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Leichtathletik-WM: Taylor kratzt am Weltrekord, Double für Bolt

Archivmeldung vom 27.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Bei der WM in Peking (China) hat Usain Bolt am Donnerstag auch die 200 Meter für sich entschieden. Im Dreisprung segelte Christian Taylor auf 18,21 Meter und zur zweitgrößten Weite der Geschichte. Hammerwerferin Kathrin Klaas sorgte als Sechste für die beste Platzierung des Tages für den DLV.

Die Bolt-Show ist in Peking in die zweite Runde gegangen. Über 200 Meter enteilte der Jamaikaner dem US-Amerikaner Justin Gatlin deutlich und konnte auf den letzten Metern wie in alten Zeiten mit der Konkurrenz spielen. In 19,55 Sekunden zeigte sich Usain Bolt wie schon über 100 Meter auf den Punkt fit. Über die längere Sprintstrecke ist es schon der vierte WM-Titel nacheinander und der zehnte insgesamt. Die Sprintkrone ist verteidigt. Ob es auch mit der Staffel reicht, wird am Samstag (29. August) nochmal spannend.

Justin Gatlin war diesmal in 19,74 Sekunden eher der schnellste im geschlagenen Feld als ein echter Herausforderer für Bolt. Bronze holte sich der Südafrikaner Anaso Jobodwana (19,87 sec) zeitgleich vor Alsono Edward (Panama).

Christian Taylor mit zweitbestem Sprung der Geschichte

Der Dreisprung der Männer lebte zuerst vom erwarteten Duell zwischen Christian Taylor (USA) und Pedro Pablo Pichardo (Kuba), die ganz große Weite hob sich der US-Boy für den letzten Durchgang auf. Mit 18,21 Metern sprang Christian Taylor bis auf acht Zentimeter an den Weltrekord des Briten Jonathan Edwards (18,29 m) aus dm Jahr 1995 heran und an Position zwei in der Geschichte. WM-Titel Nummer zwei nach 2011 für den Olympiasieger.

Pedro Pablo Pichardo packte seinen besten Sprung auch in Runde sechs aus. 17,73 Meter waren Silber wert. Bronze gewann Nelson Évora (Portugal; 17,52 m).

Allyson Felix gewinnt über 400 Meter

Allyson Felix (USA) ging über 400 Meter an wie die Feuerwehr, um sich dann kurz zu sammeln. Hinten raus zündete die 29-Jährige dann nochmal den Turbo und rannte in 49,26 Sekunden zu Bestzeit und Gold. Für das Leichtgewicht ist es schon der neunte WM-Titel, aber der erste im Einzelrennen über 400 Meter. Silber ging an Shaunae Miller (Bahamas; 49,67 sec) vor Shericka Jackson (Jamaika; 49,99 sec).

Klaas und Heidler Sechste und Siebte bei Wlodarczyk-Show

Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk hat dem WM-Finale im Hammerwurf am Donnerstag in Peking (China) ihren Stempel aufgedrückt. Kathrin Klaas und Betty Heidler landeten auf den Plätzen sechs und sieben.

Seit Jahren gehören Kathrin Klaas und Betty Heidler (LG Eintracht Frankurft) zur Weltspitze im Hammerwurf. Erfolge, aber auch manchen Rückschlag haben beide in ihrer Karriere schon erlebt. Das WM-Finale von Peking verlief für sie unterschiedlich.

Nach einem durchwachsenen Saisonverlauf fand Kathrin Klaas rechtzeitig zur WM ihre Linie wieder. Eine Serie starker Versuche endete mit 73,18 Metern - Saisonbestleistung. Die 31-Jährige konnte mit ihrem sechsten Rang zufrieden sein. Betty Heidler wollte nach Olympia-Bronze 2012 wieder eine internationale Medaille zu ihrer Sammlung hinzufügen. Dazu reichte es nicht. Der Hammer wollte nicht weiter fliegen als 72,56 Meter, Platz sieben. Fünf Wettkämpfe in dieser Saison mit Weiten von 75 Metern oder mehr hatten größeres Potential angedeutet.

Ganz vorne demonstrierte Anita Wlodarczyk (Polen) mit zwei Würfen jenseits der 80 Meter ihre Überlegenheit. Mit 80,85 Metern fehlten nur 23 Zentimeter zu ihrer eigenen Weltrekord-Marke. Zweiter WM-Titel nach 2009. Rechtzeitig zur Heim-WM fit war Wenxiu Zhang (China; 76,33 m) und sicherte sich mit Silber ihre vierte WM-Medaille. Alexandra Tavernier (Frankreich; 74,02 m) schnappte sich überraschend Bronze.

Schnelle Fahrt führt Fabienne Kohlmann am Finale vorbei

Im Kampf um die Finalplätze über 800 Meter wollten es die Athletinnen nicht auf einen Schlussspurt ankommen lassen. Stattdessen ging in allen drei Rennen die Post ab. 17 Läuferinnen blieben unter zwei Minuten. Hallen-Europameisterin Selina Büchel (Schweiz) kam als Dritte ihres Laufes trotz einer 1:58,63 Minuten nichts weiter.

Das war ein Höllentempo, das in allen drei Halbfinal-Läufen über 800 Meter angeschlagen wurde. Im ersten Rennen machte Hallen-Europameisterin Selina Büchel (Schweiz) die Pace - und wurde am Ende nicht dafür belohnt. Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) schloss zwischenzeitlich auf, verpasste aber den Moment, in dem die Post abging. So kämpften sich hinten raus Rababe Arafi (Marokko; 1:58,55 min) und Nataliia Lupu (Ukraine; 1:58,57 min) direkt ins Finale. Knapp dahinter platzte der Traum von einer WM-Medaille für Selina Büchel trotz 1:58,63 Minuten. Die Zeit reichte nicht fürs Finale. Fabienne Kohlmann kam in 1:59,42 Minuten als Vierte ins Ziel - eine gute Zeit. Unterm Strich waren aber 14 Athletinnen noch schneller.

Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:00,81 min) lief als Achte von Lauf zwei noch einmal eine gute Zeit. Mit der Teilnahme am Halbfinale hatte die Dritte der U23-EM ihr Ziel schon erreicht. Shelayna Oskan-Clarke (Großbritannien) und die Französin Renelle Lamote holten sich zeitgleich in 1:58,86 Minuten die Finalplätze.

Das dritte Halbfinale war sogar noch schneller. So zogen Melissa Bishop (Kanada; 1:57,52 min), Marina Arzamasova (Weißrussland; 1:57,54 min) und über die Zeit Eunice Jepkoech Sum (Kenia; 1:57,56 min) sowie Joanna Józwik (Polen; 1:58,35 min) weiter.

Matthias Bühler fehlt nur eine Zehntel fürs Finale

Wieder hat Matthias Bühler (LG Offenburg) einen guten Lauf erwischt, wieder konnte er sich steigern. 13,34 Sekunden bedeuteten Rang drei in seinem Halbfinale und die Einstellung der Bestzeit aus dem Jahr 2012. Der Franzose Dimitri Bascou (13,16 sec) und Titelverteidiger David Oliver (USA; 13,17 sec) waren noch eine Nummer zu groß. Um einen Finalplatz über die Zeit zu ergattern waren 13,25 Sekunden gefragt. In diesen Bereich möchte der 28-Jährige im kommenden Olympia-Jahr vordringen.

Das gilt auch für Gregor Traber (VfB Stuttgart) der besonders im mittleren Teil seines Halbfinals eine starke Vorstellung hinlegte. Bei der Reaktionszeit blieben im Vergleich zur Konkurrenz ein paar Hundertstel liegen, auch hinten raus war der Lauf nicht hundertprozentig sauber. Dennoch: In 13,37 Sekunden stand die zweitbeste Zeit der Karriere zu Buche. Rang fünf im Lauf.

Weltrekordler Aries Merritt (USA; 13,08 sec) lief die schnellste Zeit, nach der WM wird er sich einer Nieren-OP unterziehen müssen. Auch der Russe Sergey Shubenkov (Russland; 13,09 sec) machte einen starken Eindruck.

Über 200 Meter der Frauen überzeugten in den drei Halbfinals vor allem die Britin Dina Asher-Smith (22,12 sec) und Elaine Thompson (Jamaika; 22,13 sec). Dafne Schippers (Niederlande; 22,36 sec) zog beim Sieg in ihrem Rennen noch nicht voll durch.

Malaika Mihambo zieht mit 6,84 Metern ins Finale

Malaika Mihambo wird am Freitag als einzige DLV-Athletin die deutschen Farben im Weitsprung-Finale der WM von Peking (China) vertreten. Gleich im ersten Versuch der Qualifikation zauberte sie am Donnerstag 6,84 Meter in den Sand. Sosthene Moguenara und Lena Malkus schafften es dagegen nicht in die Runde der besten Zwölf.

6,75 Meter waren ein Wort. Mit dieser Weite zog man am Donnerstag direkt in das Weitsprung-Finale ein. Und nur zwei Athletinnen flogen gleich im ersten Versuch weiter. Eine davon: die Serbin Ivana Spanovic (6,91 m) mit Landesrekord. Die andere: Malaika Mihambo. Die U23-Europameisterin von der LG Kurpfalz lieferte eine traumhafte Qualifikation ab, in der sie mit 6,84 Metern den viertbesten Sprung ihrer Karriere erwischte.

Leider keinen guten Versuch erwischten die weiteren deutschen Starterinnen. Die Vize-Europameisterin in der Halle Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) ließ auf zwei ungültige Versuche 6,23 Meter folgen. Die Deutsche Meisterin Lena Malkus (SC Preußen Münster) startete ebenfalls mit einem Fehlversuch, konnte dann solide 6,46 Meter draufpacken, im dritten Versuch aber fehlte die nötige Steigerung auf 6,69 Meter, die sie fürs Finale benötigt hätte.

Mit Lorraine Ugen (Großbritannien; 6,87 m) konnte am Donnerstag noch eine weitere Athletin die 6,80-Meter-Marke übertreffen. Nach drei ungültigen Versuchen im Siebenkampf rehabilitierte sich Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) in der Qualifikation der Spezialistinnen mit 6,79 Metern und steht sicher im Finale. Ausgeschieden ist dagegen überraschend die dreimalige Weltmeisterin Brittney Reese (USA; 6,39 m).

Marie-Laurence Jungfleisch mit weißer Weste

Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch hat am Donnerstag bei der WM in Peking (China) souverän die erste Hürde genommen. In der Qualifikation blieb sie ohne Fehlversuch und steht mit 1,92 Meter im WM-Finale.

Von 1,80 und 1,85 über 1,89 und 1,92 bis auf 1,94 Meter: So war der Weg, den Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen) am Donnerstagmorgen ins Finale zu absolvieren hatte. Und die Deutsche Meisterin machte ihre Sache souverän – so souverän, dass sie eigentlich nach 1,92 Meter fast schon ihre Tasche packen konnte, denn sie war eine von acht Athletinnen, die bis dahin fehlerfrei blieben. Als wenig später nur fünf weiter Springerinnen diese Marke überboten hatten war klar: 1,94 Metern werden nicht mehr aufgelegt.

Einen ebenfalls starken Eindruck hinterließen die russischen Mit-Favoritinnen Anna Chicherova und Mariya Kuchina, auch Blanka Vlasic (Kroatien), die 2008 in Peking Olympia-Silber geholt hatte, blieb ohne Fehl und Tadel, dasselbe galt für Europameisterin Ruth Beitia (Spanien). U20-Weltmeisterin Morgan Lake (Großbritannien) verpasste bei ihrer WM-Premiere mit 1,89 Meter das Finale.

Cindy Roleder gewinnt Vorlauf in Saisonbestzeit

Cindy Roleder ist zum richtigen Zeitpunkt in Top-Hürdenform. Die Leipzigerin gewann ihren WM-Vorlauf in Peking (China) am Donnerstag in Saisonbestzeit von 12,86 Sekunden.

Seitdem Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) Mehrkämpferin ist, bringt sie auch über die Hürden ihre Leistung auf den Punkt. Im WM-Vorlauf packte die Deutsche Meisterin bei Gegenwind (- 1,2 m/sec) in 12,86 Sekunden eine Saisonbestzeit aus und rannte zum Vorlauf-Sieg und damit sicher ins Halbfinale am Freitag (28. August). Die Weltjahresbeste Sharika Nelvis (USA; 12,93 sec) hatte das Nachsehen.

Deutlich schneller spulte ihre Landsfrau und Titelverteidigerin Brianna Rollins (12,67 sec) die erste Runde ab. Auch die Britin Tiffany Porter (12,73 sec), die Jamaikanerinnen Danielle Williams (12,77 sec) und Shermaine Williams (12,78 sec) sowie die erfahrene Dawn Harper Nelson (USA; 12,79 sec) blieben unter 12,80 Sekunden.

Diese fünf Athletinnen sind auch die Favoritinnen auf den Finaleinzug. Es wird eng werden. Hundertstel entscheiden, ob es für die besten Acht reicht oder nicht. Mittendrin Cindy Roleder. Selbstbewusstsein ist getankt. Bleibt das Daumen drücken dafür, dass die 26-Jährige einen sauberen Lauf erwischt.

Christoph Harting reicht ein Wurf

Als Sechster beider Quali-Gruppen hat Christoph Harting bei der WM in Peking (China) am Donnerstag das Diskus-Finale erreicht. Für die beiden anderen DLV-Athleten Daniel Jasinski und Martin Wierig reichte es nicht für die besten Zwölf.

Er kam, warf und wartete. Die für die direkte Final-Qualifikation geforderten glatten 65 Meter erreichte Christoph Harting (SCC Berlin) mit 64,23 Metern zwar nicht in Versuch eins. Dennoch sparte der Deutsche Meister in Qualigruppe B Kräfte und schaute sich die folgenden Durchgänge an, ohne noch einmal eingreifen zu müssen. Die Konkurrenz tat sich schwer. Als Sechster beider Gruppen zog der 25-Jährige ins Finale am Samstag (29. August).

Schwer taten sich auch die beiden anderen DLV-Diskuswerfer. Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) schleuderte die Zwei-Kilo-Scheibe bei seinem WM-Debüt auf 61,70 Meter. Rang 15 in der Endabrechnung. Für ein kleines "q" fehlten 78 Zentimeter. Martin Wierig (SC Magdeburg) stieg mit 61,35 Metern in Gruppe A ein – draufsetzen konnte er dann aber nicht mehr. Der zweite Wurf war verunglückt, beim dritten haute es den Deutschen Vizemeister auf den Hosenboden, ungültig.

Nur zwei Athleten über der Quali-Weite

Auch die Österreicher mussten eine ihrer Final-Hoffnungen verabschieden: Lukas Weißhaidinger, der sich in dieser Saison auf starke 67,24 Meter verbessert hat, schied mit 61,26 Metern aus. Der US-Amerikaner Rodney Brown produzierte gar drei ungültige Versuche.

Die größte Weite erzielte der Jamaikaner Fedrick Dacres (65,77 m), mit 66,40 Metern in diesem Jahr die Nummer zehn der Welt. Neben ihm konnte nur der Vize-Weltmeister und Weltjahres-Beste Piotr Malachowski (Polen; 65,59 m) die direkte Qualifikationsweite von 65,00 Metern überbieten. Allerdings brauchte er dafür drei Versuche, ohne den Kraftakt in Runde drei wäre er draußen gewesen. Die drittbeste Weite erreichte Peking-Olympiasieger Gerd Kanter (Estland; 64,78 m).

Abschließend noch die Stimmen der DLV Sportler zu ihren Wettbewerben:

Hammerwurf (Frauen)

Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt):
Klar, es war ein guter Wettkampf mit der besten und konstantesten Serie dieses Jahr, aber ich habe mir ein bisschen mehr vorgenommen, nachdem was die Trainingsergebnisse der letzten Wochen gezeigt haben. 74 Meter für Bronze - das ist machbar. Ich ziehe eine durchwachsene Bilanz. Aus dieser Saison habe ich gelernt, dass ich wesentlich mehr Wert auf die physiotherapeutische Betreuung achten muss. Ich hatte die ganze Saison Rückenprobleme. Nach den Deutschen Meisterschaften hatte ich einen Tiefpunkt. Danach konnten die Probleme gelöst werden. Ich hatte fast ein halbes Jahr eine Verschiebung im Becken, man muss sich das vorstellen wie eine Ente, die Hüfte war wie eine Art Schutzsperre nach hinten geklappt, dabei muss die Hüfte beim Hammerwurf nach vorn. Jetzt bin ich froh, dass es wieder geht. Aber im nächtsen Jahr muss es noch ein paar Meter weiter gehen.

Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt):
Ich fühle mich nicht schlecht. Aber ich habe den Hammer nicht getroffen. Da kann ich so schnell drehen wie ich will, der Hammer fliegt nicht. Ich habe diese Saison alle Wettkämpfe hinten raus gut geworfen. Wenn der Fünfte dann aber auch nicht hinhaut, wird es eng. Dann musste ich alles in den Sechsten legen. Der hat dann auch nicht geklappt. Damit kann man den Wettkampf in die Tonne kloppen.

800 Meter (Frauen)

Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr; 1:59,42 min)
Ich habe mich bis 600 Meter so gut geschlagen! Bis dahin lief es wie im Vorlauf, ich habe mich auch weiterhin gut gefühlt. Aber dann ist eine vorbei, dann noch eine… Da habe ich gepennt, irgendwie war der Stecker gezogen. Ich wusste schon, dass man fürs Finale deutlich unter zwei Minuten laufen muss und dass es ein schneller Lauf wird. Kurz habe ich noch gehofft, dass die Zeit gut genug ist, aber dann war schon klar, dass es leider nicht reicht. Beim Saison-Höhepunkt im Halbfinale rauszufliegen ist wie das i ohne Tüpfelchen. Naja, die Saison ist noch nicht vorbei, ich laufe noch in Zürich und beim ISTAF.

Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:00,81 min)
Das Rennen lief nicht nach Plan. Das Niveau war heute natürlich noch höher als im Vorlauf, da wollte ich was riskieren. Aber nach 100 Metern habe ich schon gemerkt: Ok, jetzt muss ich erst mal dranbleiben. Ich konnte einfach nicht mehr mitgehen wie gestern. Aber es ist wieder eine Zeit unter 2:01 Minuten geworden, ich bin noch nie zweimal hintereinander so schnell auf Anschlag gelaufen. Wenn man sein Ziel erreicht hat, wenn man zweimal in so starken Feldern gestanden hat, kann man schon stolz sein. Ja, ich fahre mit Stolz nach Hause und habe Motivation getankt für die nächsten Jahre.

110 Meter Hürden (Männer)

Matthias Bühler (LG Offenburg; 13,34 sec)
Ich hab’s grad noch mal in der Zeitlupe gesehen: Der Start war nicht ganz so gut gelungen. Wir haben aber schon viel dran gearbeitet, das wird sich in den nächsten Jahren verbessern. Ich bin zufrieden mit 13,34 und 13,35, auch wenn mein großer Traum das Finale war. Es gab Jahre, in denen haben diese Zeiten dafür gereicht. Ich habe vorher schon zu Gregor gesagt: Diesmal muss man deutlich unter 13,30 laufen. Wir haben beide unsere Leistung gebracht. Wir teilen uns ein Zimmer, verstehen uns gut, haben schon viel zusammen gelacht. Ich hatte in diesem Sommer zwischendrin schon überlegt, die Saison abzubrechen. Von Mitte Mai bis Anfang Juli konnte ich nur alternativ trainieren. Dann bin ich intensiv behandelt worden und bis zur DM war ich einigermaßen fit. Danach konnte ich noch mal gut trainieren. Ich habe im Hinterkopf, dass ich noch deutlich, deutlich schneller rennen kann, wenn ich verletzungsfrei bleibe.

Gregor Traber (VfB Stuttgart; 13,37 sec)
Ich bin gerade ziemlich ausgepowert und leer, ich habe alles gegeben, ich bin ausgelaugt. Schade, dass es nicht der vierte Platz, sondern der fünfte geworden ist. Das war das größte Rennen meines Lebens, es ist schwer, sich da nicht irritieren zu lassen, vieles ist überwältigend, nur bei der Diamond League in Paris habe ich das schon mal ähnlich erlebt. An der neunten Hürde hat es heute überhaupt nicht gestimmt, das hat richtig Zeit gekostet, der Fehler war kapital, sonst wäre noch eine Steigerung der Bestleistung drin gewesen. Trotzdem: Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Mein Ziel ist, mich bei niedrigen 40er, hohen 30er Zeiten zu stabilisieren. Dann kommt auch mal eine 20er Zeit. Mal schauen, ob ich noch in Zürich laufen kann, das wäre der Riesenwahnsinn, vielleicht kommt dann noch das ISTAF, danach ist die Saison auf jeden Fall zu Ende. Ich muss jetzt aber erst mal schauen, wie es körperlich geht, da spüre ich schon an einigen Stellen was, ich bin ja seit der DM gebeutelt. An dieser Stelle ein riesen Dank an alle Physios, Ärzte, mein gesamtes Team, die diesen Erfolg ermöglicht haben.

Weitsprung (Frauen)

Malaika Mihambo (LG Kurzpfalz, 6,84 m)
Ich bin völlig zufrieden! Quali-Weite im Ersten: Das war das Ziel. Der Sprung war noch nicht optimal, aber gut und solide. In Moskau bin ich noch in der Qualifikation ausgeschieden. Ich denke, man gewinnt mit jedem Jahr an Erfahrung, wird selbstsicherer, kann mit diesen Situationen besser umgehen. Bei der DM in Nürnberg habe ich leider meine bisher größte sportliche Niederlage erlebt, aber es geht trotzdem weiter, damit darf man sich nicht aufhalten. Da war einfach der Kopf nicht da. Ich denke, ich bin gut drauf, und da der Sprung noch nicht optimal war hoffe ich, dass im Finale noch was zu holen ist. Das Stadion ist schon beeindruckend, ich bin froh, dass ich mir schon den Weitsprung der Männer angesehen habe, das kann einen sonst schon mal umhauen.

Lena Malkus (SC Preußen Münster; 6,46 m)
Woran’s heute gelegen hat, weiß ich auch nicht so richtig. Ich hatte Schwierigkeiten, in den Wettkampf zu finden, ich habe zu viel überlegt. Meine Trainerin Elke Bartschat sieht mir das natürlich an, wenn ich zweifelnd durch die Gegen renne, sie hat versucht mich aufzubauen und zu beruhigen. Ich habe versucht, mich nicht von dem ersten Fehlversuch beeinflussen zu lassen, das hatte ich schon öfter, auch bei der DM in Nürnberg. Vor dem dritten Versuch waren die Anspannung und die Aufregung schon sehr groß, ich wusste, jetzt zählt’s, jetzt muss alles passen, auch 6,50 oder 6,60 hätten nicht gereicht. Danach kann man im ersten Moment gar nicht glauben, dass alles vorbei ist. Man fiebert die ganze Saison auf diesen Moment hin, da ist die Enttäuschung groß.

Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01; 6,26 m)
Das war ein scheiß Wettkampf, da gibt’s nichts zu erklären. Nächstes Jahr Olympia? Daran denke ich jetzt noch überhaupt nicht…

Hochsprung (Frauen)

Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen; 1,92 m)
Wie bei jedem Wettkampf habe ich mich vorher etwas müde gefühlt, das ist aber normal bei mir. Ich hatte vorher gehofft, dass 1,92 Meter reichen. Im Finale wird die Anfangshöhe sicherlich sehr hoch sein. 2013 lag sie bei 1,89 Meter. Die Anfangshöhe will ich erst einmal überstehen, und dann hoffe ich auf eine neue Bestleistung. Aus der Erfahrung von Moskau habe ich mitgenommen, es etwas ruhiger angehen zu lassen und vor dem Wettkampf ein paar mehr Sprünge zu absolvieren.

110 Meter Hürden (Frauen)

Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig; 12,86 sec)
Die Spritzigkeit ist erst in den letzten Tagen gekommen. Mein Trainer Wolfgang Kühne hat es wieder geschafft, mich auf den Punkt topfit an den Start zu bringen. Der Formaufbau war in diesem Jahr ähnlich wie im letzten Jahr, allerdings haben wir etwas mehr Hürden trainiert und sind früher aus dem Mehrkampf-Training rausgegangen. Ich bin super zufrieden! Hinten raus konnte ich sogar noch etwas Tempo rausnehmen. Von den Zeiten her sieht es nicht so aus, als wäre es unmöglich, morgen ins Finale einzuziehen.

Diskus (Männer)

Christoph Harting (SCC Berlin):
Der erste sollte immer locker sein oder volle Axt. Ich habe mich für locker entschieden. Das war richtig. Wenn ein Versuch locker auf 64,20 Meter geht im Stadion, ist das gut. Platz sechs ist die goldene Mitte. Man darf nicht vergessen, es ist nur eine Quali. Da darf man nicht alles verschwenden. Ich hätte ja noch einmal reagieren können.

Martin Wierig (SC Madeburg; 61,35 m)
Das war sehr enttäuschend, das ist nicht das, was ich drauf habe. Ich hatte irgendwie so ein bisschen das Gefühl, als würde jemand die Bremse treten. Ich wollte schon gleich im ersten Versuch weiter werfen. Im zweiten und dritten musste ich dann mehr investieren, das ist nach hinten losgegangen. Ich wusste, dass 61,35 Meter niemals reichen. Ich bin zwar kein Morgenmensch, aber eigentlich habe ich mich heute ganz gut gefühlt. Allerdings hatte ich vor vier Wochen mit Leisten- und Adduktoren-Problemen zu kämpfen, da konnte ich zwei Wochen lang nicht werfen, das merkt man dann in einer Situation, wo es um alles geht. Im dritten Versuch musste ich Risiko gehen, um einen guten Wurf zu erwischen, den konnte ich dann nicht im Ring halten.

Quelle: Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey / Pamela Ruprecht (DLV)

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