Studie: Aktivrente könnte Mitnahmeeffekte verursachen
Im Kampf gegen den Fachkräftemangel plant die schwarz-rote Bundesregierung einen Steuerbonus für Rentner - doch die sogenannte Aktivrente könnte den Staat mehr kosten, als sie bringt, wenn nicht genügend Rentner mitmachen. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
Der Grund sind drohende Mitnahmeeffekte: Von der Aktivrente würden laut
DIW direkt 230.000 Rentner profitieren, die bereits arbeiten. Vor allem
Besserverdiener würden demnach den Steuerbonus erhalten. Das DIW
beziffert die Verluste an Steuereinnahmen dadurch auf rund 0,8
Milliarden Euro. Wenn die Aktivrente 75.000 zusätzliche Beschäftigungen
schafft, gleicht das laut DIW die Einnahmeverluste aus. Die Bundesbank
zeigte sich am Dienstag aber skeptisch, dass die Aktivrente wirklich
viele Rentner motivieren kann, länger zu arbeiten.
CDU-Generalsekretär
Carsten Linnemann, der Erfinder der Aktivrente, verteidigt sein
Konzept. "Die Aktivrente ist eine vollkommen neue Idee", sagte Linnemann
der "Süddeutschen Zeitung". "Alle bisherigen Studien greifen daher nur
auf Annahmen zurück. Sicher ist aber, dass es ein großes Potenzial
gibt." Von Mitnahmeeffekten will er nicht sprechen, stattdessen
honoriere die Aktivrente die Leistung auch derer, die bereits heute im
Rentenalter arbeiteten. "2.000 Euro pro Monat steuerfrei, das ist doch
ein starker Anreiz, im Rentenalter weiterzuarbeiten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur