Patientenbeauftragter spricht sich für Bürgerversicherung aus
Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, spricht sich für eine Bürgerversicherung aus. "Ich bin grundsätzlich für eine Bürgerversicherung - das würde allen gleichermaßen helfen", sagte der SPD-Politiker "Ippen-Media".
"Eine Bürgerversicherung würde dafür sorgen, dass alle in der
medizinischen Versorgung gleich behandelt werden und nicht eine Gruppe
durch ihre Versicherung Vorteile hat", so Schwartze weiter. "Sie würde
ein Krankenversicherungssystem schaffen, das sich alle leisten können."
Die
SPD hatte im Bundestagswahlkampf 2025 mit dem Konzept der
Bürgerversicherung geworben, konnte sich in den Koalitionsverhandlungen
aber nicht gegen die Union durchsetzen. Dementsprechend sagte Schwartze:
"Dass wir das in dieser Wahlperiode nicht erreichen werden, ist auch
jedem klar."
Optimistischer ist er bei der Überarbeitung des
Patientenrechtegesetzes. "Ich habe große Hoffnung, dass das in dieser
Wahlperiode klappt." Hier will Schwartze unter anderem leichtere
Einsichtsrechte für Patienten und eine Änderung von "nicht sinnvollen,
gefährlichen IGeL-Leistungen".
Ein Beispiel hierfür sei eine
bestimmte Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen.
"Ultraschalluntersuchungen können zu Eierstockkrebs führen. Statistisch
ist es gefährlicher, sich untersuchen zu lassen, als dies nicht
vorzunehmen", so Schwartze. Es brauche daher Einschränkungen. "Es kann
nicht sein, dass man bei manchen Arztpraxen eine solche
IGeL-Dienstleistung bei der Terminvergabe direkt dazubuchen muss, weil
man sonst gar keinen Termin bekommt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur