Grüne wollen weg vom "Zerrbild der Elite-Partei"
Die Grünen wollen nahbarer werden und sich mehr mit den Alltagsproblemen der Menschen beschäftigen. Das geht aus einem Strategiepapier der beiden Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge und Britta Haßelmann hervor, über das der "Spiegel" berichtet. Bei den Menschen verfange "zu oft noch das Zerrbild der alltagsfernen Elite-Partei", schreiben die beiden Politikerinnen.
Mit den Grünen würden die Menschen globale Zukunftsfragen wie
Klimaschutz oder Krieg und Frieden verbinden, "beim Alltag der Menschen
aber denkt man weniger an uns. Das müssen wir ändern", heißt es in dem
Papier. Der Klimaschutz soll bei den Grünen weiterhin eine zentrale
Rolle spielen. Um ihn wieder in den Mittelpunkt der Politik zu rücken,
müsste die Partei "manches anders machen als bisher", so die Autorinnen.
Die
Bekämpfung der Klimakrise könne nicht ohne Veränderung gelingen,
"trotzdem hatten wir in den letzten Jahren einen unentschlossenen Umgang
mit der Frage, wie offensiv wir über diese Veränderung sprechen". Man
habe teilweise aus Sorge vor Widerstand gegen Klimaschutz versucht zu
beschwichtigen. "Wenn man aber das Offensichtliche nicht ausspricht,
schürt das Misstrauen", heißt es in dem Papier.
Dazu gehöre es
zuzugeben, dass es bei Veränderungen nicht nur Gewinner gebe. Dröge und
Haßelmann fordern, dass die Verursacher der Klimakrise für die Schäden
aufkommen sollen. Konkret schlagen sie einen "Klimaschäden-Hilfsfonds"
vor, "finanziert durch Übergewinnsteuern oder Abgaben auf fossile
Börsengeschäfte."
Das Papier mit dem Titel "Ein Blick zurück, ein
Blick nach vorne" soll als Diskussionsgrundlage bei der Klausur des
Fraktionsvorstands Anfang der Woche dienen und Weichen für eine
strategische Neuausrichtung der Grünen stellen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur