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Experten sehen Gefahren in Stadien wegen fehlender Kontrolle der Ordnungsdienste

Archivmeldung vom 16.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: michael berger / pixelio.de
Bild: michael berger / pixelio.de

Die Sicherheit in den deutschen Fußballstadien ist nach Einschätzung von Experten massiv gefährdet, weil Behörden und Verbände die eingesetzten Ordnungsdienste zu selten oder gar nicht kontrollieren. In einer Umfrage des WDR Hintergrundmagazins sport inside bei den Ordnungsämtern der Erstligastädte geben nur vier der achtzehn Befragten an, die Qualifikation der eingesetzten Ordner schon einmal vor Ort überprüft zu haben. Die anderen vierzehn Kommunen bestreiten entweder eine Kontrollpflicht, führen Personalmangel an oder wissen nicht, welches Unternehmen den Sicherheitsdienst organisiert. Der Berliner Sicherheitsexperte Prof. Dr. Rolf Stober sagt dazu in sport inside: "Das Problem ist in der Tat, dass zu wenig Kontrollen stattfinden und dass auf diese Weise kriminelle Energie ins Stadion gelangt, die eigentlich nicht hinein gelangen dürfte."

Die größten Sicherheitsrisiken gehen offenbar vor allem von kleineren Sicherheitsdienstleistern aus, deren Personal von größeren Unternehmen ausgeliehen und von diesen offenbar nur mangelhaft überprüft wird. Sicherheitsexperte Stober: "Auf jeden Fall sind Subunternehmen ein potentielles Risiko, weil sie im Grunde genommen häufig als Subunternehmen eben nicht die Anforderungen erfüllen, die notwendig sind. Vor allem auch die Gewerbetreibenden selbst haben oft nicht die entsprechenden Befähigungs¬nachweise, so dass hier auf jeden Fall Gefahren drohen."

sport inside hatte bereits bei zwei Tests in Dortmund und in Gelsenkirchen aufgedeckt, das zahlreiche Ordner ohne die vorgeschriebenen Schulungen und Führungszeugnisse auch in Hochsicherheitsbereichen eingesetzt wurden. Nach der Berichterstattung haben sich zahlreiche weitere Ordner gemeldet. Ihre an Eides statt versicherten Aussagen und vorgelegte Dokumente belegen, dass in den Stadien auch Straftäter als Ordner eingesetzt und Schulungsnachweise gefälscht werden. Ein Ordner, der in mehreren Stadion arbeitet, behauptet in sport inside: "Den Job kann jeder Affe machen, es darf nur nichts passieren."

Der DFB will sich gegenüber sport inside nicht zu Art und Umfang seiner Kontrollen äußern. Nach Informationen von sport inside finden DFB-Kontrollen wenn überhaupt nur nach Voranmeldung statt. Sanktionen wurden bisher noch nicht verhängt, obwohl die Vereine als Veranstalter in den Lizenzanträgen die korrekte Anwendung der umfangreichen Richtlinien und Gesetze für den Einsatz von Ordnern bestätigen müssen.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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