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Welt-Anti-Doping-Agentur kritisiert DFB-Dopingkontrollsystem

Archivmeldung vom 28.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Generalsekretär der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), David Howman, hat das Vorgehen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei der Durchführung von Dopingkontrollen kritisiert.

"Ich würde mich gerne einmal mit der Bundesliga darüber unterhalten - und ihnen sagen, dass sie mit einer unabhängigen Organisation wie der NADA zusammen arbeiten sollten", sagte er in der ARD-Sportschau am Samstag (28.02.2008).

Hintergrund ist die Affäre um zwei verspätet abgegebene Dopingproben der Hoffenheimer Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker beim Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 7. Februar. Dabei war bekannt geworden, dass - anders als in vielen Sportarten wie etwa dem Radsport üblich - bei den Dopingkontrollen keine unabhängigen so genannten Chaperons eingesetzt werden. Die Chaperons informieren die Sportler über die abzugebende Probe, begleiten sie bis in den Doping-Kontrollraum und sollen garantieren, dass keine Manipulationen vorgenommen werden. In der Bundesliga übernehmen die Anti-Doping-Beauftragten der Vereine diese Aufgabe.

Dieses Vorgehen kritisierte WADA-Generalsekretär Howman mit den Worten: "Dieses Prozedere ist nicht normal." Er empfiehlt der Liga eine Zusammenarbeit mit der Nationalen-Anti-Doping-Agentur (NADA) auch bei den Wettkampfkontrollen. Bisher ist die Organisation mit Sitz in Bonn nur für die Trainingskontrollen im deutschen Fußball zuständig.

Der DFB-Vizepräsident und zugleich Vorsitzende der DFB-Anti-Doping-Komission, Dr. Rainer Koch, sagte in der ARD-Sportschau: "Diesen Chaperon, der in anderen Sportarten vielleicht von Nöten ist, den brauchen wir bei den Spielen tatsächlich eigentlich nicht , denn die Distanz von der Spielfeldbegrenzung bis zum Kontrollraum beträgt 30, 40 Meter in aller Regel. Das kann der Dopingarzt bestens überblicken."

Nach Informationen der ARD Dopingredaktion hatten die NADA und der DFB im Januar Gespräche über eine mögliche Übernahme der Wettkampfkontrollen geführt. Der DFB hatte dies allerdings zu diesem Zeitpunkt abgelehnt. "Wenn es noch es etwas zu verbessern gibt, dann wird es verbessert", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger ebenfalls in der ARD-Sportschau zu den Wettkampfkontrollen. In den Statuten der NADA ist festgelegt, dass die Agentur zu einem nicht näher festgelegten Zeitpunkt neben den Trainings- auch sämtliche Wettkampfkontrollen in allen Sportarten in Deutschland vornehmen soll.

Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hatte vergangenen Sonntag im SWR-Fernsehen Nachlässigkeiten im Dopingkontrollsystem offenbart.   "Wenn sich natürlich die Äußerungen von Herrn Rangnick bewahrheiten sollten - und wir haben gegenüber dem DFB klar kommuniziert, dass das letztendlich heraus gefunden werden muss - dann werden wir natürlich entsprechende Forderungen stellen", sagte NADA-Justiziarin Anja Berninger der ARD-Sportschau.

Quelle: ARD

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