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1. Bundesliga: Dortmund schlägt Bayern

Archivmeldung vom 12.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Im Top-Duell der Bundesliga hat der BVB Rekordmeister Bayern München mit 1:0 (0:0) geschlagen. Die Ergebnisse der übrigen Partien lauten wie folgt: Nürnberg - Schalke 4:1, Hoffenheim - HSV 4:0, Leverkusen - Kaiserslautern 3:1 und Hannover - Wolfsburg 2:0.

Die Dortmunder haben das Spiel in der ersten Hälfte klar gegen offensiv kaum stattfindende Bayern dominiert. Der Rekordmeister zeigte bis dahin kaum Einsatz, keine Laufbereitschaft, kein Kombinationsspiel, aber immerhin einen Torwart, der die größte Dortmunder Chance vereiteln konnte. Bei den Schwarz-Gelben lief die Kugel von der ersten Sekunde an auf engstem Raum und so kamen sie auch immer wieder in gefährliche Situationen. Vor allem behauptetenn sie im Gegensatz zu den Gästen die Bälle in der Offensive. Ein Lewandowski konnte scheinbar zu jeder Zeit in jeder Höhe in jedem Tempo angespielt werden. Er verarbeitete das Leder und spielte weiter. Ganz anders sein Gegenüber Gomez, dem bis dahin nichts gelungen war. In der zweiten Hälfte übernahm der Rekordmeister dann das Kommando. Die Gäste waren nun viel im Ballbesitz, Dortmund zunehmend passiv. Promt hatte Ribéry in der 60. Minute die erste Chance in Führung zu gehen, schoss allerdings mit links am Tor vorbei. Doch in der Schlussphase kroch der BVB mit frischen Kräften aus dem Loch: Persic führte eine Ecke schnell aus, Bayern wehrte die Kugel in die Mitte ab. Dann Schoß Großkreutz aus 16 Metern, Lewandowski fälschte geschickt ab, und der Ball landete unhaltbar für Neuer im linken Eck (77.). In der 86. Minute kann dann Weidenfeller einen Foulelfmeter von Robben halten.

Die wichtigsten Stimmen zu den Mittwochabendspielen des 30.Spieltages der Fußball-Bundesliga exklusiv bei Sky:

Arjen Robben (FC Bayern) über die Niederlage, an der er großen Anteil hatte: "Das ist sehr bitter und sehr enttäuschend. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es stand 0:0, dann ist es schon bitter, dass wir das Tor kassieren und dann haben wir noch die Chance auf den Ausgleich durch den Elfmeter. Ich habe in den letzten drei Jahren zehn oder elf Elfmeter in Folge verwandelt. Heute war es der erste, den ich verschossen habe. In so einem Monet, das ist bitter. Ja, das ist peinlich." Über eine mögliche Vorentscheidung im Titelkampf: "Dortmund hat einen Riesenschritt gemacht. Wir können fast sagen, dass sie Deutscher Meister sind."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...

...über seine Liebe zu Borussia Dortmund: "Ich möchte nicht übertreiben und pathetisch werden. Das, was wir hier machen, geht nicht im Vorbeigehen. Wir machen das mit Haut und Haaren, fertig. Wir sind alle in bisschen verknallt in den Verein. Das muss man dann ab und zu mal rauslassen."

...der den Rekord von Otto Rehhagel mit vier Siegen gegen Bayern in Folge einstellte: "Viermal in Folge die Bayern zu schlagen, ist eigentlich unmöglich. Das erste Mal haben wir hingekriegt, beim zweiten Mal habe ich gesagt, das kann eigentlich nicht sein, aber wir haben's hingekriegt, beim dritten Mal habe ich gesagt, das ist ausgeschlossen, wir haben's hingekriegt. Und heute fand ich war das beste Spiel, was wir gegen sie gemacht haben. Dass wir das abrufen in so einer Drucksituation, in der wir ja logischerweise auch sind, weil unsere Ziele ja auch wachsen und größer werden, wie die Jungs da Fußball spielen, ist außergewöhnlich."

...auf die Frage, ob eine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen sei: "Es kann leider ne ganze Menge passieren. Aber das interessiert mich nicht wirklich. Wir haben gerade mal drei Tage Zeit, dieses außergewöhnliche Erlebnis zu feiern, zu genießen. Dann haben wir das nächste Brett vor uns. Unsere Freunde aus Gelsenkirchen werden alles dafür tun, es uns schwer zu machen. Also, wir bleiben total in der Spur. Wir brauchen keine Vorentscheidung. Wenn es eine Entscheidung gibt, dann werden Sie uns feiern sehen, bis dahin arbeiten wir einfach."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern) über den Titelkampf: "Dortmund wird mit ziemlicher Sicherheit, zu 99 Prozent Deutscher Meister."

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern) über den schwarzen Tag von Arjen Robben: "Ich denke, wir dürfen nicht anfangen, irgendeinem Spieler die Schuld zuzuweisen. Er hat wie viele in der ersten Hälfte einen schweren Stand gehabt. Wir waren nicht so durchschlagskräftig. Nach der Pause war er wie alle anderen wesentlich besser. Das passiert halt mal im Fußball, dass man einen Elfer verschießt."

Sky Experte Franz Beckenbauer...

...auf die Frage, wozu die Bayern den Dortmundern nach dem Spiel gratuliert hätten: "Zur deutschen Meisterschaft. Die Dortmunder haben jetzt sechs Punkte Vorsprung. Das lassen sie sich in vier Spielen nicht mehr nehmen. Schade, denn die Bayern haben ein hervorragendes Spiel geliefert, haben Dortmund in die Knie gezwungen. Dann verlieren sie durch ein Zufallstor. Es gibt so Tage, da will es nicht. Damit muss man sagen, die Spannung im Titelkampf ist vorbei."

...über den schwarzen Tag von Arjen Robben: "Er ist ein Weltklasse Spieler, er wird darüber hinweg kommen. In solch einer Situation den Mut zu haben, da hin zugehen als gefoulter Spieler in dieser entscheidenden Phase, denn er weiß, wenn er drin ist, bleiben die Bayern im Titelkampf und wenn nicht, ist es vorbei, das muss man ihm hoch anrechnen. Aber bei mir als Trainer hätte er nicht geschossen. Er hat bei mir das Gesetzt gegeben, dass der Gefoulte nicht schießt. Vielleicht gibt's das Gesetz nicht mehr oder es ist noch nicht bis nach Holland vorgedrungen."

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) über den von ihm verursachten und dann gehaltenen Strafstoß: "Ich glaube nicht unbedingt, dass ich Robben berührt habe. Er fädelt ein, ich gehe normal zum Ball. Dann zu halten war ein schönes Gefühl. Ich bin kein absoluter Elfmeterkiller. Aber ich halte die wichtigen und darauf kommt's an."

Christian Nerlinger (Sportdirektor FC Bayern) über den Rückschlag: "Wir müssen in allen Wettbewerben ab morgen wieder nach vorne schauen, müssen natürlich in der Champions League, im Pokal und natürlich auch in der Meisterschaft schauen, das Beste rauszuholen."

Neven Subotic (Borussia Dortmund)...

...auf die Frage, ob die Meisterschaft nun entschieden sei: "Nein, auf keinen Fall. Es sind noch vier Spiele. Es kann alles passieren. Wir haben heute den wichtigsten Schritt gemacht, das war ein Big Point, mehr halt nicht."

...über seine Proteste beim Elfmeter-Pfiff: "Ich hab's als Schwalbe empfunden und habe gehofft, dass Gott das sieht. Zu Recht hat Roman den gehalten." Was er danach zu Fehlschütze Robben gesagt habe: "Ich habe keinen Bock auf Schwalben, irgendwas in der Art."

Heiko Westermann (Hamburger SV) über die Leistung des HSV: "Es war eine Katastrophe heute. 4:0 zu verlieren, das kann nicht sein, das darf nicht sein. Aber wir haben keine Zeit darüber nachzudenken, am Samstag geht's weiter."

Thorsten Fink (Trainer Hamburger SV) über den schwachen Auftritt seiner Mannschaft: "Heute hat jeder vielleicht gedacht nach den Ergebnissen vom Dienstag, wir könnten jetzt locker Fußball spielen. Das war der Fehler. Wir haben nur die ersten zehn Minuten gut gespielt. Alles andere war danach Null."

Tim Hoogland (FC Schalke 04) nach der 1:4-Klatsche in Nürnberg: "Wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Wir haben großen Dreck produziert hier vor dem Derby. Das müssen wir am Samstag wieder wett machen."

Tom Starke (1899 Hoffenheim) über die Europacup-Ambitionen: "Solange wir das nicht aus eigener Kraft schaffen können, brauchen wir da eigentlich gar nicht träumen."

Simon Rolfes (Bayer 04 Leverkusen) über den Sieg über Kaiserslautern: "Ich denke, dass wir heute wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben, das dritte Tor war wunderbar rausgespielt. Wir haben mehr Kontrolle über das Spiels bekommen, wo wir zuletzt lange Zeit Probleme hatten. Heute waren Ansätze zu sehen, aber wir müssen weiter hart dran arbeiten."

Krassimir Balakov (Trainer 1. FC Kaiserslautern) über den drohenden Abstieg: "Wir müssen realistisch bleiben. Wir wissen, dass wir nah an der Zweiten Liga sind. Aber theoretische Chancen sind noch da. Wir werden versuchen, die bis zum letzten Spiel zu nutzen."

Daniel Didavi (1. FC Nürnberg) über den Sieg gegen Schalke: "Wir haben heute endlich mal gezeigt, was wir können. Das war über 90 Minuten ein richtig gutes Spiel. Das ist echt geil. Wir waren vor dem Spiel schon richtig heiß, es lief perfekt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky

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