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DFI: Blatters Rücktritt eine Finte?

Archivmeldung vom 05.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/DFI - Deutsches Fussball Institut/Marian Kamensky"
Bild: "obs/DFI - Deutsches Fussball Institut/Marian Kamensky"

Sepp Blatter ist nicht zurückgetreten, sondern er hat seinen Rücktritt angekündigt. Er ist und bleibt auf absehbare Zeit der Präsident der FIFA und verschafft sich durch diese Ankündigung mehr Ruhe und auch Spielraum zum Handeln. Blatter kann am besten einschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass das FBI um Chefermittlerin Loretta Lynch, bei ihm in dem Maße fündig wird, dass er selbst nicht mehr zu halten ist. Er weiß aber auch am besten, wie groß die Chance ist, dass das zukünftig Aufgedeckte nicht ausreicht, um ihn zu stürzen. Das Deutsche Fußball Institut (DFI-24.de) geht der Frage nach, ob der angekündigte Rücktritt Blatters nicht eine Finte ist, für den Fall der minimalen Chance, dass nichts Erdrosselndes gefunden wird, doch zu überleben?

Auf Blatter ist von allen Seiten eine Hetzjagd begonnen worden, die täglich an Fahrt gewann und ihn auch ohne Korruptionsnachweis zerstört hätte. Nur ein Beispiel sind die Groß-Sponsoren, die abspringen werden, wenn die FIFA sukzessive zum negativen Imageträger wird.

Durch den angekündigten Rücktritt schafft er sich beispielsweise auch an dieser Front sofort Ruhe. Nun wird über Reformen und Nachfolger diskutiert und Blatter ist medial schon beerdigt, sprich in Ruhe gelassen.

Sollte aber von Lynch nichts Zwingendes kommen dann könnte er doch wieder überleben, was ohne den angekündigten Rücktritt nicht mehr möglich gewesen wäre. Blatter kann nun in aller Ruhe weiterregieren und sich auf genau diesen Fall vorbereiten.

Blatter ist ein knallharter rigoroser und hochintelligenter Profi, der nicht die erste Finte gelegt hat. Sein Freund Putin hat ihm ja schon mal gezeigt, wie man ein Weltreich regieren kann, ohne den Chefsessel inne zu haben. Die Chance, dass Blatter am FBI vorbeischrammt ist klein, aber sollte dies eintreten, ist das letzte Wort über ein "Aus" Blatters in der FIFA noch nicht gesprochen. Dann regiert Blatter eben von einer nun in aller Ruhe möglichen neu aufgebauten Position und Struktur und unter ihm ein Frühstücks-Präsident. Bei Blatter ist solange Alarmstufe 1, solange er einen Schlüssel für das FIFA Gebäude in der Schweiz in seiner Anzugstasche hat.

Die NSA hat Imageprobleme, da kommt die FIFA gerade recht Die NSA ist weltweit, wie die FIFA, in der Dauerkritik. Von Edward Snowden angeknockt gibt es fast täglich Horrorberichte über die Aktivitäten des amerikanischen Geheimdienstes. Die deutschen Politiker sind überraschend ruhig und moderat, obwohl sie bis ins Schlafzimmer selbst abgehört wurden. Die Erklärung liegt auf der Hand. In Deutschland werden in den Ministerien haarsträubende Fehler gemacht. So ist es nur logisch und wahrscheinlich, dass eine Einrichtung wie der Bundesnachrichtendienst, der sich, anders als Ministerien, so gut wie nie für sein Tun öffentlich rechtfertigen muss, alles andere als optimal arbeitet. Deshalb ist man auf die NSA und ihre weltweiten Verbindungen, Einflussmöglichkeiten und Informationen komplett angewiesen. So geht es den meisten Ländern und natürlich auch der Schweiz.

Selbst Merkel hat immer mehr Erklärungsprobleme. Mit den oben genannten Schlüssen wird das moderate Verhalten der abgehörten Politiker europaweit schlüssig. Für alle Beteiligten, Abgehörte und Abhörende, wäre es gerade wichtig und längst überfällig, wenn da der Fokus wieder weggenommen werden könnte, noch besser, wenn etwas geschieht, das das Ansehen der NSA stärkt. Da kommt die FIFA und Blatters Apparat gerade recht. Unterstützt von einem bei den Olympia-Bewerbungen der USA gedemütigten Präsident Barack Obama wäre es der Volltreffer, wenn man vor den Augen der Weltöffentlichkeit, die schon als unangreifbar geltende Festung FIFA filetieren könnte. Weltweit würde ein solcher Erfolg das Verständnis für die Notwendigkeit der NSA und von Geheimdiensten ganz allgemein rasant erhöhen.

Also die Chancen für Blatter stehen schlecht. Aber sollt es sein, dass Lynch doch nicht strafbares aufdeckt, dann könnte sich die Rücktrittsankündigung als Finte herausstellen und die Ära Blatter nicht zwingend zu Ende gehen.

Quelle: DFI - Deutsches Fussball Institut (ots)

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