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Sozialpsychologe: Reker-Attentäter ist ähnlich wie Andreas Breivik der Typus des Einzeltäters

Archivmeldung vom 19.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ort des Messerangriffs Bild: dronepicr, on Flickr CC BY-SA 2.0
Ort des Messerangriffs Bild: dronepicr, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Sozialpsychologe Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, sieht Parallelen zwischen dem Attentäter von Köln, der am Samstag die dortige Oberbürgermeister-Kandidatin Henriette Reker angriff, und dem norwegischen Massenmörder Anders Breivik. "Er wird sich als Vollstrecker sehen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" über den Kölner Täter Frank S..

"Er ist ähnlich wie Anders Breivik in Norwegen der Typus des Einzeltäters, den wir eher aus dem islamistischen Terror kennen. Die Tat selbst ist eine ideologische Botschaft und im Amokstil in aller Öffentlichkeit ausgeführt." Geschlecht und prekäre soziale Lage passten ins Bild. Typisch sei auch die lange Einbindung in eine rechtsextreme Gruppe. Letztlich ausschlaggebend sei aber das gesellschaftliche und politische Umfeld, fügte Zick hinzu. "Wir haben vor Monaten gewarnt, dass der Rechtspopulismus auf eine gewaltorientierte Durchsetzung der eigenen Propaganda drängt. Wir haben 179 Todesopfer rechtsextremer Gewalt und eine Rechtsterrorgeschichte mit dem NSU. Wir haben allein in diesem Jahr über 500 vorurteilsbasierte Hasstaten. Das ist der Bezugsrahmen, auf den sich der Täter beruft." Der Konfliktforscher warnte im Übrigen: "Der Fall zeigt, dass noch mehr hätte passieren können. Wir sollten aufhören, Probleme herunterzureden und uns selbst einzureden, dass das nur verwirrte Täter sind. Wir haben noch viel mehr gefährdete Personen im Land."

Rechtsextreme trainieren in Internetvideos den Kampf mit Messern

Im Internet kursieren Videos, auf denen Rechtsextreme in NRW den bewaffneten Nahkampf trainieren, unter anderem auch gezielte Stiche in den Hals. Die Aufnahmen, die dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegen, werden derzeit auch von der Kölner Polizei und der Staatsanwaltschaft überprüft. Ein Zusammenhang zu dem Messerattentat auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker sei bislang jedoch nicht erkennbar, sagte ein Ermittler.

Auf einem der Filme ist zu sehen, wie eine in Szene bekannte Rechtsextreme nach eigenen Angaben mit einem NPD-Mitglied den Messerkampf trainiert. Die Frau, die schon einige Kögida- und Dügida-Veranstaltungen mitorganisiert oder dort als Rednerin aufgetreten ist, bestätigte auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" die Echtheit der Aufnahmen. Einen Zusammenhang zum Messerangriff in Köln gebe es aber nicht, sagte die Frau. Sie kenne den Attentäter nicht. Und bei den Wehrsportübungen sei es um "Abwehrübungen" bei einer Messerattacke gegangen.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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