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ARD: IOC-Doping-Kontrollsystem zu lax

Archivmeldung vom 08.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie  Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Das IOC schöpft in Sotschi nach Recherchen der ARD-Olympiaredaktion nicht alle Möglichkeiten aus, Sportler auf Doping zu testen. Der Leiter des Moskauer Dopingkontroll-Labors Grigory Rodchenkov, der für das Dopinglabor in Sotschi verantwortlich ist, sagte der ARD, das IOC hätte mehr Tests veranlassen können: "Wir haben hier alles im Labor, um auch 1000 EPO- und 1000 Blutproben zu machen." Das IOC hat aber nur 572 Tests auf das bekannte Blutdopingmittel EPO und 509 Blutkontrollen geplant.

ARD-Doping-Experte Florian Bauer: "Das IOC nutzt hier nur etwa die Hälfte der Kapazitäten aus. Dabei eignet sich EPO als Dopingmittel bei fast allen Wintersportarten."

In Sotschi gibt es auch keine Kontrollen auf Wachstumshormon, obwohl das Dopingmittel möglicherweise weit verbreitet ist. In Sotschi wird nach Recherchen der ARD ein neuerer Test, der Wachstumshormon länger nachweisen kann, nicht genutzt. Bei Olympia in London war dieser sogenannte Marker-Test noch zum Einsatz gekommen. Der medizinische Direktor des IOC, Richard Budgett, sagte hierzu im Interview mit der ARD: "Nur weil manche Dopingkontroll-Labore neue Tests ausprobieren, heißt das noch lange nicht, dass wir hier auch alles, was von der Welt-Anti-Doping-Agentur anerkannt ist, durchführen." Auf ARD-Nachfrage, ob Blutproben nachträglich automatisch auf Wachstumshormon getestet werden, sagte Budgett: "Es gibt kein automatisches Testen. Es geht für uns darum, das zu machen, was am sinnvollsten ist."

Aus Sicht der ARD-Dopingredaktion sind zudem die Kontrollen über den biologischen Athletenpass nicht überzeugend. Dieser zeigt Schwankungen im Blutprofil und ermöglicht dadurch gezielte Dopingkontrollen. Offiziell hieß es bisher beim IOC, es sei für den biologischen Athleten-Pass bei den Olympischen Spielen zuständig. Auf die Frage, ob eine Abhängigkeit von Verbänden bestehe, die Informationen aus dem Pass zu nutzen, sagte Budgett allerdings: "Ja, wir sind abhängig. Am Ende entscheidet der Pass-Manager des jeweiligen internationalen Verbandes, ob jemand gezielt getestet werden soll."

Quelle: BR Bayerischer Rundfunk (ots)

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