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Gesellschaftliche Trends verändern den Fußball der Zukunft

Archivmeldung vom 07.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellenwert des Profifußballs ist in den letzten Jahren enorm gestiegen: Das Umsatzvolumen des europäischen Fußballs lag in der vergangenen Saison bei fast 15 Mrd. Euro.

Die Folge: Der Sport wird immer mehr von allgemeinen gesellschaftlichen Trends, aber auch von wirtschaftlichen Überlegungen, von Demografie und technologischer Entwicklung geprägt.

Während sich das eigentliche Spiel auf dem grünen Rasen in den letzten 25 Jahren kaum verändert hat, entwickelte sich das Umfeld sehr dynamisch. In den 70er und 80er Jahren war der Fußball kaum kommerzialisiert, Live-Übertragungen im Fernsehen waren Mangelware, und Vereine waren noch Vereine und keine Kapitalgesellschaften. Die Gesamterträge in der 1. und 2. Bundesliga haben in den letzten fünf Spielzeiten um mehr als 50 % auf rund 1,9 Mrd. Euro zugelegt, davon entfallen 1,5 Mrd. Euro auf die 1. Liga. "Für die nächsten Jahre erwarten wir eine Wachstumsrate, die doppelt so hoch ist, wie die des Bruttoinlandsprodukts", so Berenberg-Ökonom Dr. Jörn Quitzau bei der Vorstellung der gemeinsam von Berenberg Bank und Hamburgischem WeltWirtschaftsInstitut HWWI erarbeiteten Studie "Strategie 2030 - Wirtschaftsfaktor Fußball".

"Die Suche nach neuen Finanzierungswegen könnte künftig auch das eigentliche Spiel verändern - mehr Spielunterbrechungen bedeuten mehr Werbezeiten. Daher hat z. B. die Einführung des Videobeweises gute Realisierungschancen", glaubt Quitzau. Auch die Vermarktungsmöglichkeiten eines Endspiels um die Deutsche Meisterschaft hält Quitzau für verlockend: "Das ist zu lukrativ, als dass die Liga sich dem langfristig entziehen kann." Möglich wäre hier die Einführung einer Play-off-Runde, ein Endspiel zwischen Erst- und Zweitplatziertem oder zwei Halbfinals der vier Top-Teams mit anschließendem Endspiel. "Ein Finale wäre sportlich reizvoll und wirtschaftlich hochinteressant", so Quitzau.

Eine Absage erteilen die Forscher hingegen einer geschlossenen Europaliga: "Die Bundesliga und andere nationale Ligen werden mit Sicherheit erhalten bleiben", konstatiert Dr. Henning Voepel vom HWWI. Möglich sei jedoch die Austragung einzelner Bundesligaspiele im Ausland, um neue Märkte zu erschließen. "In vielen Teilen der Welt gibt es ein großes Fanpotential, das nicht von starken nationalen Ligen begleitet wird."

Durch zunehmende Mobilität der Bevölkerung und die demografische Entwicklung nimmt die regionale Identifikation ab und das Freizeit- und Konsumverhalten ändert sich. "An Stelle lebenslanger Bindungen zu einem Verein tritt kurzfristiger Eventkonsum", so Voepel.

"Festzuhalten bleibt, dass die Kommerzialisierung des Fußballs in den kommenden Jahrzehnten zunehmen wird. Wie weit, hängt maßgeblich von der Akzeptanz der Zuschauer und Fans ab. Denn langfristig ist es die Massenattraktivität des Fußballs, die ihm seine wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung verschafft", so Quitzau. 

Die Studie "Strategie 2030 - Wirtschaftsfaktor Fußball" ist der 9. Band einer Studienreihe mit dem Titel "Strategie 2030 - Vermögen und Leben in der nächsten Generation". Berenberg Bank und HWWI widmen sich darin langfristig orientierten volkswirtschaftlichen Fragestellungen.

Quelle: Berenberg Bank

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