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Hoeneß wettert gegen Watzke: "Muss aufpassen, dass er nicht der zweite Willi Lemke wird"

Archivmeldung vom 16.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Uli Hoeneß
Uli Hoeneß

Foto: BMK
Lizenz: CC-BY-SA-2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Sky90 übte Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern, Kritik am Dortmunder Hans-Joachim Watzke und verkündete, er sehe Borussia Dortmund international noch nicht konkurrenzfähig und auf Sicht nicht als große Gefahr für den FC Bayern.

Uli Hoeneß (Präsident FC Bayern München) sagt über die Unterschiede zwischen Bayern und Dortmund: "Die werden immer ein anderes Konzept haben als wir, solange sie kein Geld haben. Es ist immer so eine Geschichte, da die reichen Bayern, da die armen Dortmunder. Jetzt haben sie ja Vertragsverlängerungen gemacht, mit Götze, mit Reus, jetzt kommt Lewandowski, jetzt warten wir mal ab. Die Märchen, die Herr Watzke erzählt, mit seinen 45 Millionen Personalkosten nächstes Jahr, die kann er jemandem erzählen, der sich nicht im Geschäft auskennt. Das werden wir schon sehen, wenn die Bilanz auftaucht. Der (Watzke) muss aufpassen, dass er nicht der zweite Willi Lemke wird, der erzählt, hier die reichen, da die armen. Wir haben viel höhere Personalkosten, aber dafür haben wir auch viel höhere Einnahmen und dafür haben wir hart gearbeitet. Wenn die Dortmunder irgendwann international erfolgreich sein wollen, brauchen sie eine international konkurrenzfähige Mannschaft und die wird viel teurer sein, die sie die letzten zwei Jahre hatten.

Bei aller Liebe, was die Dortmunder im Moment haben, sie haben, glaube ich, etwas hungrigere Spieler, aber sie haben keine Weltklassespieler. Ein kleines Beispiel: Gündogan geht von Nürnberg nach Dortmund, spielt neun Monate mehr oder weniger nicht. In München hätte man schon längst vom Fehleinkauf gesprochen. In Dortmund kann der sich schön langsam entwickeln, spielt nicht, spielt nicht, spielt nicht, und plötzlich spielt er. In München wäre der schon längst kaputt geschrieben. In dieser Oase leben die noch. Und der Druck kommt in dem Moment, wenn die Ansprüche auch international kommen. Und wenn sie das auch schaffen - ich nehme sie jetzt schon sehr ernst als Konkurrent für die Zukunft - aber dann erst sage ich, so jetzt müssen wir uns ganz warm anziehen. Im Moment ziehen wir uns auch warm an, aber ich sehe da noch keine ganz große Gefahr für die Bayern.

Die haben eine ganz andere Mediensituation als wir. Die haben zwei, drei Journalisten, die meisten schlafen in gelb-schwarzer Unterwäsche. Die sind ja die größten Jubler, wenn die gewinnen. Wir haben davon in München wenige.

Dortmund hat eine Supersaison gespielt, aber für mich kriegen sie erst dann den Ritterschlag, wenn sie eine Supersaison in der Bundesliga gespielt haben und im internationalen Wettbewerb spielen. Vor zwei Jahren sind sie in der Europa League sang- und klanglos gescheitert - und dieses Jahr, in einer ganz leichten Gruppe sind sie nicht Dritter, sondern Vierter geworden. Erst wenn sie diese zwei Dinge in Einklang bringen, wenn sie zeigen, dass sie international mitspielen können, dann sage ich: Chapeau!"

Zum Münchner Problem mit den Medien sagt Uli Hoeneß: "Da ist man in einem großen Konflikt. Nach den Erfahrungen der letzten zwei, drei Monate sage ich, hätten wir ein, zwei Spieler mehr haben können. Es gibt eine Problematik in Deutschland, in München speziell. Wir hatten das Problem ja mal gehabt, als Roben nicht gespielt hat, auch weil Müller da spielen sollte, da war ja wochenlang ein Riesentheater in den Medien. Bei uns ist leider so eine Unsitte eingetreten. Einerseits wollen die, dass du 15 gleichwertige Spieler hast - und wenn dann vier von den 15 auf der Bank sitzen und wir gewinnen 5:0 und der Mario macht vorne drei Tore, dann gehen die nicht einen Bericht schreiben über Mario Gomez, der drei Tore geschossen hast, sondern über den Star, der auf der Bank sitzt. Das ist ein Riesenproblem. Man muss vielleicht im Hinblick auf die Europameisterschaft den Kader qualitativ wieder etwas vergrößern und dich denke, das wird der Vorstand tun."

Uli Hoeneß auf die Frage, ob die Dortmunder im Bayern-Stil gewonnen hätten: "Sie haben glücklich gewonnen, das ist kein Bayern-Stil."

Uli Hoeneß auf die Frage, ob er Borussia Dortmund schon zur Meisterschaft gratulieren wolle: "Natürlich nicht heute, aber wenn es rechnerisch feststeht, werde ich der Erste sein, der Dortmund gratuliert, weil ich immer sage, wenn jemand am Ende nach 34 Spielen, oder nach 33 Deutscher Meister ist, dann hat er's verdient. Hoffnung habe ich eigentlich keine mehr. Aber sie wissen ja: Ich bin einer, der immer die Fakten anschaut und dann gratuliert."

Auf die Aufforderung, weitere BVB-Aktien zu kaufen, sagt Hoeneß: "Im Gegenteil: Ich werde die Aktie demnächst verkaufen. Ich war als Aktionär enttäuscht: Nachdem sie uns geschlagen haben, ist die Aktie nicht gestiegen, sondern gefallen. Das ist als Aktionär für die Profis ein ganz schlechtes Zeichen."

Auf die Frage, ob er Dortmund in einer finanziellen Krise wieder helfen würde, antwortet Uli Hoeneß: "Das würde ich immer wieder machen, denen, die am Boden liegen, helfen."

Zur Frage, wie oft er sich geärgert habe, einst Klinsmann und nicht Klopp geholt zu haben, sagt er: "Das kann man doch alles nicht sagen. Ich kann mich noch erinnern, als Jürgen Klopp, der ein erstklassiger Trainer ist, auch in Dortmund am Anfang Probleme hatte - ob man das alles in München überstanden hätte, wissen wir doch gar nicht. Insofern: Ich bin kein Kaffeesatzleser. Ich bin absoluter Pragmatiker. Dass ich viel von ihm halte, habe ich ja schon gezeigt, als ich ihn damals angerufen habe und ich ihn gefragt habe: Herr Klopp, können sie sich vorstellen, Bayern München zu trainieren. Und er hat ja gesagt. Der hat jetzt Vertrag bis 2016. Was bis dahin passiert, wissen wir doch alle nicht."

Hans-Joachim Watzke sagte über Bayern-Präsident Uli Hoeneß nach der 0:1-Niederlage am Mittwoch in Dortmund: "Ich hatte da wirklich Mitgefühl mit Uli Hoeneß. Man konnte in dem Moment wirklich sehen, welchem Druck wir allesamt ausgesetzt sind. Ich habe dieses Gefühl, das er am Mittwoch hatte, auch schon erlebt."

Quelle: Sky (ots)

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