Ex-Werder-Coach Nouri besorgt über deutschen Fußball-Nachwuchs

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Der ehemalige Bundesliga-Trainer Alexander Nouri hat sich besorgt über die aktuelle Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball gezeigt. "Was uns fehlt, sind zum Beispiel diese quirligen, schnellen Außenbahnspieler", sagte der ehemalige Coach von Werder Bremen dem Fußball-Portal "Transfermarkt".
In Deutschland würden zudem grundsätzlich Profis in Ballungszentren
produziert, wo ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) vorhanden sei. "Die
Lücke zwischen dem Amateur- und dem Leistungsbereich ist in meinen Augen
viel zu groß, das zeigen auch die Daten. In den vergangenen 13 Jahren
gab es nur circa 40 Profis, die nicht in einem klassischen NLZ
ausgebildet wurden", erklärte Nouri.
In Deutschland sehe er
außerdem einige "Blindspots": In Teilen von Thüringen, Sachsen-Anhalt,
Brandenburg und Schleswig-Holstein gebe es Regionen, "in denen wir so
gut wie keine Profis produzieren", so der Ex-Hertha-Coach. "Aber mit
Sicherheit sind dort auch viele Talente - nur fallen diese runter, weil
wir dort keine Förderstrukturen haben."
Während andere Nationen
wie Frankreich oder auch Vereine wie Benfica Lissabon acht landesweite
Talentzentren unterhielten, um ihren Talentepool zu erweitern und in
besonders strukturschwachen Regionen Talente täglich zu fördern, "haben
wir in Deutschland kein vergleichbares Förderkonzept", beklagte Nouri.
Dennoch
sei er "total optimistisch, was die Nachwuchsentwicklung betrifft", so
der Fußball-Experte. "Wir haben einige Maßnahmen ergriffen und
Deutschland hat einen unfassbar großen Talentepool, den wir bislang
nicht ausgeschöpft haben", sagte er. Bei über 83 Millionen Einwohnern im
Vergleich zu Nationen wie Portugal und der Niederlande, "die mehr
Top-Spieler aus weniger Ressourcen produzieren, ist klar, wohin der Weg
für Deutschland gehen sollte und auch wird", zeigte sich der ehemalige
Trainer des FC Ingolstadt überzeugt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur