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Uefa-Disziplinarchef Limacher muss Tätigkeiten ruhen lassen

Archivmeldung vom 29.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Uefa-Skandal gewinnt zusätzlich an Fahrt. Nach Informationen des Hamburger Magazins stern muss Uefa-Disziplinarchef Peter Limacher, dessen Treiben derzeit nach stern-Enthüllungen eine "interne Untersuchung" durchleuchtet, alle Tätigkeiten ruhen lassen - etwa auch Urteile über das Strafmaß nach Roten Karten in der Champions League.

Die Uefa-Pressestelle teilte auf stern-Anfrage mit: "Peter Limacher hat seine Pflichten im Zusammenhang mit sämtlichen Disziplinarfällen delegiert, um die interne Untersuchung vollumfänglich unterstützen zu können. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung und die daraus resultierenden Entscheidungen müssen zuerst mit dem UEFA-Exekutivkomitee besprochen werden." Die nächste Sitzung des Uefa-Exekutivkomitees findet kommenden Montag im weißrussischen Minsk statt.

Bei Staatsanwalt José Grinda liegen die Zehntausende Seiten Abhörprotokolle aus Gesprächen russischer Mafiosi. Der Name des FC Bayern taucht nach stern-Informationen auf all diesen Seiten nur ein einziges Mal auf - in einem Dialog, der auf stern.de im Wortlaut veröffentlicht ist.

Nach neuen stern-Recherchen hat der frühere Uefa-Fahnder Robin Boksic auch der Münchener Polizei und Justiz fragwürdige Tipps gegeben. Von Anfang Oktober 2009 an lieferte er einem Kriminaloberkommissar Hinweise. Zweimal rückten auf Boksics Tipps hin Sondereinsatzkommandos aus, ein Kroate wurde verhaftet, das Haus eines anderen Kroaten war Ziel einer Razzia. Beide Male wurden die Verfahren eingestellt - aus Mangel an Beweisen. Einen der Beschuldigten hatte Boksic als Auftragskiller bezeichnet, der auf ihn angesetzt sei, den anderen als Waffenschieber. In Wirklichkeit handelte es sich in beiden Fällen um Bekannte, die Boksic viel Geld anvertraut hatten.

Von seinen Gläubigern fühlte sich Boksic bedroht; den Münchener Beamten schlug er daher am 12. Oktober 2009 vor, so der Aktenvermerk, "ihn und seine Familie in ein Zeugenschutzprogramm zu stecken". Daraufhin traf die Polizei laut Akten "entsprechende Schutzmaßnahmen", unter anderem bot "das Polizeipräsidium München" Boksic an, ihm "eine verdeckte Wohnung zur Verfügung (zu) stellen, die Sie ab heute nutzen könnten".

Am 9. November 2009 wurde der Kroate wegen Betrugs in einem Immobilien-Deal angezeigt. Der zuständige Polizist notierte nach Boksics Vernehmung: "Nach Sachlage ist er ein kleiner Betrüger und Möchtegern-Drahtzieher."

Das Verfahren wurde indes am 22. März 2010 eingestellt. Die zuständige Strafverfolgerin Dr. Schwarz, hatte auch die beiden Verfahren geleitet, in denen Sondereinsatzkommandos ausgerückt waren.

Nach stern-Informationen hatte Dr. Schwarz im Zuge der Ermittlungen gegen den Oberbefehlshaber des kroatischen Heeres, Mladen Kruljac einen Haftbefehl ausgestellt - basierend auf Boksics Hinweisen. Kruljac war seinerzeit zuständig für Kroatiens Afghanistan-Engagement im Rahmen des Nato-Einsatzes ISAF.

Quelle: stern

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