1. Bundesliga: Schalke und Hamburg unentschieden

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Die Torflut zum Auftakt der 51. Bundesliga-Saison ist auch im letzten Sonntagsspiel nicht abgerissen: Schalke und der HSV trennten sich 3:3 (2:2). Bereits im ersten Sonntagsspiel des ersten Bundesliga-Spieltages sind zahlreiche Tore gefallen: Mainz schlug Stuttgart mit 3:2 (1:1).

Beide Mannschaften zeigten ein unterhaltsames Spiel, wenngleich auch einige Defizite in der Defensive. Für Schalke traf zwei Mal Huntelaar (2. und 45+2. Minute) sowie in der 72. Minute Szalai. Für Schalke erzielten van der Vaart (12.), Beister (24.) und Sobiech (49. Minute) die Treffer. 

Mainz schlägt Stuttgart

Mainz schlug Stuttgart mit 3:2 (1:1). Für Mainz trafen Nicolai Müller in der 14. und 78. und Okazaki in der 65. Minute. Für Stuttgart trafen Ibisevic (16.) und Harnik (82. Minute). Stuttgart hatte die ganze Partie über immer wieder die besseren Chancen, kam aber an Mainz` Heinz Müller nur selten vorbei. Mindestens ein Punkt hätten die schwäbischen Gäste verdient.

Braunschweig meldet sich mit Heimpleite zurück

Nach 28-jähriger Abstinenz hat sich Eintracht Braunschweig mit einer 0:1-Heimpleite (0:0) gegen Werder Bremen im Fußball-Oberhaus zurückgemeldet. Die Bundesliga-Neulinge beschränkten sich in der ersten Halbzeit auf eine weitestgehend stabile Verteidigung und sorgten nur nach Standards für Gefahr. Bremen hatte mehr Ballbesitz, konnte diesen allerdings zunächst kaum in Chancen verwandeln. In der zweiten Halbzeit dann getauschte Rollen: Braunschweig drängte auf den Führungstreffer, Werder verharrte in der Defensive. In der 82. Minute dann dennoch der Entscheidungstreffer für die Gäste von der Weser durch Junuzovic.

In der Tabelle ist nach dem ersten Spieltag überraschend Hertha auf Position 1, gefolgt von Dortmund, Leverkusen und den Bayern.

Die wichtigsten Stimmen zu den Partien bei Sky.

Oliver Kreuzer (Sportdirektor Hamburger SV)...

...über das Unentschieden gegen Schalke: "Wir waren einen Tick besser und hätten den Sieg eher mehr verdient."

...über die Aufstellung: "Es war etwas Mut dabei, ohne klassischen Stürmer aufzulaufen. Die Taktik ist aufgegangen."

...über die Schwierigkeiten im Vorbereitungsspiel gegen Dresden: "Vielleicht war es der Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit. Die Worte, die ich damals in Dresden gewählt habe, waren angebracht. Im Pokal haben wir es, auch wenn es ein Sechsligist war, besser gemacht. Heute war die Mannschaft auf den Punkt bereit. Thorsten (Fink) hat die Mannschaft gut eingestellt."

Rafael van der Vaart (HSV) über die Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben sehr gut gespielt. Das war sehr wichtig. Wir haben in der ersten Halbzeit zwei Mal gepennt. Das darf nicht passieren. Wir haben weiter gemacht und schöne Tore geschossen und verdient den Punkt geholt."

Rene Adler (Hamburger SV) nach dem Remis: "Wir haben dumme Gegentore gekriegt. Beim dritten Gegentor muss ich den Ball einfach festhalten, dann gewinnen wir das Spiel. Wir haben klasse gespielt."

Jens Keller (Trainer Schalke 04) über das 3:3 gegen den HSV zum Auftakt: "Wir haben zuhause drei Gegentore gekriegt. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen weniger Gegentore zu bekommen als letztes Jahr. In der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht im Spiel. Wir sind früh in Führung gegangen und hatten trotzdem keine Sicherheit. Damit bin ich nicht zufrieden. In Halbzeit zwei haben wir sehr viel richtig gemacht, so wie wir eigentlich anfangen wollten."

Klaas-Jan Huntelaar (Schalke) über den Saisonstart: "Eigentlich müssen wir zuhause gewinnen, mit einem Unentschieden haben wir noch das Maximale rausgeholt."

runo Labbadia (Trainer VfB Stuttgart):

... nach dem 2:3 gegen Mainz: "Wir waren nach dem 1:1 am Drücker, aber wir haben den Matchpoint nicht gemacht. Nach Tascis Ausfall mussten wir improvisieren. Dass wir da nicht ganz sattelfest sind, ist klar. "

... über die Leistung des Schiedsrichters: "Ich finde, das war ein sehr unglücklicher Auftritt. Er muss auch einen Platzverweis (für Niki Zimling) geben. Er lässt es weiterlaufen, aber traut sich dann nicht, ihn zu bestrafen."

Fredi Bobic (Sportdirektor VfB Stuttgart)

... über die Auftaktniederlage: "Das Spiel war sehr intensiv. Eigentlich hätte es 3:3 oder 4:4 ausgehen müssen. Aber wir haben die Chancen nicht genutzt, in der Phase, in der wir das Spiel hätten drehen können. Das ist sehr unglücklich."

... über die Entscheidungen von Florian Meyer: "Es war ein klares Abseits vor dem 2:1. Und Zimling hätte Gelb-Rot sehen müssen. Er lässt den Vorteil laufen, das ist gut, aber dann muss er ihn bestrafen."

Thomas Tuchel (Trainer Mainz 05) über den Sieg: "Es war ein dickes Brett, das wir mit dem VfB bohren mussten. Es ist schon bemerkenswert, dass VfB nicht mehr automatisch Favorit ist, wenn er zu uns kommt. Das haben wir uns erarbeitet. Wir haben Qualität und Mentalität auf dem Platz. "

Martin Harnik (VfB Stuttgart) über die Leistung seiner Mannschaft: "Wir hatten Riesen-Torchancen, davon habe ich zwei Hundertprozentige nicht genutzt. Wir haben uns trotzdem nie aufgegeben, aber Heinz Müller (Torwart von Mainz) hat einen Sahnetag erwischt. Der Frust wurde immer größer bei mir, denn ich wollte meine Aufstellung rechtfertigen. Dass es nicht geklappt hat, ärgert mich unheimlich."

Daniel Schwaab (Stuttgart) über die Umstellung in der Abwehr nach Tascis Verletzung: "Es war eine neue Situation für mich, denn ich habe noch nie mit Röcker zusammengespielt. Aber da müssen wir uns besser abstimmen und noch mehr kommunizieren. Wir können einiges aus dem Spiel mitnehmen, um dann nächste Woche besser gewappnet zu sein."

Thomas Eichin (Geschäftsführer Sport Werder Bremen): "Für uns alle ist es natürlich eine Erleichterung, wir warten ja schon lange auf ein Erfolgserlebnis. Bin froh, dass wir eine Antwort geben konnten, dass nicht alles so schlimm ist, wie es dargestellt wird. Die Mannschaft hatte sich unheimlich viel vorgenommen. Wir sind in der Drangphase von Braunschweig ruhig geblieben und haben Nadelstiche gesetzt. Allen ist ein Stein von Herzen gefallen, dass der Bock umgestoßen wurde."

Robin Dutt (Trainer Werder Bremen):

"Ich glaube, es ist mehr eine Last von der Mannschaft und dem Verein als von mir gefallen. Es war ja eine unfassbar lange Zeit seit Februar. Für die Mannschaft war das richtig wichtig in diesem Hexenkessel. Wir hatten 65, 70 Minuten die bessere Spielanlage. Respekt an Braunschweig, das sie offensiv einwechseln. Das hat uns natürlich auch die Räume gegeben, Konter zu setzen. Der Spielaufbau war heute konstruktiver als letzte Woche. Alle haben verteidigt, sich bis zur letzten Sekunde in jeden Zweikampf reingeschmissen. Ich erhoffe mir mit diesem Sieg jetzt ein Stück weit mehr Selbstbewusstsein."

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig): "Wir haben ein sehr gutes Spiel abgeliefert, ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat ein tolles spiel geliefert. Es waren heute Jungs dabei, die ihr erstes Bundesligaspiel gemacht haben. Jeder hat sich auf diesen Tag gefreut, da ist es normal, wenn die Jungs mit Hosenflattern ins Spiel gehen. Sie haben gezeigt, dass sie gewillt sind, Fußball zu spielen. Wir hätten fast noch die Antwort auf den Nackenschlag gehabt. Heute können wir definitiv mit erhobenem Haupt vom Platz gehen."

...über seinen Gemütszustand nach den Dialogen mit dem Vierten Offiziellen: "Manchmal bin ich auf 250, jetzt vielleicht auf 180, aber alles ok."

Marc Arnold (Sportlicher Leiter Eintracht Braunschweig): "Die 1.Halbzeit war ausgeglichen, in der 2.Halbzeit habe ich nur eine Mannschaft gesehen, die gespielt hat. Die Mannschaft hat eine fantastische Leistung abgerufen. Wir hatten hinten einen Stellungsfehler, das müssen wir abstellen. Die Leistung macht Mut, wenn ich auch sehe, wie die Jungs sich reingehauen haben. Wir fahren zuversichtlich nach Dortmund."

Dennis Kruppke (Eintracht Braunschweig): "Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gespielt. Leider stehen wir jetzt mit leeren Händen da, das ist das Negative. Wir hatten gerade in der 2.Halbzeit viele Chancen und ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir sind auf einen Gegner getroffen, der ballsicher ist, wir haben es aber taktisch auch gut gemacht. Die Zuschauer haben uns dauernd nach vorne gepeitscht, leider stehen wir jetzt mit leeren Händen da."

Zlatko Junuzovic (Werder Bremen):

"Die Fans haben uns sehr gut unterstützt, wie letztes Mal in Saarbrücken, wo wir nicht unsere Leistung abgerufen haben. Gott sei Dank hat heute der 'Lucky Punch' funktioniert. Wir haben die Situation jetzt ein bisschen abgekühlt. Wir sind jetzt erst einmal bei der Nationalmannschaft, können den Sieg aber zwei, drei Tage genießen. Wichtig ist nur, dass wir drei punkte geholt haben. Heute war das Glück endlich einmal auf unserer Seite und können endlich mal einen Sieg genießen."

Sky Experte Franz Beckenbauer...

...über die Form des FC Bayern: "Ich war selbst überrascht, wie schwer sich die Bayern getan haben. In der Vorbereitung haben sie bis auf gegen Dortmund wie aus einem Guss gespielt, wunderbar und am Freitag haben sie wieder normal gespielt. Ich bin neugierig, wie schnell sie die Philosophie von Guardiola umsetzen und wer sich letztendlich durchsetzt.

... über die Besetzung der Sechserposition: "Wenn Schweinsteiger und Thiago oder Kroos spielen, spricht nichts dagegen, wenn einer nach vorne geht. Tödlich wäre es aber, wen sie beide nach vorne rennen. Das ist Abstimmungssache."

... über die Aufgabe von Guardiola: "Das Umschalten in die Offensive und zurück in die Defensive, das kann man noch verbessern. Da muss er den Hebel ansetzen. Wichtig ist, dass er die Mannschaft kompakter macht. Und die Defizite, die immer wieder mal auftreten, ausmerzt."

..über die Chancen Riberys, Europas Fußballer des Jahres zu werden. "Meistens spielen die Erfolge eine Rolle bei der Bewertung. Von der Logik her müsste er es werden."

... über die Qualität Götzes: "Er hat genau die Philosophie von Fußball, die Guardiola von der Mannschaft erwartet. Bei allem, was am Boden passiert, ist er einzigartig, Nur hoch soll man ihn nicht anspielen."

... über das Engagement von Oliver Kreuzer in Hamburg: "Er hat eine Aufgabe übernommen, die ausbaufähig ist. Er passt gut zum HSV, er passt gut zu Thorsten Fink. Es könnte ein gutes Gespann werden."

...über die Kapitän-Diskussion um Rafael van der Vaart: "Er ist natürlich keiner, der den Zweikampf sucht, aber er ist ein wunderbarer Fußballer, der beste Fußballer, den der HSV hat. Und meistens ist der beste Fußballer einer Mannschaft dann auch Kapitän."

... über die Chancen des HSV in dieser Saison: "Meister zu werden, wird vielleicht nicht möglich sein, aber das internationale Geschäft traue ich ihnen schon zu."

... über die Qualität von Julian Draxler: "Er ist auf einem guten Wege, ein Weltklassespieler zu werden."

... über die Schiedsrichter-Fehlentscheidungen beim Auftakt: "Es gleicht sich im Laufe einer Saison immer aus."

... über die Möglichkeiten der Torkontrolle: "Ich habe gesagt, mach' beides: Überwache die Torlinie mit technischen Mitteln und setze zusätzlich einen Torrichter ein, der hält den Strafraum sauber. Ich glaube, es ist sinnvoll, sich den technischen Möglichkeiten anzuschließen, aber es muss funktionieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky