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Kulturrat: Verkauf von Kunstwerken aus Staatsbesitz gefährdet Förderung

Archivmeldung vom 11.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wappen von Nordrhein-Westfalen
Wappen von Nordrhein-Westfalen

Nach Einschätzung des Deutschen Kulturrats stellt der Verkauf von Kunstwerken aus Landesbesitz die Kulturförderung insgesamt infrage. "Die Kultur ist nicht nur in NRW ein Opfer einer verfehlten Wirtschaftspolitik, die die Idee des Gemeinwohls pervertiert", sagte der Geschäftsführer des Verbands, Olaf Zimmermann, dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).

Beim Verkauf von Kunstwerken aus dem Vermögen der Portigon AG gehe es auch um die Frage, wohin die Liberalisierung im Rahmen des EU-Binnenmarkts und mit Blick auf die zur Rede stehenden Freihandelsabkommen Ceta und TTIP führen könne. Dass die Sammlung der ehemaligen Westdeutschen Landesbank, heute Portigon AG, veräußert wird, gilt als wahrscheinlich.

Der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) begründete dies vergangene Woche damit, dass die Aktiengesellschaft die Kosten ihrer von der EU-Kommission geforderten Abwicklung aus eigener Kraft zu tragen habe. Damit dies ohne weitere Zuführung von Kapital aus dem Landeshaushalt bewältigt werden könne, müsse die Portigon die ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, sagte der Minister vor dem Düsseldorfer Landtag. Darunter falle auch die Verwertung der Kunstgegenstände.

Portigon besitzt unter anderem Werke von August Macke, Pablo Picasso und Joseph Beuys.

NRW wollte auch zwei Polke-Werke verkaufen

Neben anderen Landesunternehmen plante auch die NRW-Bank vor rund einem Jahr den Verkauf wertvoller Kunst aus staatlichem Besitz. "Es gab unterschriftsreife Verträge für den Verkauf von zwei Werken des Künstlers Sigmar Polke. Auf Druck der Landespolitik wurde der Handel in letzter Sekunde gestoppt", zitiert die "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe) einen Insider aus dem Umfeld der Bank. Die landeseigene NRW-Bank räumte die damligen Verkaufspläne gegenüber der Zeitung ein. Zuvor seien die Werke Museen als Dauerleihgabe angeboten worden. "Nachdem zunächst kein Interesse seitens der Museen bestand, wurde ein möglicher Verkauf angedacht", so die Bank. Den Erlös hätte man "gezielt für die Kunstnachwuchsförderung in NRW" einsetzen wollen. Das NRW-Kulturministerium bestätigte der "Rheinischen Post", dass die Staatssekretäre des Kultur- und des Finanzministeriums im März und im September 2014 bei gemeinsamen Sitzungen über Kunstwerke im Besitz von Landesunternehmen beraten haben. Dabei sei es um eine Aufstellung der Kunstwerke gegangen. Eine Sprecherin des Kulturministeriums sagte der Zeitung: "Das Kulturministerium hat vor wenigen Tagen vertraulich eine vollständige Aufstellung der Kunstwerke in Unternehmensbesitz des Landes erhalten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post (ots)

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