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Fußballstars und Fans in Deutschland unterstützen homosexuelle Spieler

Archivmeldung vom 17.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bild: Screenshot Twitter
Bild: Screenshot Twitter

Mehr als 800 deutsche Fußballer und Fußballerinnen, darunter Max Kruse, Almuth Schult und Sebastian Ohlsson, haben sich in einem öffentlichen Appell für Coming-Out eingesetzt und den homosexuellen Profis Unterstützung versprochen. Der ehemalige DFB-Kapitän Philipp Lahm rät indes von einem Outing während der aktiven Karriere ab. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "„Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das Richtige, und wir sind auf eurer Seite“, heißt es in dem Solidaritätsschreiben, welches das Magazin „11 Freunde“ in seiner jüngsten Ausgabe veröffentlicht.

„Auch im Jahr 2021 gibt es keinen einzigen offen homosexuellen Fußballer in den deutschen Profiligen der Männer“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. „Die Angst, nach einem Coming-out angefeindet und ausgegrenzt zu werden und die Karriere als Profifußballer zu gefährden, ist offenbar immer noch so groß, dass schwule Fußballer glauben, ihre Sexualität verstecken zu müssen.“

Die Initiaive bekommt inzwischen Zuspruch und auch Fans machen mit.

Zu den Unterzeichnern des Appells „Ihr könnt auf uns zählen!“ gehören unter anderen bekannte Profis wie Max Kruse (1. FC Union Berlin), Niklas Stark (Hertha BSC), Jonas Hector (1. FC Köln), Bakery Jatta (Hamburger SV), die Nationalspielerinnen Almuth Schult und Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) sowie ganze Mannschaften von Proficlubs. So unterzeichnen beispielsweise Lars Stindl, Matthias Ginter, Breel Embolo, Yann Sommer, Tony Jantschke und Trainer Marco Rose für Borussia Mönchengladbach sowie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für Borussia Dortmund und alle 850 Mitarbeiter.

Niemand solle zu einem Coming-out gedrängt werden, betonen die Unterzeichner. „Das ist die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Aber wir wollen, dass sich jeder, der sich dafür entscheidet, unserer vollen Unterstützung und Solidarität sicher sein kann.“ Als erster prominenter deutscher Fußballer hatte Lahms Auswahlkollege Thomas Hitzlsperger 2014 öffentlich gemacht, dass er homosexuell sei - allerdings erst nach Abschluss seiner sportlichen Karriere.

Lahm, der am Mittwoch in München sein Buch „Das Spiel - Die Welt des Fußballs“ vorstellte, fände das Outing eines Fußball-Profis wünschenswert. Er ist aber skeptisch, ob die Zeit dafür reif ist. „Da muss man enorm stark sein, um das alles zu verkraften“, sagte Lahm. Er wolle „auf Gefahren hinweisen, man muss sich das genau überlegen“.

Es möge Städte und Vereine geben, wo solch ein Coming-out eher möglich sei als anderswo, schreibt der Ex-Weltmeister in seinem Buch, aus dem die „Bild“-Zeitung (Mittwoch) vorab zitiert. Lahm nannte Berlin, Freiburg und den FC St. Pauli. „Aber gegenwärtig schienen mir die Chancen gering, so einen Versuch in der Bundesliga mit Erfolg zu wagen und nur halbwegs unbeschadet davonzukommen“, schreibt der frühere Profi des FC Bayern.

Lahm empfiehlt homosexuellen Fußballern, sich vor einem geplanten Coming-out mit engsten Vertrauten zu beraten. Er rät jedoch davon ab, sich über das Thema mit Mitspielern zu unterhalten. Grund für Lahms Ratschlag ist die nach seiner Meinung fehlende Akzeptanz sowohl im Fußball als auch im Umfeld.

Starke Worte fand Unions Publikumsliebling Kruse. „Wenn sich einer meiner Kollegen outen würde, würde ich ihn vor den Idioten draußen schützen“, sagte der 32 Jahre alte Angreifer. FC-Kapitän Hector verwies auf die Charta des Kölner Bundesligisten, in der es heißt: „Herzlich willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands - egal, woher du kommst, was du glaubst, was du hast oder bist, wie du lebst und wen du liebst.“ Lahm wertet den Appell der meinungsstarken Ex-Kollegen positiv. Je mehr das Thema in der Öffentlichkeit sei, umso hilfreicher sei das, sagte er.

Im Kampf gegen Homophobie in den Stadien haben sich in den vergangenen Jahren die Ultra-Gruppierungen der Fanszene sehr engagiert. Auch Verbände wie der DFB sprechen sich - wie bei der Aktion „Viele Farben - ein Spiel!“ - immer wieder gegen Diskriminierung von Homosexuellen aus."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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