Nada verurteilt "Enhanced Games"
Die Nationale Anti-Doping-Agentur Deutschland (NADA) blickt besorgt auf die "Enhanced Games", die 2026 in Las Vegas, USA, stattfinden sollen. "Die NADA spricht sich klar gegen die Durchführung und mediale Inszenierung der sogenannten Enhanced Games aus", sagte Nada-Chef Lars Mortsiefer am Dienstag bei der Jahres-Pressekonferenz der Agentur in Berlin.
Die Pläne seien "irreführend und grundlegend falsch". Das geplante
Veranstaltungsformat, bei dem leistungssteigernde Substanzen und
Methoden bewusst erlaubt und beworben werden, setze falsche Anreize,
verharmlose gesundheitliche Risiken und stelle eine ernstzunehmende
Herausforderung auch für ein gesellschaftlich getragenes
Gesundheitssystem dar. Auch die Wirkung auf junge Athleten betrachte man
mit großer Sorge - denn die Enhanced Games vermittelten nicht nur
falsche Ideale, sondern könnten auch Vorbilder schaffen, die junge
Sportler negativ beeinflussen, so Mortsiefer.
Er ging unterdessen
auch auf die öffentliche Wahrnehmung der Anti-Doping-Arbeit im
vergangenen Jahr ein: "Eine starke internationale Anti-Doping-Arbeit
basiert maßgeblich auf einem einheitlichen und transparenten Handeln
aller an der Anti-Doping-Arbeit Beteiligten." Im letzten Jahr habe die
Anti-Doping-Arbeit allerdings durch verschiedene Ereignisse massiv an
Vertrauen verloren. "Es ist dringend geboten, das Vertrauen
zurückzugewinnen, deshalb fordern wir gemeinsam mit weiteren
Anti-Doping-Organisationen aus allen Kontinenten zum konstruktiven
Dialog auf."
Nötig sei eine "weltweite Harmonisierung des
Regelwerks", so Mortsiefer. Dies sei für Fairness und Chancengleichheit
im Sport unabdingbar. "Die Nada setzt sich für einen starken,
unabhängigen Regelungsgeber ein." Diese Forderung bringe die NADA in die
aktuelle Überarbeitung des Welt Anti-Doping-Codes ein und beziehe
Athleten in diesen Prozess mit ein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur