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WDR sport inside: Oppositionelle fordern Verlegung oder Boykott der Eishockey-Weltmeisterschaft 2014 in Weißrussland

Archivmeldung vom 05.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Im WDR-Hintergrundmagazin "sport inside" (Montag, 05.11., 22:45 Uhr) fordert Garry Pogonyaylo, der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation "Helsinki Komitee Weißrussland" eine Verlegung der Großveranstaltung. "Dieses Regime ist verantwortlich für extreme Menschenrechtsverletzungen, sperrt Politiker ein, verbietet Massendemonstrationen. Freiheit gibt es in Weißrussland so gut wie nicht. Sportereignisse wie die Eishockey-WM sollten hier deshalb nicht stattfinden. Die WM sollte in ein demokratisches Land verlegt werden", sagte Pogonyaylo in "sport inside".

Der Schriftsteller und ehemalige Präsidentschaftskandidat Vladimir Neklyayev fordert die West-Verbände zum Boykott auf. "Die WM wird hier stattfinden, und deshalb möchte ich die großen Eishockey-Nationen, also Deutschland, Schweden, Finnland, die USA und Kanada, auffordern, ihre Teams nicht herzuschicken. Lassen Sie Lukaschenko mit denen spielen, die sein Regime unterstützen, also die Kasachen und Russen."

Neklyayev war nach seiner Präsidentschaftskandidatur 2010 schwer misshandelt und eingesperrt worden. Weißrusslands Präsident Lukaschenko gilt als Eishockeyfan, sein Land als letzte Diktatur Europas.

Der Präsident des International Eishockeyverbandes, der Schweizer Rene Fasel, lehnt die Forderungen mit dem Hinweis ab, der Sport dürfe "nicht missbraucht werden, um politische Ziele zu erreichen". In "sport inside" sagte Fasel: "Es ist nicht Aufgabe des Sports, irgendwie einen politischen Druck auszuüben".

Die 2009 nach Weißrussland vergebene WM sorgt auch im Bundestag für Diskussionen. Viola von Cramon, sportpolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen spricht in der heutigen Ausgabe von "sport inside" von einer sportpolitisch fatalen Entscheidung. "Wir wissen natürlich, wie repressiv Lukaschenko auch in seinem Land regiert, wie er die Opposition unterdrückt. Das heißt, dieses Großereignis wird ausschließlich dazu genutzt, die Macht von Lukaschenko zu zementieren, zu stärken."

Die Grünen-Politikein ruft jedoch nicht zum Boykott auf, sondern fordert ein grundsätzliches Umdenken bei der Vergabe von sportlichen Großereignissen. Einen entsprechenden Antrag haben Bündnis 90/'Die Grünen im Bundestag eingebracht. Bei "sport inside" erklärt die Sprecherin: "Es ist wichtig, dass wir uns jetzt mal das grundsätzliche Gefüge in der internationalen Sportpolitik anschauen. Und da geht es uns nicht darum, immer nur ad hoc zu reagieren, und dann womöglich einen Sportboykott zu fordern, das ist genau das, was wir nicht wollen, sondern wir wollen das Gegenteil, wir wollen im Vorfeld mit transparenten Kriterien arbeiten, wir wollen den Ländern, die sich bewerben, klarmachen unter welchen Bedingungen wir bereit sind, Sportveranstaltungen zu vergeben."

Die Eishockey-WM soll im Mai 2014 in zwei Hallen in Weißrusslands Hauptstadt Minsk ausgespielt werden. Insgesamt sind in den letzten Jahren auf Anordnung von Präsident Lukaschenko in dem Land 28 neue Eishockeyhallen gebaut worden.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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