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Belegung von Sporthallen mit Geflüchteten ist rückläufig

Archivmeldung vom 20.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Alsterdorfer Sporthalle Bild: Staro1  / wikipedia.org
Die Alsterdorfer Sporthalle Bild: Staro1 / wikipedia.org

Aktuell werden nach Information des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) bundesweit 310 Sporthallen als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. Im Vergleich zum März dieses Jahres bedeutet das einen Rückgang um 377 Hallen. Das ergab eine Abfrage des DOSB-Programms "Integration durch Sport" bei den 16 Landessportbünden (Stichtag: 1. Juli). Die meisten Hallen sind derzeit in Nordrhein-Westfalen (150 / zuvor 331), Baden-Württemberg (49 / zuvor 72), Niedersachsen (30 / zuvor 54) und Berlin (62) belegt. Einzig in der Hauptstadt sind damit etwa gleich viele Hallen betroffen wie im März. Zu Beginn des Jahres 2016 wurden noch rund 1.000 Hallen als Unterkünfte für Geflüchtete genutzt.

Die Räumung der Sporthallen bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie anschließend direkt wieder den Vereinen zur Verfügung stehen. Vor allem der Landessportbund Berlin informiert über zum Teil erhebliche Zeitverzögerungen bei den erforderlichen Sanierungsarbeiten. Im Zeitraum März bis Juli wurde in der Hauptstadt keine Sporthalle dem Sportbetrieb zurückgegeben, obwohl im gleichen Zeitraum sechs Hallen frei wurden. In Baden-Württemberg werden momentan ca. 20 Hallen saniert bzw. rückgebaut, die Sportnutzung wird in der Regel ab dem neuen Schuljahr im September angestrebt.

Das DOSB-Präsidium appelliert vor diesem Hintergrund in der "Berliner Erklärung" an die Verantwortlichen, "die Sporthallen nach deren Räumung unverzüglich zu sanieren und den Schulen und Vereinen möglichst rasch wieder zur Nutzung zu überlassen". Unabhängig davon sollten Flüchtlinge, die jetzt noch in Sporthallen untergebracht sind, zügig alternative und menschenwürdige Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. "Die betroffenen Sportvereine, die die Belegung in den vergangenen Monaten solidarisch mitgetragen und klare Zeichen für eine gelebte Willkommenskultur und Hilfsbereitschaft gesetzt haben, sind auf eine schnelle Freigabe angewiesen", sagt Walter Schneeloch, der im DOSB für Breitensport und Sportentwicklung zuständige Vizepräsident.

Das Beispiel der Karower Dachse in der Sportstadt Berlin zeige exemplarisch, welche Nachteile Vereinen durch die Belegung von Sporthallen entstehen, so die Präsidiums-Erklärung. Der Vereinsvorstand der Dachse berichtete dem DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann bei einem Besuch, dass es seit der Umwandlung der Sporthalle der Grundschule in eine Flüchtlingsunterkunft im November 2015 etwa 300 Vereinsaustritte gab. Neben einem hohen organisatorischen Mehraufwand muss der Verein an die Grenzen seiner finanziellen Möglichkeiten gehen, um in der entstandenen Situation den Trainings- und Wettkampfbetrieb überhaupt aufrechterhalten zu können.

Die Kosten für die Sanierung der Hallen sind schwer zu ermitteln, eine belastbare Gesamtschätzung ist nicht möglich. Mit der Rückführung in die Sportnutzung geht grundsätzlich ein Reinigungs- bzw. Sanierungsbedarf einher, der sehr unterschiedlich ausgeprägt ist und von der Grundreinigung bis zu höheren sechsstelligen Summen reichen kann. So schätzt der LSB Berlin beispielsweise pro kleinere Halle einen Bedarf von etwa 80.000 bis 100.000 Euro und geht insgesamt von "einem hohen einstelligen Millionenbetrag aus".

Erfreuliche Meldungen gibt es aus den Bundesländern Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen, wo aktuell keine Hallen mehr belegt sind. In Hamburg und dem Saarland ist jeweils eine Halle betroffen. In Bremen (3), Hessen (8), Rheinland-Pfalz (6) sind die Belegungszahlen ebenfalls rückläufig, jedoch stehen aufgrund von Sanierungsarbeiten auch hier Hallen teilweise nicht zur Verfügung.

Zum Download: Berliner Erklärung des DOSB-Präsidiums http://bit.ly/29N6rR8

Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) (ots)

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