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Gespräch mit Anti-Doping-Experte Prof. Werner Franke

Archivmeldung vom 12.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit Empörung hat der Anti-Doping-Kämpfer Professor Werner Franke auf die Idee einer totalen Profissionalisierung des Schwimmsports reagiert. Diese Forderung hatte Örjan Madsen, Sportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes, vor Beginn der DM in Berlin gestellt.

Franke nannte solche Ambitionen im Gespräch mit der Westfälischen Rundschau (Donnerstagsausgabe) "geradezu bescheuert". Vor dem Hintergrund der aktuellen Doping-Problematik sei es "unverantwortlich" und "eine gequirlte Dummheit", sich nur auf den Sport zu konzentrieren. Wer das tue, bei dem sei doch "die Abhängigkeit von Drogen vorgebucht". Denn mit jedem Jahr, da gesteckte Ziele nicht erreicht würden, werde doch die Neigung größer, sich unerlaubter Mittel zu bedienen. Franke: "Totale Professionalisierung heißt Verführung."
Mit Blick auf die enttäuschenden Resultate bei der WM in Melbourne meinte Franke: Die Resultate seien "offensichtlich eine Folge dieses komischen Trainings in der Höhe." Dort müsse es methodische Fehler gegeben haben. "Die haben schlicht und einfach zu lange durchgekloppt." Statt nun allein den Schwimmern die Schuld zu geben, so Franke, sollte Madsen in eigener Sache aktiv werden: "Der Mann müsste eigentlich zurücktreten."
Auch in der Leichtathletik, die wie der Schwimmsport hierzulande um internationale Konkurrenzfähigkeit kämpft, hält man die totale Professionalisierung nicht für den geeigneten Weg. Dr. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sagte der WR: "Ich bin da sehr skeptisch. Wir arbeiten dual, versuchen Sport und Beruf zu kombinieren. Das zweite Standbein ist wichtig." Der 61 Jahre alte Norweger Madsen verteidigte gegenüber der WR seine Pläne: Es gehe nicht darum, auf Beruf oder Studium zu verzichten, sondern nur um "eine Verschiebung für eine bestimmte Zeit". Er unterstrich auch seine Forderung nach einer "finanziellen Grundsicherung" wie etwa bei den US-Schwimmern. Zum Thema Doping sagte er: "Was woanders gemacht wird, kann ich nicht beeinflussen." Er sei aber fest überzeugt, dass man auch ohne Doping in die absolute Weltklasse vorstoßen könne. "Sonst würde ich diesen Job nicht machen."

Quelle: Pressemitteilung Westfälische Rundschau

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