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Niedersachsens Sportministerin droht mit Ausschluss von Fußball-Gästefans

Archivmeldung vom 01.10.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Daniela Behrens (2022)
Daniela Behrens (2022)

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Niedersachsens Innen- und Sportministerin Daniela Behrens droht den rivalisierenden Fans der Zweitligavereine Eintracht Braunschweig und Hannover 96 für den Fall einer erneuten Eskalation beim Niedersachsen-Derby am 6. Oktober mit einem kompletten Ausschluss von Gästefans. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte die SPD-Politikerin: "Sollte auch das veränderte Konzept mit deutlich weniger Gästefans nicht dazu führen, dass es im Stadion zu weniger Gewalt und weniger Verletzten kommt, dann können wir in Zukunft keine Gästefans mehr zulassen."

Für das Spiel am kommenden Sonntag in Braunschweig hatte die Ministerin das Kontingent für die Gästefans um 40 Prozent reduziert. Statt 2.100 96-Anhängern dürfen lediglich 1.260 Fans aus der Landeshauptstadt in Braunschweig dabei sein.

Gleichzeitig übte Behrens deutliche Kritik sowohl an den Ultraszenen der beiden Vereine als auch am Deutschen Fußball-Bund (DFB). "Was mich nachdenklich stimmt, ist, dass sich in der Ultraszene offenbar überhaupt keine Selbstreflexion einstellt. Da ärgert man sich lieber darüber, nicht in voller Besetzung ins Stadion zu dürfen und hat sich sogar dazu entschlossen, das Spiel zu boykottieren oder den eigenen Verein nicht zu unterstützen. Statt sich einmal ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen, wird in allen öffentlichen Äußerungen die Gewalt im Stadion kleingeredet oder einseitig auf die Polizei geschoben", sagte Behrens.

Auf die Frage, ob sie sich mal mit den beiden Fanszenen an einen Tisch gesetzt habe, antwortete die Ministerin: "Meine Tür ist offen. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass man an einem Dialog wirklich interessiert ist, weder mit der Polizei noch mit mir. Für einen solchen Dialog braucht es ja eine gemeinsame Basis. Diese Basis ist für mich das klare Bekenntnis, dass Gewalt im Stadion nichts zu suchen hat. So eine klare Ansage habe ich aus der Ultraszene bisher nicht gehört."

Für den vom Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) ins Spiel gebrachten Vorschlag von Punktabzügen für Vereine, wenn ihre Fans im Stadion Pyrotechnik abbrennen, zeigte Behrens sich offen: "Die Idee des Kollegen Mäurer, die Clubs bei massiven Ausschreitungen mit Punktabzügen zu bestrafen, finde ich durchaus nachvollziehbar."

Grundsätzlich halte sie es jedoch für zielführender, die bereits bestehenden Regularien des DFB "auch endlich konsequent anzuwenden". Diese sähen bei Ausschreitungen oder dem massiven Einsatz von Pyrotechnik als Waffe beispielsweise schon jetzt die Möglichkeit von Spielabbrüchen vor. "Dieses Mittel wird in der Praxis allerdings überhaupt nicht angewandt", beklagte die Ressortchefin im Gespräch mit der NOZ.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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