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Streit um Beteiligung des Profifußballs an Polizeikosten bei der IMK

Archivmeldung vom 06.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Das Weserstadion in Bremen ist das Fußballstadion des deutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. (Symbolbild)
Das Weserstadion in Bremen ist das Fußballstadion des deutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. (Symbolbild)

Foto: Wayne2435
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bremer Vorstoß zur Beteiligung des Profifußballs an den Polizeikosten bei Hochrisikospielen der Bundesliga sorgt für Streit bei der Innenministerkonferenz. Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat das Thema auf die Agenda des Treffens (IMK 6.-8. Juni) setzen lassen und zeigte sich enttäuscht über die anderen Bundesländer. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Innensenator: "Die Mehrheit will sich nicht mit der Deutschen Fußball-Liga DFL anlegen. Wir müssen aber endlich an diesem Tabu rütteln."

Mäurer verwies auf die enormen Einnahmen der Liga: "Wir reden hier von einer Profi-Liga, die im vergangenen Jahr mit vier Milliarden Euro einen neuen Umsatzrekord aufgestellt hat." Es sei absolut angemessen, diese mit einem zweistelligen Prozentsatz an den Kosten zu beteiligen. Der Innensenator sagte: "König Fußball darf nicht unantastbar sein. Es ist kein Tabu, Geld von der DFL zu verlangen. 95 Prozent der Bevölkerung sehen das nach aktuellen Umfragen ebenso."

Bei dem Treffen mit seinen Amtskollegen will Mäurer darum werben, der Bremer Initiative zu folgen: "Es wäre vernünftig, in Verhandlungen mit der DFL einzusteigen. Das würde uns manchen Rechtsstreit ersparen."

Rheinland-Pfalz unterstützt laut Mäurer seinen Vorschlag. Viele Bundesländer -darunter die norddeutschen Nachbarländer Bremens - lehnen eine solche Kostenbeteiligung jedoch ab. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch): "Anstatt das Feld von hinten aufzurollen, sollten wir endlich mit der Ursachenbekämpfung anfangen. Wir brauchen Maßnahmen, mit denen wir teure Polizeieinsätze im Vorfeld von Fußballspielen verhindern."

Um gewalttätige Fußballfans draußen zu halten, will Reul die Kontingente für Gastkarten bei Hochrisikospielen reduzieren. Hilfreich könnten auch personalisierte Tickets und mehr Fanzüge sein. Der Minister sagte: "Dass diese Maßnahmen erfolgreich sind, konnten wir bereits bei Tests beobachten. Hierüber müssen wir weiter mit dem Deutschen Fußballbund und der Deutschen Fußball Liga sprechen."

Bremen versucht seit Jahren, den Fußball an den Kosten zu beteiligen. Wegen potenzieller Fankrawalle werden bei Hochrisikospielen deutlich mehr Polizisten eingesetzt als sonst. Das Bremer Oberverwaltungsgericht hatte unlängst geurteilt, dass die DFL sich an den Mehrkosten beteiligen muss. Allerdings hat die DFL Revision dagegen eingelegt, die Entscheidung wird erst nächstes Jahr erwartet. Pro Saison fallen etwa 130 Millionen Euro für Fußballspiele allein an Personalkosten bei der Polizei des Bundes und der Länder an.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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