-Cup-Sieg) und Kiev (fünf Meisterschaften in fünf Spielzeiten) nicht anknüpfen. Dem Ukrainer gelangen nur vier Ligatore. Damit blieb er weit hinter den Erwartungen zurück. Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2010. Seit August 2008 ist wieder wieder für Milan am Ball - auf Leihbasis.

Platz 9: Rio Ferdinand. Die Dienste des bisher teuersten Abwehrspielers der Welt sicherte sich 2002 Manchester United. 30 Millionen Britische Pfund, die damals einen Wert von umgerechnet 45,5 Millionen Euro hatten, überwies Manchester United für Rio Ferdinand an den Ligarivalen Leeds United. Der 1,95 Meter große Innenverteidiger absolvierte seither über 100 Ligaspiele und knapp 30 Champions-League-Spiele für den Traditionsverein. 2003 gewann er mit Manchester direkt die englische Meisterschaft und konnte diesen Erfolg 2007 wiederholen. 2008 holten die "Reds" zudem die Champons League. So verwundert es nicht, dass Ferdinand sich in Manchester pudelwohl fühlt: "Mein Herz gehört diesem Club. Ich liebe es, für United zu spielen." Zuletzt hatte Ferdinand seinen Kontrakt bis zum 30. Juni 2013 verlängert.

Platz 10: Christian Vieri. Der bullige Stürmer wechselte für 45 Millionen Euro zur Saison 1999/2000 von Lazio Rom zu Inter Mailand und war zu diesem Zeitpunkt der teuerste Transfer aller Zeiten. Mit Lazio Rom, wo Vieri nur eine Saison spielte, gewann er 1999 den Europapokal der Pokalsieger und den europäischen Supercup. Mit Inter Mailand holte er in fünf Spielzeiten nur einen Titel: den italienischen Pokal 2005. Abgesehen von der Anzahl der Titel, die Inter in der Vieri-Ära gewann, war sein dortiges Engagement durchaus erfolgreich: In 143 Ligaspielen schaffte er 103 Treffer. Zudem gewann er 2003 mit 24 Toren in 23 Spielen die Torjägerkrone in der Serie A. Im Sommer 2005 verließ Vieri Inter und wechselte ablösefrei zum Stadtrivalen AC Mailand. Dort konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und wurde bereits nach einem halben Jahr an den AS Monaco ausgeliehen. Über Genua, Bergamo und Florenz landete er schließlich erneut in Bergamo. Seit April 2009 ist Vieri vereinslos.

Platz 11: Juan Sebastian Veron sorgte im Sommer 2001 für einen wahren Geldsegen bei seinem damaligen Verein Lazio Rom. Dieser konnte den Argentinier für 42,2 Millionen Euro zu Manchester United transferieren. Ver?atte zuvor mit Lazio bereits die italienische Meisterschaft und mit dem FC Parma den UEFA-Cup gewonnen. Bei Manchester United konnte der linke Mittelfeldspieler seiner Sammlung nur einen weiteren Titel hinzufügen - den Gewinn der Premier-League 2003. Nach zwei Jahren verließ er Manchester United wieder. Öl-Mogul Roman Abramowitsch stieg beim FC Chelsea ein und lockte Veron mit seinen Millionen an die Stamford Bridge. Diesmal betrug die Transfersumme schlappe 22 Millionen Euro. Eine Investition, die sich für Chelsea nicht lohnte. Der Argentinier schoss zwar in seinem ersten Ligaspiel ein Tor für die "Blues", verletzte sich aber schon früh in der Saison, so dass er nur auf sieben Ligaspiele kam. In den kommenden drei Spielzeiten, in denen Veron in Chelsea noch unter Vertrag stand, wurde er zunächst für zwei Spielzeiten zu Inter Mailand ausgeliehen und später an Estudiantes de La Plata, sein Heimatverein, bei dem er auch aktuell unter Vertrag steht.

Das sind die bestbezahlten Trainer der Welt:

"Der Trainer ist immer die ärmste Sau!" Dieser Spruch von Fußball-Moderator Waldemar Hartmann stimmt nicht immer. Das französische Fußballmagazin "France-Football" hat eine Liste der bestverdienenden Fußballlehrer auf Basis ihres Gehalts und ihrer Werbeeinnahmen herausgegeben.

Platz 1: Luiz Felipe Scolari ist der Krösus unter den Fußballlehrern. Sein Jahreseinkommen beläuft sich auf sagenhafte 12,5 Millionen Euro. Und das, obwohl der Brasilianer den Trainerberuf im Moment gar nicht ausübt. In diese Summe fließt vermutlich auch eine Abfindung von 8,3 Millionen Euro ein, die er nach seiner Entlassung am 9. Februar 2009 beim FC Chelsea kassierte.

Platz 2: Josourinho, das Enfent-Terrible der Trainerszene, verfehlt den Thron mit einem Jahreseinkommen von elf Millionen Euro nur knapp. Mit seinem Verein Inter Mailand ist er ganz klar auf Meisterschaftskurs. Die bestbezahlten Trainer der Welt.

Platz 3: Als Nationaltrainer von Russland und Coach des FC Chelsea in Personalunion verdient Guus Hiddink neun Millionen Euro pro Jahr. Der Holländer führt damit die Top 3 an.

Platz 4: Die Europameisterschaft 2008 fand ohne England statt. Nun soll der Italiener Fabio Capello dafür sorgen, dass die Fußballnation bei der Weltmeisterschaft 2010 wieder vertreten ist. Dafür erhält er ein königliches Einkommen von 8,5 Millionen Euro. Das bedeutet Rang 4.

Platz 5: Schon seit 1986 bei Manchester United: Alex Ferguson. Mit 7,6 Millionen Euro hat er aktuell den fünfthöchsten Verdienst im Trainerbusiness.

Platz 6: Nimmt Dick Advocaat mit einem Jahreseinkommen von 7,5 Millionen Euro ein. Sein größter Trainer-Coup war der Gewinn des UEFA-Cups 2008 mit seinem aktuellen Team Zenit Sankt Petersburg.

Platz 7: Der Nachfolger von Bernd Schuster als Trainer von Real Madrid, Juande Ramos, belegt Rang 7. Mit ihm gab's zwar das Aus in der Champions League, dafür führte er die Königlichen zurück in das Rennen um die spanische Meisterschaft. Sein Jahreseinkommen beträgt sieben Millionen Euro.

Platz 8: Arsenal Londons Trainer-Urgestein Ars? Wenger belegt Platz 8 - Jahreseinkommen: 6,2 Millionen Euro. Der Franzose ist so sehr mit den "Gunners" verwachsen, dass er sogar beim Neubau des "Emirates"-Stadions eigene Ideen einbringen konnte.

Platz 9: Hier landet Roberto Mancini mit Einnahmen von sechs Millionen Euro pro Jahr - und das, obwohl er aktuell ohne Job ist. Am 29. Mai 2008 wurde Roberto Mancini als Trainer bei Inter Mailand entlassen, obwohl er mit seinem Team erst kurz vorher den dritten nationalen Meistertitel in Folge errungen hatte.

Platze 10: Der einzige Deutsche in der Top-Zehn-Rangliste landet dem letzten Platz. Jürgen Klinsmann erhielt bei Bayern München ein Jahreseinkommen von 5,5 Millionen Euro. Sportlich lief es für den Bayern-Coach trotz "Wohlfühloase" und modernster Trainingsmethoden eher durchwachsen. Die Folge: Seine Entlassung.

Bundesliga-Transfers sind im Weltvergleich moderat. Das sind die teuersten Spieler in der Bundesligageschichte:

Platz 1: Schlappe 30 Millionen Euro soll sich Bayern München die Dienste von Mario Gomez kosten lassen. Der Stürmer wechselt für die Saison 2009/10 vom VfB Stuttgart zum Rekordmeister.

Platz 2: Lange war er der teuerste Einkauf in der Bundesligageschichte: Marcio Amoroso. Für den brasilianischen Torjäger überwies Borussia Dortmund 2001 50 Millionen Mark (umgerechnet 25,6 Millionen Euro) an den AC Parma.

Platz 3: Franck Ribery spielt seit der Saison 2007/08 für den FC Bayern München. Mit einer Ablösesumme von 25 Millionen Euro war der Franzose der bis dato teuerste Einkauf der Clubgeschichte.

Platz 4: Vor Luca Toni hieß der Torgarant des FC Bayern München Roy Makaay. In 129 Ligaspielen erzielte der Niederländer 78 Tore. 18,75 Millionen Euro Ablöse war das den Bayern wert.

Platz 5: Für den Wechsel des tschechischen Spielmachers Tomas Rosicky bezahlte Borussia Dortmund in der Winterpause der Saison 2000/01 14,5 Millionen Euro an Sparta Prag.

Platz 6: Groß investiert hat vor der Saison 2008/09 der VfL Wolfsburg. Teuerster Neuzugang war mit einer Ablöse von 14 Millionen Euro der italienische Nationalverteidiger Andrea Barzagli. Dies wiederum hat sich gelohnt - der VfL holte seinen ersten Meistertitel.

Platz 7: "Eine Verpflichtung für die Zukunft" ist der junge brasilianische Abwehrspieler Breno für den FC Bayern München. 12,3 Millionen Euro war ihnen die Zukunftsplanung wert - gelohnt hat sie sich bislang noch nicht.

Platz 8: Zwölf Millionen Euro überwies der FC Bayern München vor der Saison 2007/08 für Miroslav Klose an Werder Bremen.

Platz 9: Mit knapp zwölf Millionen Euro war der Wechsel von Lucio von Bayer Leverkusen zu Bayern München im Sommer 2004 der teuerste Transfer eines Abwehrspielers innerhalb der Bundesliga.

Platz 10: Eingedenk seiner Torquote war er geradezu ein Schnäppchen. Luca Toni kostete den FC Bayern München vor der Saison 2007/08 elf Millionen Euro und schoss in seiner ersten Saison in 46 Pflichtspielen 39 Tore.

Platz 11: Der tschechische Sturmtank Jan Koller war Borussia Dortmund im Jahr 2001 10,5 Millionen Euro wert. Er dankte es mit 43 Toren in 137 Spielen.

Werder, HSV, VfB: Wohin mit den Millionenerlösen?

Einige Bundesliga-Vereine wie der VfB Stuttgart (30 Millionen Euro für Mario Gomez), Werder Bremen (27 Millionen für Diego) und der Hamburger SV (16 Millionen aus den Wintertransfers) haben viel Geld zur Verfügung. Es soll möglichst sinnvoll und gewinnbringend angelegt werden. Viele Fans erwarten spektakuläre Transfers, doch Klaus Allofs drückte auf die Bremse. "Wir sagen nicht, dass das Geld komplett ausgegeben wird. Wir werden sehr gewissenhaft damit umgehen", sagte der Bremer Sportdirektor.

Allofs sieht die Gefahr, dass die Millionenerlöse Erwartungen geweckt haben, die "wir nicht erfüllen können". Sein Stuttgarter Kollege Horst Heldt warnte vor Schnellschüssen. "Wir wollen uns auf drei oder vier Positionen verbessern. Aber dazu bedarf es intensiver Gespräche mit Berater, Spieler und Verein", erklärte der VfB-Manager. "Der Markt ist überhitzt", argumentierte Ex-Profi Sergej Barbarez, der im HSV-Aufsichtsrat sitzt. Alle drei Clubs setzen auf den Faktor Zeit. "Der Markt ist noch nicht richtig in Bewegung gekommen, es wird gemauert. Die großen Dominosteine müssen fallen, um die kleinen umzuwerfen", sagte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer im "Hamburger Abendblatt".

Die Transferperiode endet erst am 31. August, und in der nächsten Woche, wenn die Sommerpause für die meisten Vereine endet, dürfte das Spieler-Karussell richtig in Schwung kommen. Dann haben auch Spielerberater und Vermittler Hochkonjunktur. Sie begleiten die Clubs bei deren Trainingslagern auf Sylt, in Portugal oder in der Türkei. "Wir haben eine enge Beziehung zu den Vereinen und stehen im ständigen Dialog", berichtete Lars-Wilhelm Baumgarten. Seine Agentur "Stars & Friends" beschäftigt nach eigenen Angaben 45 Mitarbeiter, die 404 Spieler betreuen. "Wir rufen aber nicht bei Werder an, nur weil die einen spektakulären Transfer getätigt haben", sagte Baumgarten.

Ähnlich sieht es Uli Ferber, dessen Marketing-Firma unter anderem Mario Gomez betreut. "Wir machen in unserer Agentur langfristige Karriereplanungen. Natürlich spielen da auch wirtschaftliche Belange eine Rolle. Aber nicht so kurzfristig, dass wir schauen, wo gerade Geld vorhanden ist und uns dorthin orientieren", erläuterte Ferber das Tagesgeschäft der Spielerberater. Oftmals schicken diese auch Videos ihrer Klienten zu den Vereinen. "Da gibt es Best of-Szenen und ganze Spiele. Vom Video gucken wird aber keiner verpflichtet", sagte Baumgarten.

"Wenn jetzt noch Berater mit neuen Spielern ankommen, ist es im Grunde zu spät. Wir suchen nicht mehr, in dieser Endphase wählen wir nur noch aus", erklärte Bernd Legien. Er ist beim HSV, der in jedem Fall noch einen Stürmer verpflichten will, verantwortlich für das Scouting: "Wir haben ein Videoarchiv von 3000 Spielen und zwei Analysten beim HSV. Wir wollen nicht abhängig von Beratern sein."

Haben die teuren Bayern-Transfers Auswirkungen auf die Ticketpreise?

Mario Gomez, Anatoli Timoschtschuk und Edson Braafheid - der FC Bayern hat alleine für diese drei Spieler über 40 Millionen Euro ausgegeben. Und dabei soll es nicht bleiben. Trotzdem sind die bayerischen Preise für die Jahrestickets nicht die höchsten. Ganz im Gegenteil: Bei den Stehplätzen (Vollzahler) müssen die Anhänger des Rekordmeisters laut dem Blog "Geld-Kompakt" nur 120 Euro berappen. So niedrig ist der Preis offenbar bei keinem anderen Bundesligisten. Selbst in der Kategorie "teuerster Sitzplatz" (ohne VIP-Plätze) liegt der Rekordmeister mit 650 Euro im Mittelfeld. Der "billigste Sitzplatz" kostet bei den Bayern übers Jahr 300 Euro, das ist der sechstniedrigste Preis.

Quelle: GoMoPa (www.gomopa.net / Siegfried Siewert)

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