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Rückkehr eines Originals: ŠKODA SPORT bei der Le Mans Classic 2022

Archivmeldung vom 04.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Skoda Auto Deutschland GmbH Fotograf: Skoda Auto Deutschland GmbH
Bild: Skoda Auto Deutschland GmbH Fotograf: Skoda Auto Deutschland GmbH

Bereits seit 1901 nehmen Fahrzeuge aus Mladá Boleslav an Motorsportveranstaltungen teil. Das ‚Tudor‘-Derivat ŠKODA SPORT, das wegen seiner niedrigen Aluminiumkarosserie den Spitznamen ‚placka‘ (Fladen) erhielt, startete 1950 beim 24-Stunden Rennen in Le Mans. 2022 kehrte das Fahrzeug nun anlässlich der Oldtimerveranstaltung Le Mans Classic auf die legendäre Rennstrecke an der Sarthe zurück.

Bild: Skoda Auto Deutschland GmbH Fotograf: Skoda Auto Deutschland GmbH
Bild: Skoda Auto Deutschland GmbH Fotograf: Skoda Auto Deutschland GmbH
Bild: Skoda Auto Deutschland GmbH Fotograf: Skoda Auto Deutschland GmbH
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Der Hersteller aus Mladá Boleslav ist bereits seit 121 Jahren im Motorsport aktiv. Seitdem ist er mit zahlreichen besonderen Renn- und Rallye-Fahrzeugen in die Geschichte eingegangen. 1946 beeindrucke ŠKODA mit dem attraktiv designten Modell 1101, das aufgrund der typischen Zweitürer-Karosserie ‚Tudor‘ genannt wurde, in Anlehnung an das englische ‚two door‘. Schnell war das neue Modell auch wegen seiner vielen Erfolge im Motorsport international gefragt. Das Fahrzeug nahm an der 2.649 km langen Rallye Rajd Polski (1948) ebenso teil wie an der südamerikanischen Rallye Montevideo – Melo – Montevideo oder dem Rundstreckenrennen im belgischen Spa. Hier legten drei ‚Tudor‘-Viersitzer in 24 Stunden 1.972 km zurück und fuhren gemeinsam durchs Ziel.

Beim Grand Prix der Tschechoslowakei in Brünn (1949) behauptete sich der vom Tudor abgeleitete ŠKODA SPORT mit zahlreichen Teilen des Serienfahrzeugs und handgefertigter Ponton-Karosserie aus Aluminium erfolgreich gegen die Konkurrenz. Anschließend wurde das Fahrzeug gemäß dem Reglement des 24-Stunden-Rennens von Le Mans angepasst. An der Sarthe ging bei der 18. Auflage des Rennens am 24. Juni 1950 das Werksteam Václav Bobek und Jaroslav Netušil auf die Strecke.

Auf die Nachtstunden des Rennens war der ŠKODA SPORT mit zwei Zusatzscheinwerfern vorbereitet, Spezielle Öffnungen im Kühlergrill verbesserten die Kühlung der Trommelbremsen an den Vorderrädern und der auf 2.150 mm verlängerte Radstand sorgte für eine höhere Fahrstabilität. Inklusive Werkzeug und mit Ersatzteilen lag das Gewicht bei geringen 700 kg. Das Fahrzeug verfügte über einen wassergekühlten Vierzylinder mit 1.089 ccm Hubraum, die Elektrik stammte vom tschechischen Hersteller PAL 12 V. Der ŠKODA SPORT brachte auf Diagonalreifen von Barum bei 5.200 U/min eine Leistung von 50 PS (37 kW) auf die Straße. Er fuhr mit einem speziellen Kraftstoffgemisch aus Benzin, Ethanol und Aceton. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 140 km/h und der Verbrauch betrug zur damaligen Zeit geringe zwölf Liter auf 100 km. Daher tankten die Škodianer seltener als viele ihrer Konkurrenten.

Während der ersten 13 Stunden des Rennens kämpfte sich das Fahrerteam Bobek/Netušil im ŠKODA SPORT auf den zweiten Platz in der Kategorie bis 1.100 ccm und einen sensationellen fünften Platz in der Gesamtwertung nach Leistungskoeffizient vor. Die Sensation verhinderte ein kleiner technischer Defekt, der sich aber aus Reglementgründen vor Ort nicht beheben ließ: In der 121. Runde des Rennens brach die Kolbenstift-Sicherung. Entsprechend der Vorschriften durfte die Besatzung nur die mitgeführten Ersatzteile und das Werkzeug an Bord benutzen, die benötigte Sicherung befand sich allerdings nicht darunter. Im Folgejahr war der Einsatz zweier überarbeiteter Fahrzeuge des ŠKODA SPORT geplant. Aufgrund der politischen Situation kam es dazu allerdings nicht mehr. So ist die Teilnahme im Juni 1950 bis heute der letzte Start eines tschechischen Fahrzeugs mit tschechischer Besatzung beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans.

Rückkehr nach 72 Jahren: Le Mans Classic 2022

Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans wurde im Mai 1923 erstmals ausgetragen, im Rahmen der Le Mans Classic fahren inzwischen zweijährlich auch historische Fahrzeuge auf der 13,626 Kilometer langen Strecke. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Teilnahme des ŠKODA SPORT anlässlich des 70. Jubiläums seines Le Mans- Starts von Juni 2020 auf das Jahr 2022 verschoben werden.

Bei der diesjährigen Auflage startete nun erstmals das Fahrzeug, das bereits 1950 beim 24h-Rennen in Le Mans angetreten war. Den umfangreich instandgesetzten ŠKODA SPORT fuhren Stanislav Kafka und Michal Velebný, der Koordinator der Restaurationswerkstatt bei ŠKODA AUTO. Sein Großvater Josef Velebný konstruierte damals die Karosserie des ŠKODA SPORT. Wie bereits bei seinem ersten Start im Jahr 1950 ging der Wagen auch in diesem Jahr wieder mit der Startnummer 44 auf die Strecke. Der zweite jemals gefertigte ŠKODA SPORT nahm bereits 2006 am Classic-Rennen in Le Mans teil.

Michal Velebný betont: „Wir haben sechs Jahre lang daran gearbeitet, das Fahrzeug zu restaurieren. Mit der Rückkehr des ŠKODA SPORT nach Le Mans in diesem Jahr haben wir unser Ziel erreicht. Dank dauerhafter, sorgfältiger Wartung hat das Auto das fordernde Wochenende ohne größere technische Probleme überstanden. Eine fantastische Leistung für ein 73 Jahre altes Fahrzeug.“

Im Rahmen der Le Mans Classic finden zahlreiche einzelne Läufe statt, startberechtigt sind zugelassene Fahrzeuge aller Baujahre von 1923 bis 1981. Vom Veranstalter werden sie in sechs Basiskategorien und verschiedene Spezialkategorien eingeteilt. Der ŠKODA SPORT startete 2022 in der zweiten Gruppe mit Fahrzeugen von 1949 bis 1956.

Jede Fahrzeugkategorie fährt bei der Le Mans Classic in drei, jeweils 43 Minuten langen Läufen. Nach der Hälfte jedes Laufs kommen die Fahrzeuge in die Box, dort findet ein Fahrerwechsel statt. Der letzte Lauf beginnt dabei mit einem klassischen Le Mans-Start: Nach dem Startschuss sprinten die Fahrer zu ihren Fahrzeugen, springen hinter das Steuer, starten die Motoren und gehen auf die Strecke.

Die Zielflagge wird ab der 43. Rennminute geschwungen, sobald das schnellste Auto über die Ziellinie fährt. Aus der Anzahl der absolvierten Runden und dem zeitlichen Abstand zum Sieger ergibt sich das Endresultat. Die unterschiedlichen technischen Voraussetzungen der teilnehmenden Fahrzeuge in den jeweiligen Kategorien werden in einer weiteren Wertung ebenfalls berücksichtigt, ausschlaggebend ist hier ein spezieller Koeffizient. In einer weiteren Wertung wurden Fahrzeuge, die in den unterschiedlichen Gruppen jeweils mit den gleichen Startnummern starteten, in Teams zusammengefasst.

In der Klasse 2 für Autos von 1949 bis 1956 starteten zahlreiche Fahrzeuge. Stanislav Kafka und Michal Velebný zeigten sowohl im Qualifying als auch im Wettbewerb starke Leistungen und konnten die fehlende Performance des ŠKODA SPORT gegenüber stärker motorisierten oder neueren Fahrzeugen ausgleichen. In der Gesamtwertung ihrer Kategorie fuhren sie unter 74 Crews auf den 47. Platz. In der Gesamtwertung nach Leistungskoeffizient reichte es sogar für die 43. Position. Den Sieg sicherte sich ein Jaguar D-Type von 1954.

Quelle: Skoda Auto Deutschland GmbH (ots)

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