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Psychiater von Robert Enke fordert Kollegen in jedem Bundesligaklub

Archivmeldung vom 28.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Daniela B. / pixelio.de
Bild: Daniela B. / pixelio.de

Zehn Jahre nach dem Selbstmord von Fußballtorwart Robert Enke fordert dessen früherer Psychiater Valentin Markser einen Sportpsychiater für jeden Bundesligaklub. "Wenn man die seelische Gesundheit der Sportler ernst nehmen will, müsste jeder Profiklub neben einem Sportpsychologen oder Mentaltrainer auch verpflichtend einen ausgebildeten Sportpsychiater fest in seinen Reihen haben", sagte Markser dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Markser weiter: "Wer den nicht hat, darf nicht mitspielen. Auf diese Weise käme sehr schnell Bewegung in dieses wichtige Thema." Nach Ansicht von Markser hat sich in der Frage des Umgangs mit Depressionen seit dem Selbstmord von Enke kaum etwas geändert. "Das System ist leider noch auf dem Stand von 2009. Es scheint so, als ob es eine unheilvolle Allianz im Leistungssport gibt, die den dringend nötigen Aufbruch zur besseren Behandlung von seelischen Krankheiten verhindert", sagte Markser dem RND.

Dies habe mehrere Gründe. "Da sind erstens die Vereine, die um das Image des Produkts fürchten. Zweitens, Sportler und Trainer, die sich im modernen Sport nahezu ständig im Wettkampfmodus befinden. Sie wollen nicht über Schwächen reden, obwohl die auch zum Leistungssport gehören", sagte Markser dem RND weiter. "Dann haben wir drittens die Zuschauer, die Fans. Sie haben eine Sehnsucht nach Idolen und ein riesiges Bedürfnis nach Identifikation. Niemand will einen Versager. Allen gemeinsam ist, dass sie vom T hema der seelischen Gesundheit im Sport wenig wissen wollen."

Spitzensportlern rät Markser davon ab, sich bei Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten zu outen. "Die Gesellschaft kann damit derzeit leider noch nicht umgehen. Die Widerstände sind noch zu groß. Leider haben insbesondere die Fans nicht dazugelernt", sagte Markser dem RND. "Viele reiten weiterhin gerne darauf herum, dass die hochbezahlten Sportler genug `Schmerzensgeld` bekämen. Als ob das Leid einer Krankheit mit Geld verrechnet werden kann. Das ist zynisch!"

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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