Schäuble will im Bedarfsfall bei der Fußball WM Bundeswehr einsetzen
Archivmeldung vom 10.12.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) setzt darauf, dass es bei der Fußball-WM im Sommer nächsten Jahres in Deutschland nicht notwendig sein werde, mit der Polizei "demonstrativ Stärke zu zeigen". Vorausgesetzt, alle würden bei dem bevorstehenden Fest "friedlich und fröhlich mitmachen", hob Schäuble in einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung hervor.
Polizeibeamte bei uns werden von der Bevölkerung ganz überwiegend 
als Vermittler von Vertrauen wahrgenommen. Da wird niemand bedroht, 
sondern Sicherheit vermittelt."
Im Bedarfsfall sollte es aber möglich sein, so der 
Bundesinnenminister, auch die Bundeswehr einsetzen zu können. "Falls 
wir, unter außergewöhnlichen Umständen, Reserven benötigen, sollten 
wir, meiner Ansicht nach, auf die Bundeswehr zurückgreifen können." 
In der großen Koalition sei verabredet, "dass wir darüber noch 
miteinander reden müssen". Aber die Vorbereitungen "laufen so, dass 
Schutz und Sicherheit nicht als störend empfunden werden", 
versicherte Schäuble.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum 
Luftsicherheitsgesetz, das im ersten Quartal 2006 erwartet werde, 
wolle die Koalition prüfen, ob Regelungsbedarf bestehe. "Die 
Fußballweltmeisterschaft beginnt im Sommer 2006. Es bleibt also 
genügend Zeit, um die Dinge zu klären. Das Luftsicherheitsgesetz 
dient zur Abwehr konkreter Gefahren durch den internationalen 
Terrorismus und zielt nicht auf die Fußball-WM." Aber, "wenn sich 
Regelungsbedarf ergeben sollte, werden wir uns nicht drei Jahre lang 
Zeit dafür nehmen, um gemächlich zu überlegen, sondern wir werden 
rasch handeln", so Schäuble.
Mit Blick auf eine mögliche terroristische Bedrohung der Fußball-WM 
betonte Schäuble, es sei immer besser, dass nicht allzu viel 
öffentlich über das geredet werde, was die Nachrichtendienste zur 
Gefahrenabwehr leisten müssten. "Aber klar ist, dass solche 
öffentlichen Großereignisse zusätzliche Sicherheitsprobleme 
aufwerfen. Manche sagen, bisher habe sich der internationale 
Terrorismus nicht auf die Bedrohung spektakulärer Großereignisse 
konzentriert, sondern auf den Alltag. Aber darauf kann man, wie immer
im Zusammenhang mit dem internationalen Terrorismus, keine Rechnung 
gründen." Man sei in Deutschland angesichts der schrecklichen 
Ereignisse anlässlich der Olympischen Spiele 1972 in München 
besonders gewarnt: "Es versteht sich von selbst, dass wir deshalb 
besonders sensibilisiert sind."
Die Gruppen-Auslosung zur WM von Leipzig wertete Schäuble als "eine 
tolle Veranstaltung und echte Werbung für Leipzig und Deutschland". 
Allein der fröhliche und beeindruckende Trubel um die Auslosung habe 
gezeigt: "Die Weltbevölkerung schaut auf das, was Deutschland bietet.
Es ist eine ungeheure Chance für unser Land, zu zeigen, dass und wie 
wir ein solches Großereignis organisieren können." Neben den Spielen 
in den Stadien werde an über 200 Orten durch öffentliche 
Veranstaltungen mit Großbildleinwänden WM-Flair hautnah zu erleben 
sein. "Wir haben alle Chancen, dass das fröhliche, heitere 
Fußballweltmeisterschaften und Wochen sein werden. Wenn alles gut 
geht, wird es ein einzigartiges Fest. Wir können zeigen, dass wir 
weltoffene, herzliche Gastgeber sind. Wir können zeigen, dass 
Deutschland ein tolles Land ist." Die allermeisten Polizisten freuten
sich, so wie der Großteil der Bevölkerung auch, auf die 
Fußballweltmeisterschaft. Schäuble verwies auf eine restriktive 
Urlaubsregelung für alle Polizisten im Sommer 2006. "Was getan werden
konnte und getan werden musste, ist geschehen. Insofern hat, was die 
Sicherheit betrifft, die Fußballweltmeisterschaft schon vor Jahren 
begonnen."
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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