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Regionalliga-Clubs üben scharfe Kritik an DFB-Auflagen für Aufstieg in die Dritte Liga

Archivmeldung vom 14.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Robert Köhn / pixelio.de
Bild: Robert Köhn / pixelio.de

Kurz vor dem Ende der Regionalliga-Saison haben mehrere Aufstiegsaspiranten im WDR-Hintergrundmagazin sport inside das Lizensierungsverfahren des Deutschen Fußball-Bundes für die Dritte Liga scharf kritisiert. In der heutigen Ausgabe von sport inside (Montag, 14. April, 22:45 Uhr WDR-Fernsehen) erklärt Folkert Bruns, der Mäzen des Goslarer SC: "In der Dritten Liga haben wir knapp über 5.000 Zuschauer im Schnitt und müssen für zehntausend vorhalten. Für einige Spiele ist das sicher verständlich, aber sollte man nicht auch bei 5.000 in der dritten Liga bleiben. Insofern sind manche Auflagen völlig irrsinnig."

Der Tabellendritte der Regionalliga Nord hatte bereits eine Million Euro in den Ausbau seines Stadions für 5.000 Zuschauer investiert. Im Aufstiegsfall müsste er eine weitere Million für eine Verdoppelung der Kapazität aufwenden und hat deshalb auf die Abgabe eines Lizenzantrages für die dritte Liga verzichtet. Bruns fühlt sich in dem sport inside-Beitrag vom DFB gegenüber den zweiten Mannschaften der Bundesligisten aus Wolfsburg und Bremen benachteiligt: "Warum muss man für zwei, drei Spiele eine Million in die Hand nehmen? Das kann ein Bundesligist vielleicht, aber kein Regionalligist. In unserer Regionalliga Nord geht es nur bei den zwei Profivereinen, die jetzt oben sind. Wolfsburg, die schmeißen mit dem Geld um sich. Die bauen für die zweite Mannschaft ein Stadion für 43 Millionen, wir kriegen kaum den Rasen bezahlt hier. Insofern ist das einfach, die Durchlässigkeit von oben nach unten ist nicht gegeben."

Nach dem vorzeitigen Verzicht auf einen möglichen Aufstieg sieht Mäzen Bruns die Motivation der Mannschaft für die sportliche Qualifikation gefährdet. In sport inside drückt er seinen Frust so aus: "Wenn man keine Perspektive hat, dann ist der sportliche Reiz auch nicht gegeben. Der DFB beschäftigt sich mit den Millionären oben, mit Bayern München und mit Dortmund, da geht's um hunderte von Millionen und die Amateure sind hier völlig außen vor. Es wird zwar immer wieder darüber geredet, die Amateure sind es, aber es wird vom DFB gar nichts getan. Außer Regeln aufzustellen."

Kritik an den Lizenzauflagen, die in der Dritten Liga neben 8.000 Stehplätzen auch eine Sitzplatzkapazität für 2000 Zuschauer, einen eingezäunten Gästeblock für 1000 Besucher und hunderte von Toiletten vorsehen, kommt auch von der TSG Neustrelitz. Der Tabellenführer der Regionalliga Nordost kann die Auflagen nicht sofort stemmen und erwägt wegen fehlender Übergangsfristen bei einem Aufstieg den vorläufigen Umzug in den 113 km entfernten Berliner Friedrich-Jahn Sportpark.

Noch ist keine Entscheidung gefallen, aber Trainer Thomas Brdaric hat bereits seinen Abgang zum Saisonende angekündigt. In sport inside macht Präsident Hauke Runge auch die DFB-Auflagen dafür verantwortlich: "So weit weg ist fast Harakiri. Auch die Sponsoren möchten sich sehen. Die Sponsoren, die den Verein aufrecht erhalten. Und die Fans möchten mitkommen. Wir erwarten im Durchschnitt höchstens zwei- bis fünftausend Zuschauer, die kriegen wir hier gut rein und es ist schon sehr, sehr schwierig, wenn wir außerhalb spielen müssten."

Es gibt allerdings auch kleine Vereine wie die Sportfreunde Lotte, die bei einem Aufstieg alle Lizenzauflagen sofort erfüllen könnten: Der Klub aus dem Tecklenburger Land ist aktuell Tabellenzweiter der Regionalliga West und trotz eines Zuschauerschnittes von 700 Besuchern bereit für die Dritte Liga. Das Stadion könnte in der Sommerpause mit Hilfe eines städtischen Kredites erweitert werden. Nur der sportliche Erfolg fehlt noch: im Vorjahr unterlag der Klub aus dem Tecklenburger Land in der Relegation dem RB Leipzig nur denkbar knapp.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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