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Nationalelf Sportpsychologe: Machtkampf in Nationalelf kann "katastrophale Folgen" haben

Archivmeldung vom 24.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Psychologen warnen vor Auswirkungen des Machtkampfs zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Michael Ballack. "Das kann katastrophale Folgen für die Leistung der Nationalmannschaft haben", sagte Sportpsychologe Oliver Stoll der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Der Wissenschaftler der Luther-Universität Halle-Wittenberg meint, dass durch den Streit auch die anderen Spieler von ihren sportlichen Zielen abgelenkt würden. Stoll vermutet, dass Löw in der Mannschaftsführung ein Fehler passiert ist, "so dass die Spieler nicht mehr wussten, woran sie sind". Besonders Torsten Frings fühle sich ja ungerecht behandelt.

"Gerechtigkeit ist ein subjektives Erleben", sagte die Erziehungspsychologin Claudia Dalbert der Zeitung. "Für die Identifikation in einer Gruppe hängt viel von der Gerechtigkeit bei Entscheidungen ab", so Dalbert weiter. Das seien Grundsätze der Organisationspsychologie, die für die Zusammenarbeit in Firmen wichtig seien. "Fußball ist im Grunde ja nichts anderes, da geht es ja auch um Mitarbeiterführung." Für die Akzeptanz einer Personalentscheidung sei weniger das Ergebnis als der Prozess entscheidend. Unter anderem sei Transparenz wichtig, eine Erläuterung, warum die Entscheidung wie gefallen ist - also warum Frings nicht spielen darf. Stoll vermutet, dass Löw seine Personalentscheidung nicht genug erklärt hat.

Interessant ist für die Psychologen, wie die Krise überwunden werden kann. Die Nationalmannschaft beschäftige mit Hans-Dieter Hermann einen eigenen Sportpsychologen. "Das ist ein renommierter Kollege", sagte Stoll, "er muss jetzt moderieren. Aus dem Streit muss jeder herauskommen, ohne sein Gesicht zu verlieren." Er nehme an, dass Ballack nach dem "Friedensgipfel" im Team bleibe, "und er und Löw versprechen, Probleme künftig besser und intern zu lösen".

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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