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Hecking kann sich Job als Sportdirektor vorstellen

Archivmeldung vom 13.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dieter Hecking (2013), Archivbild
Dieter Hecking (2013), Archivbild

Foto: Jan Heimerl
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Dieter Hecking kann sich nach seinem Aus als Trainer bei Borussia Mönchengladbach zum Saisonende vorstellen, künftig als Sportdirektor zu arbeiten. "Ich bin breit aufgestellt, habe einen kaufmännischen Beruf erlernt und Sportmanagement studiert. Ich wäre komplett offen für eine solche Aufgabe, auch wenn es mir schwer fallen würde, den Trainerberuf aufzugeben", sagte der 54-Jährige in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Für Hecking, der nach zweieinhalb Jahren in Mönchengladbach trotz laufenden Vertrags den Verein im Sommer verlassen muss, wäre ein Wechsel ins Management allerdings gleichbedeutend mit dem Ende seiner fast 20-jährigen Trainerkarriere. "Wenn ich als Trainer aufhöre, um Sportdirektor zu werden, dann ist das eine endgültige Entscheidung. Dann wäre meine Trainerkarriere an dem Tag beendet, an dem ich irgendwo als Sportdirektor zusage", erklärte er.

Die Ausbildung seiner Nachfolger sieht Hecking, der als Trainer unter anderem bei Hannover 96, dem 1. FC Nürnberg und dem VfL Wolfsburg in der Bundesliga tätig war, kritisch. "Die Nachwuchsleistungszentren sind inzwischen auch Talentschmieden für Trainertalente. Darin liegt aber auch eine Gefahr", sagte der 54-Jährige. Nicht immer würde dort die Nachwuchsförderung im Mittelpunkt stehen. "Viele Trainer sehen vor allem ihr eigenes Vorankommen und weniger die Arbeit mit dem Nachwuchs", meinte Hecking und fügte an: "Auf der anderen Seite werden von den Trainern Titelgewinne erwartet, weil viel Geld in den Nachwuchs investiert wird. Wir beklagen ja gerade, dass wir die Talente nicht mehr haben wie früher. Das könnte eine der Ursachen sein."

DFB muss stärker auf Praktiker setzen

Bundesliga-Trainer Dieter Hecking warnt davor, im modernen Fußball alte Tugenden zu vergessen. "Wir müssen den Fußball und seine Werte wieder in den Mittelpunkt rücken", sagte der 54-Jährige, der trotz laufenden Trainer-Vertrages im Sommer Borussia Mönchengladbach verlassen muss, in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Aktuell gingen die Werte "teilweise verloren, weil der Fußball eine große Geldmaschine geworden ist, eine Wachstumsbranche, in die viele drängen, für die der Fußball nur Mittel zum Zweck ist. Und der Zweck ist Geldverdienen", sagte Hecking. Er sei kein Romantiker und verkläre auch nicht die alten Zeiten, aber es sei dringend an der Zeit, sich wieder auf den Kern zu konzentrieren. "Es muss möglich sein, die modernen Entwicklungen mit den traditionellen Werten des Fußballs zu verbinden, ohne dass der Sport Schaden nimmt. Gelingt das nicht, verlieren wir Stück für Stück die Kultur, die den Fußball seit jeher ausgemacht hat."

Hecking plädiert darüber hinaus für eine Rückbesinnung auf die Praxis im Fußball. "Die wissenschaftliche Betreuung und die digitalen Analyse-Tools haben alle ihre Berechtigung, aber darüber dürfen die Praktiker nicht vergessen werden, die diesen Sport fühlen und über die Fakten, Daten und Zahlen hinaus unschätzbare Erfahrungen mitbringen - das vielzitierte Bauchgefühl eines gestandenen Trainers", sagt Hecking. Er glaubt, dass auch der Deutsche Fußball-Bund auf diese Eigenschaften Wert legen sollte. Deshalb fragt er ganz bewusst: "Warum holt man sich beim DFB, wenn die aktuellen Probleme angegangen werden sollen, nicht die Erfahrung und die Wissbegierde von Trainergenerationen, wie sie von Friedhelm Funkel, Christian Streich, Dieter Hecking, aber auch von Julian Nagelsmann oder Florian Kohfeldt vertreten wird?"

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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