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Medien: NADA sieht Einsatzmöglichkeiten des Blutstropfen-Tests im Hobbysport zur Dopingkontrolle

Archivmeldung vom 15.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: D. Braun / pixelio.de
Bild: D. Braun / pixelio.de

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) schätzt, dass bald auch Hobbysportler bei Radrennen, Triathlons und Marathons auf Dopingsubstanzen getestet werden. Die Vorstandsvorsitzende der NADA, Andrea Gotzmann, sagte der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Wir wollen den dopingfreien Sport und das kann sich nicht nur auf die 7000 Spitzensportler im Test-Pool der NADA beschränken." Für den neuen Dopingtest sieht Gotzmann gewisse Einsatzmöglichkeiten auch im Breitensport, "einfach um mal ein deutliches Zeichen zu setzen und zu evaluieren, was läuft denn eigentlich tatsächlich im Sport".

Grundlage für die Ausweitung der Dopingkontrollen auf den Hobbysport ist der neue, sogenannte Blutstropfen-Test. Er eignet sich für die Einführung von Dopingkontrollen im Breitensport besonders gut, weil für die Analyse lediglich ein Tropfen Blut ausreicht. Der Test ist kostengünstiger und einfacher durchzuführen als die bisherigen Urin- und Blutkontrollen.

Nach Aussage der NADA-Chefin geht es jetzt darum, allgemeingültige Regeln zu formulieren, die dann anerkannt und von den Veranstaltern der Breitensport-Rennen auch umgesetzt werden. Denkbar wäre, den Teilnehmern die Zustimmung abzuverlangen, dass der Fall eines positiven Dopingbefundes Konsequenzen hätte, so die NADA-Vorstandsvorsitzende. Ob man dann einem Freizeitsportler verbieten könne, weiterzulaufen oder weiter an anderen Veranstaltungen teilzunehmen, das seien Fragen, die geklärt werden müssten.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) begrüßt die Forschung nach Alternativen zur klassischen Urin- und Blutprobe, sagte Gotzmann. Für den Einsatz des Blutstropfen-Tests müssten aber einige Punkte geklärt werden, wie beispielsweise Formalitäten der Probeabnahme. Sobald der Test von der WADA anerkannt ist, soll er im Spitzensport dann ergänzend eingesetzt werden, weil nicht die gesamte Bandbreite an Dopingsubstanzen mit dem Test nachgewiesen werden können.

Nach Recherchen der ARD-Recherche-Redaktion Sport könnte der neue Test dann auch bald bei Ausdauer-Rennen im Breitensport zum Einsatz kommen. Auf Anfrage denken tatsächlich mehrere Veranstalter darüber nach, anhand des neuen Verfahrens Dopingkontrollen einzuführen bzw. die Zahl der Tests zu erhöhen. Der Chef von Ironman-Europa, Thomas Dieckhoff, sagte der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Sollte der Test zugelassen werden, werden wir umgehend die Einsatzmöglichkeiten bei Ironman-Rennen prüfen."

Andere Veranstalter von Rad-, Triathlon- und Marathon-Rennen in Deutschland, Österreich und der Schweiz äußern sich dagegen skeptisch. Sie sehen keine rechtliche Grundlage für Dopingtests bei Hobbysportlern, gerade, wenn sie keinem Verein oder Verband angehören. Auch die Kosten und der organisatorische Aufwand seien weiterhin zu groß. Außerdem müssten Dopingkontrollen von einer unabhängigen Institution durchgeführt werden, und nicht vom Veranstalter selbst, sonst wären sie nicht seriös, so die Argumentation.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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