Bas rechnet mittelfristig wieder mit steigenden Bürgergeld-Kosten
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) geht davon aus, dass die Ausgaben des Bundes für das Bürgergeld langsamer sinken als bisher bekannt und mittelfristig sogar wieder ansteigen.
Das berichtet die "Bild" (Montagsausgabe) unter Berufung auf den
Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 und die mittelfristige
Finanzplanung. Demnach werden die Ausgaben für Regelsatz und Kosten der
Unterkunft 2026 um 1,5 Milliarden Euro auf 41,1 Milliarden Euro sinken.
Im Jahr 2027 soll der Rückgang 900 Millionen Euro auf 40,2 Milliarden
Euro betragen.
Das Ausgabenminus fällt damit um 600 Millionen
geringer aus als noch vergangene Woche aus Regierungskreisen
kolportiert. Für 2028 sieht der Regierungsentwurf einen Rückgang der
Bürgergeld-Ausgaben um 600 Millionen Euro auf 39,6 Milliarden Euro vor.
Für 2029 wird dann wieder ein leichter Anstieg um 100 Millionen Euro auf
39,7 Milliarden Euro erwartet.
Ein Sprecher des
Bundesarbeitsministeriums (BMAS) sagte der "Bild", der Regierungsentwurf
befinde sich "derzeit noch in Abstimmung. Im Finanzansatz des
Bürgergeldes werden die Wirkungen geplanter gesetzlicher Änderungen
berücksichtigt."
Arbeitgeberverbände kritisieren angesichts der
Zahlen, eine fehlende Bürgergeld-Strategie der Bundesregierung. Der
"Bild" sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter: "Frau Bas hat
ihre neue Linie im Arbeitsministerium noch nicht umgesetzt. Deutschland
kann sich einen aufgeblähten Bürgergeld-Sektor überhaupt nicht leisten.
Viele Arbeitgeber suchen händeringend Mitarbeiter."
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer
Oliver Zander sagte der "Bild": "Es gibt beispielsweise keine Agenda,
wie der Langfristbezug endlich eingedämmt wird. Wenn ein Transfersystem
es zulässt, dass man Jahre und Jahrzehnte Bürgergeld beziehen kann, wenn
man sich einzig und allein an die Verwaltungsvorschriften hält, stimmt
etwas nicht. Viel Geld wird nur gespart, wenn Bürgergeldempfänger aus
dem Leistungsbezug herauskommen und reguläre Arbeit leisten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur